Liste der Militäroperationen der Vereinigten Staaten – Liste der Regime Changes – Liste der illegalen US-Kriege seit dem 2. WK

Liste der Militäroperationen der Vereinigten Staaten

* 19. April 1775 bis 3. September 1783: Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg
* 1776 bis 1890: Indianerkriege
* 1798 bis 1800: Quasi-Krieg

19. Jahrhundert

* 1801 bis 1805: Amerikanisch-Tripolitanischer Krieg
* 18. Juni 1812 bis 18. Februar 1815: Britisch-Amerikanischer Krieg
* Zweiter Barbareskenkrieg
* 1838 bis 1839: Aroostook-Krieg
* Annexion von Texas, das bis 1836 zu Mexiko gehörte und danach ein unabhängiger Staat war. Die Folge ist ein bis 1848 dauernder Krieg zwischen Mexiko und den USA, der mit der Eroberung von Kalifornien, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah sowie Teilen von Kansas, Colorado und Wyoming endet. Mexiko verliert etwa die Hälfte seines bisherigen Staatsgebiets.
* Japan: Commodore Matthew Perry erzwingt mit militärischer Gewaltandrohung die Öffnung der japanischen Häfen.
* 9. bis 15. Juli 1854: Nicaragua – Zerstörung von San Juan del Norte (Greytown, siehe Bombardierung von Greytown), nachdem der US-Botschafter von einer aufgebrachten Menge verletzt wurde und keine Entschädigung geleistet wurde.
* 1857 bis 1858: Utah-Krieg
* 12. April 1861 bis 23. Juni 1865: Sezessionskrieg
* Kuba: Beteiligung am kubanischen Befreiungskampf gegen die spanische Kolonisation. Die USA entfesseln den Spanisch-Amerikanischen Krieg und unterstellen Kuba nach der spanischen Niederlage ihrer militärischen Verwaltung.
* 12. Juni 1898 bis 4. Juli 1902: Philippinen – Mit Hilfe der Vereinigten Staaten, die sich mit Spanien im Krieg befinden, lösen sich die Philippinen von Spanien und erklären sich für unabhängig. Im Philippinisch-Amerikanischen Krieg werden sie von den Vereinigten Staaten entgegen ursprünglicher Versprechungen unterworfen, die nun ihrerseits ein kolonialistisches Regime errichten.
* 12. August 1898: Hawaii – Annexion des bis dahin unabhängigen pazifischen Königreiches.
* 10. Dezember 1898: Puerto Rico – Nach dem Amerikanisch-Spanischen Krieg wird die Insel aufgrund der Niederlage Spaniens von den Vereinigten Staaten annektiert.

20. Jahrhundert

* 23.bis 31. März 1903: Honduras – US Truppen landen bei Puerto Cortez zum Schutz des US-Konsulates und der Schiffswerft während revolutionärer Unruhen.
* 3. November 1903: Panama – Um sich die Kontrollrechte über den geplanten Kanalbau zu sichern, unterstützen die Vereinigten Staaten die Abspaltung Panamás von Kolumbien. Panamá wird eigenständige Republik, gerät gleichzeitig aber in die völlige wirtschaftliche und politische Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten. Der 1914 fertiggestellte und 1920 offiziell in Betrieb genommene Panama-Kanal wird amerikanisches Hoheitsgebiet, womit die junge Republik in zwei voneinander getrennte Hälften gespalten wird.
* Militärintervention in der Dominikanischen Republik
* 1906 bis 1909: Militärinterventionen auf Kuba
* 8. Februar 1907: Militärintervention in der Dominikanischen Republik. Die Vereinigten Staaten sichern sich die Finanzkontrolle über das Land (1940 aufgehoben).
* 18. März bis 8. Juni 1907: Honduras – Zum Schutz amerikanischer Interessen während eines Krieges zwischen Honduras und Nicaragua werden US-Truppen in Trujillo, Ceiba, Puerto Cortez, San Pedro Sula, Laguna und Choloma stationiert.
* US-Militärintervention in Nicaragua 1909–1925 – Amerikanische Streitkräfte greifen in innenpolitische Auseinandersetzungen des Landes ein.
* 1911 bis 1925: Honduras – Verschiedene Interventionen sichern die Monopolstellung der in amerikanischem Besitz befindlichen Bananenindustrie. Das Land gerät in völlige wirtschaftliche und politische Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten.
* US-Militärintervention auf Kuba
* 1912 bis 1925: Nicaragua wird der amerikanischen Finanz- und Militärkontrolle unterstellt.
* 1914 bis 1915: Mexiko – Einmischung in innenpolitische Machtkämpfe (Protektion der Regierung Venustiano Carranzas).
* 1915 bis 1934: Haiti – Besetzung der Karibik-Republik. Verwaltung des Landes wie ein Protektorat. Nach dem Abzug der amerikanischen Truppen bleibt die amerikanische Finanzhoheit bestehen (bis 1947).
* 18. Februar 1916: Nicaragua – Die Vereinigten Staaten erzwingen das Recht auf Errichtung von Militärstützpunkten.
* März 1916/Februar 1917: Amerikanische Strafexpedition in Mexiko
* 1916 bis 1924: Besetzung der Dominikanischen Republik
* 1917 bis 1919: Teilnahme der American Expeditionary Forces am Ersten Weltkrieg auf Seiten der Entente gegen die Mittelmächte.
* 1917 bis 1919: Militärische Intervention auf Kuba
* 1918 bis 1920: im Russischen Bürgerkrieg gemeinsame Intervention mit Briten und Franzosen an der Seite der Weißen Armee im Raum Archangelsk (Polar Bear Expedition) und gemeinsam mit den Japanern im Raum Wladiwostok (American Expeditionary Force Siberia)
* 8. bis 12. September 1919: Honduras – Militärische Intervention verhindert eine Revolution.
* 28. Februar bis 31. März und 10. bis 15. September 1924: Honduras – US-Truppen intervenieren zum Schutz amerikanischer Bürger und Interessen während der Unruhen im Vorfeld der Wahlen.
* September: Republik China – US-Marines landen zum Schutz von Amerikanern und anderen Ausländern in Shanghai bei Unruhen.
* 15. Januar bis 29. August 1925: Republik China – Kämpfe zwischen chinesischen Gruppierungen führen wiederum zur Landung von US-Truppen in Shanghai.
* 19. – 21. April 1925: Honduras – US-Truppen landen bei La Ceiba während politischer Unruhen.
* US-Militärintervention in Nicaragua 1926–1933, Besetzung Nicaraguas. Ihr widersetzt sich Augusto César Sandino in einem Guerillakrieg.
* In der Dominikanischen Republik verhelfen die Vereinigten Staaten Rafael Leónidas Trujillo Molina an die Macht. Dieser errichtet eines der despotischsten Regimes in der Geschichte Lateinamerikas, das bis zu seiner Ermordung 1961 standhält.
* In Kuba verhelfen die Vereinigten Staaten dem Oberbefehlshaber der Armee, General Fulgencio Batista Zaldívar (1901–1973) an die Macht, der das Land vollständig den amerikanischen Interessen preisgibt. Die Batista-Diktatur fällt 1959 mit der Kubanischen Revolution Fidel Castros und seiner Bewegung des 26. Juli (* 1926).
* 1941 bis 1945: Zweiter Weltkrieg – Die Vereinigten Staaten beteiligen sich auf verschiedenen Kriegsschauplätzen in Europa, Asien und Afrika. Hauptgegner sind Deutschland, Italien und das Kaiserreich Japan.
* Griechenland – Die Vereinigten Staaten leisten, um eine kommunistische Machtübernahme zu verhindern, logistische, technische, militärische und finanzielle Unterstützung. Am Kriegsgeschehen nehmen zwar keine US-Soldaten teil, dafür schicken die USA aber Militärberater und Kriegsmaterial nach Athen.
* → Hauptartikel: Berliner Luftbrücke

In West-Berlin errichten die Vereinigten Staaten und ihre Alliierten während der Berlin-Blockade durch die Sowjetunion eine Luftbrücke zur Versorgung der Stadt.
* → Hauptartikel: Koreakrieg

1950 bis 1953 Korea – Die Vereinigten Staaten kommen, legitimiert durch die in sowjetischer Abwesenheit erfolgte Resolution 85 des UN-Sicherheitsrates, dem prowestlichen Regime in Südkorea zu Hilfe, das durch einen Überraschungsangriff des kommunistischen Nordens in schwere Bedrängnis geraten ist.
* Ägypten – Anlässlich der Sueskrise entsenden die Vereinigten Staaten mehrere Kriegsschiffe und Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer und zwingen das Vereinigte Königreich und Frankreich zur Beendigung ihrer militärischen Intervention am Sueskanal.
* Juli bis Oktober 1958: Libanon – Die Vereinigten Staaten greifen auf Ersuchen des christlichen Staatspräsidenten Camille Chamoun in Auseinandersetzungen im Libanon ein.
* Volksrepublik China – In der Konfrontation zwischen der Volksrepublik China und Taiwanum die zu Taiwan gehörenden, China vorgelagerten Inseln Quemoy und Matsu entsenden die Vereinigten Staaten zur Unterstützung Taiwans Marineeinheiten ins Krisengebiet.
* Kuba – Die Vereinigten Staaten finanzieren und unterstützen von ihrem Territorium aus operierende Guerillabewegungen zum Sturz der Regierung von Ministerpräsident Fidel Castro in Kuba.
* 17. April 1961: Kuba – Eine von den Vereinigten Staaten ausgebildete und ausgerüstete Guerillagruppe aus Exilkubanern scheitert bei der Invasion in der Schweinebucht auf Kuba. Die Operation wird durch die amerikanische Bombardierung kubanischer Luftabwehrstellungen vorbereitet.
* Während der sogenannten Kubakrise (Oktober/November) wird die Insel mit einer totalen Blockade belegt.
* Mai 1964: Laos – (Laotischer Bürgerkrieg) – Flugzeuge und Bodentruppen (etwa 10.000 Mann) starten Angriffe auf die Gebiete des Pathet Lao. Nach jahrelangen Kämpfen zeichnet sich jedoch keine militärische Lösung ab und die amerikanischen Interventionstruppen verlassen das Land im März 1970.
* 1964 bis 1975: Vietnam – Die Vereinigten Staaten beteiligen sich massiv im Vietnamkrieg. Auf dem Höhepunkt des Krieges sind rund 550.000 amerikanische Soldaten im Einsatz.
* 1964 bis 1982: Bolivien – Die Vereinigten Staaten sind in eine Vielzahl von militärischen Staatsstreichen und Gegenrevolten verwickelt.
* April bis September 1965: Dominikanische Republik (Operation Power Pack) – Nach dem Sturz des linksgerichteten Präsidenten Juan Bosch und der Installation einer mit amerikanischer Hilfe eingesetzten Militärjunta entbrennt ein Bürgerkrieg. Die Vereinigten Staaten intervenieren mit 42.000 Marines und veranlassen Neuwahlen, aus denen Joaquín Balaguer – der zuvor 30 Jahre in Diensten der Trujillo-Diktatur (vgl. Rafael Trujillo) gestanden hat – als Sieger hervorgeht. Balaguer bestimmt in enger Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten für die folgenden 35 Jahre die Dominikanische Politik.
* Mai 1965: Kambodscha – Die Vereinigten Staaten bombardieren Grenzdörfer entlang der vietnamesischen Grenze. Das Land wird dadurch in den Vietnam-Krieg verwickelt.
* Ab 1967: Nach dem Sechstagekrieg verstärken die Vereinigten Staaten die finanzielle und militärische Hilfe für Israel in der Auseinandersetzung mit den arabischen Nachbarn. Israel wird zum wichtigsten amerikanischen Verbündeten in Nahost.
* Bolivien – Die bolivianische Armee wird in ihrem Kampf gegen die Guerilla durch die CIA angeleitet. Mit Hilfe des CIA wird der kubanische Revolutionär Ernesto Che Guevara in Bolivien aufgespürt und am 9. Oktober erschossen.
* März 1970: Kambodscha – Mit amerikanischer Unterstützung putscht sich der General Lon Nol an die Macht. Ausweitung des Vietnam-Krieges auch auf Kambodscha.
* September 1970: Jordanien – Im jordanischen Bürgerkrieg ergreifen die Vereinigten Staaten Partei für das Königshaus und entsenden Flugzeugträger und Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer.
* Indien/Pakistan – Im indisch-pakistanischen Konflikt um die Unabhängigkeit Bangladeschs entsenden die Vereinigten Staaten Flottenverbände in den Golf von Bengalen.
* Angola – Die Vereinigten Staaten unterstützen die UNITA-Rebellen in ihrem Kampf gegen die marxistisch-leninistische MPLA-Regierung.
* 1977 bis 1992: El Salvador – Die Vereinigten Staaten unterstützen die von ihnen eingesetzten oder gebilligten Regierungen im Kampf gegen die marxistisch-leninistische Opposition. In der Folge zerfällt das Land in einem zehnjährigen Bürgerkrieg.
* 25. April 1980: Iran – Die Militäraktion Operation Eagle Claw der Vereinigten Staaten zur Befreiung der amerikanischen Geiseln in der besetzten US-Botschaft in Teheran scheitert.
* Ab 1981: Nicaragua – Die Vereinigten Staaten setzen nach der erfolgreichen sandinistischen Revolution von 1979 die finanzielle, militärische und logistische Unterstützung der Anhänger der davongejagten Diktatur von Anastasio Somoza Debayle fort und bekämpfen die Sandinisten, nachdem diese auf einen marxistisch-leninistischen Kurs umschwenken.
* Ab 1981: Afghanistan – Die Vereinigten Staaten gewähren den Mudschahidin und anderen afghanischen Widerstandskämpfern massive finanzielle, militärische und logistische Hilfe in ihrem Kampf gegen die sowjetische Besetzung des Landes.
* Ab 1982: Contras, von Honduras aus operierende Gegner der Sandinisten in Nicaragua, erhalten militärische und logistische Hilfe seitens der USA.
* April 1982: Argentinien – Die Vereinigten Staaten leisten den britischen Truppen im Krieg gegen Argentinien (Falkland-Krieg) mit ihrer Militärbasis auf der Atlantik-Insel Ascensionlogistische Unterstützung und Aufklärung durch ihre Spionagesatelliten.
* Der Iran erhält Waffenhilfe zur Abwehr der zuvor von den USA unterstützten irakischen Regierung im Austausch gegen die amerikanischen Geiseln in der besetzten Botschaft in Teheran.
* September 1983: Libanon – Die Vereinigten Staaten greifen als Teil einer internationalen Friedenstruppe in den libanesischen Bürgerkrieg ein, der darauf – aber nicht deswegen – in seine blutigste Phase eintritt. Die Intervention scheitert nach mehreren blutigen Selbstmordanschlägen und die multinationale Streitmacht verlässt den Libanon (Februar/März 1984).
* 25. Oktober 1983: Grenada – Der linksorientierte Premierminister Maurice Bishop wird von Putschisten exekutiert. Die Annäherung der neuen Regierung an die Sowjetunion führt zu einer militärischen Intervention.
* 1. Mai 1985 Nicaragua – Nach dem Wahlsieg der linksgerichteten Sandinisten vom 4. November 1984 verhängen die Vereinigten Staaten ein vollständiges Handelsembargo gegen Nicaragua, weil sich bei den Sandinisten sehr schnell die marxistisch-leninistischen Kräfte durchsetzen. Fortführung der Unterstützung der Opposition (Contras) zum Sturz des seit 1979 regierenden sandinistischen Regimes.
* Februar 1986: Haiti – Die Vereinigten Staaten wenden sich unter massivem Druck aus der Bevölkerung von der seit 1957 herrschenden und von ihr protegierten Duvalier-Familiendiktatur ab. Diktator Jean-Claude Duvalier, genannt Baby Doc, flieht ins Ausland.
* 14. April 1986: Libyen – Als Vergeltung für libysche Terrorakte bombardieren die Vereinigten Staaten Ziele in Tripolis und Bengasi (Operation El Dorado Canyon).
* 3. Juli 1988: Iran – Ein Passagierflugzeug vom Typ Airbus A300 der Iran Air wird über der Straße von Hormus vom Lenkwaffenkreuzer USS Vincennes (CG-49) abgeschossen. 290 Menschen sterben. Nach amerikanischen Angaben war es der Besatzung nicht möglich, den zivilen Airbus von einem iranischen Kampfflugzeug zu unterscheiden oder mit dem Piloten Kontakt aufzunehmen. Die USS Vincennes hielt sich zu diesem Zeitpunkt im Rahmen der Operation Earnest Will in iranischen Hoheitsgewässern auf. Der Kapitän der USS Vincennes erhielt eine Auszeichnung. Die Vereinigten Staaten entschädigten später die Angehörigen der Opfer.
* 20. Dezember 1989: Panama wird besetzt (Operation Just Cause). Der verhaftete panamaische Machthaber, General Manuel Noriega, wird in die Vereinigten Staaten überführt, wegen Drogenhandels und Geldwäsche angeklagt und am 10. Juli 1992 zu 40 Jahren Haft verurteilt.
* Ab März 1990 fand in Reaktion auf den liberianischen Bürgerkrieg die Operation Sharp Edge statt. Im August 1990 wurden 1648 Ausländer und Flüchtlinge aus der Hauptstadt Monrovia und anderen Sammelpunkten im Hinterland gerettet. Im Anschluss sorgte die Militärpräsenz für eine zeitweilige Beruhigung der Lage.
* Ab 1990 Im Drogenkrieg in Kolumbien unterstützen die Vereinigten Staaten paramilitärische Einheiten zur Bekämpfung kommunistischer Rebellen.
* 8. August 1990: Saudi-Arabien – Nach dem irakischen Überfall auf Kuwait am 2. August 1990 entsenden die Vereinigten Staaten Streitkräfte nach Saudi-Arabien zur Stützung des dortigen Regimes und zur Vorbereitung eines Angriffs auf den Irak.
* Januar/Februar 1991: Kuwait: US-geführte Koalitionstruppen, legitimiert durch einen Beschluss des Weltsicherheitsrats der Vereinten Nationen, marschieren in Kuwait ein und beenden mit der Operation Wüstensturm die irakische Besetzung des Landes.
* Ab 1992 Februar/März: Jugoslawien – Die NATO führt unter dem Oberbefehl der Vereinten Nationen mehrere Militäreinsätze zu Gunsten der von Serben in der Hauptstadt Sarajevobelagerten Kroaten und Bosnier in Jugoslawien nach dem Massaker von Srebrenica durch [1].
* 27. August 1992: Irak – Die Vereinigten Staaten errichten im Irak eine Flugverbotszone für irakische Flugzeuge nördlich des Breitengrades von 36°N und südlich von 33°N. Der Luftkrieg wird eingeschränkt bis 2002 wieder aufgenommen, vorgeblich um Saddam Hussein von Luftangriffen auf die irakischen Kurden im Norden und die Schiiten im Süden des Landes abzuhalten und einen erneuten Überfall auf Kuwait zu verhindern.
* 9. Dezember 1992: Somalia – Die Vereinigten Staaten entsenden auf Aufforderung des Generalsekretärs der Vereinten Nationen und Beschluss des Sicherheitsrats 28.000 Soldaten nach Somalia, um den Bürgerkrieg zu beenden (Rückzug 1994 nach blutig gescheitertem Versuch der Festnahme von General Mohammed Farah Aidid).
* 27. Juni 1993: Irak – Kriegsschiffe unternehmen einen Einsatz gegen den Irak und feuern 23 Marschflugkörper auf Bagdad ab.
* August/September 1994: Haiti – Amerikanische Truppen setzen auf Druck des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen die Reinstallation des 1991 durch einen Militärputsch gestürzten Präsidenten Jean-Bertrand Aristide durch.
* 20. August 1998: Sudan – Als Vergeltung für die Terroranschläge auf die amerikanischen Botschaften in Kenia und Tansania führen die Vereinigten Staaten einen Luftangriff auf eine angebliche Giftgasfabrik durch, die sich später als die Asch-Schifa-Arzneimittelfabrikherausstellte.
* März bis Juni 1999: Kosovokrieg – Die NATO führte unter dem Kommando der Vereinigten Staaten umfangreiche Bombardements gegen Ziele in Jugoslawien durch, um einen Abzug serbischer Truppen und Polizei aus dem Kosovo zu erzwingen. Nach Abschluss eines Waffenstillstands wird die Provinz Kosovo von KFOR-Truppen gesichert und eine Interims-Zivilregierung unter Verwaltung der Vereinten Nationen errichtet.

21. Jahrhundert

* November 2001: Afghanistan – In der Folge der Terrorattacken islamistischer Fundamentalisten in New York und Washington vom 11. September 2001 unterstützten US-Soldaten die Afghanische Nationalarmee beim Kampf gegen die Taliban.
* Ab 2001: Die US-Marine sichert Seehandelswege um die somalischen Gewässer.
* 20. März 2003: Irak – Streitkräfte einer 48 Nationen umfassende Koalition griffen im Dritten Golfkrieg den Irak an und stürzten die Regierung von Saddam Hussein. Der Irak wurde übergangsweise als Protektorat verwaltet, im Sommer 2005 wurden Wahlen abgehalten und offiziell die Regierungsgeschäfte an die gewählte Regierung übergeben. Die amerikanischen Truppen verließen das Land 2011.
* März 2004: Haiti – Nach dem Sturz von Präsident Jean-Bertrand Aristide entsenden die Vereinigten Staaten zur Vorbereitung einer multinationalen Übergangstruppe des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vorerst 50, später 200 Mann nach Haiti.
* Die US-Marine bekämpft somalische Piraten im Verbund mit weiteren Marineeinheiten verschiedener Teilnehmernationen.
* Frühjahr 2011 – Militärische Luftschläge sowie Marineeinsätze mit Marschflugkörpern gegen Libyen, um eine Flugverbotszone durchzusetzen und Militärschläge des Machthabers Muammar al-Gaddafi gegen Zivilisten und Aufständische im Land zu verhindern.
* Im März trafen US-Spezialeinheiten in Uganda ein, um die Streitkräfte der Afrikanischen Union bei der Suche nach dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher Joseph Kony zu unterstützen. [2]
* Operation United Assistance: Zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika errichteten US-Truppen ab September in Liberia Behandlungseinrichtungen unter der Beteiligung von 539 Soldaten. Nachdem der Präsident von 3000 Soldaten gesprochen hatte[3], sollen gemäß Medienberichten bis zu 4700 Soldaten in Westafrika im Einsatz stehen.[4]
* Seit Juni 2014 führen die USA die Operation Inherent Resolve durch, um die Terrormiliz Islamischer Staat zu bekämpfen.[5


Liste der Regime Changes

Aus dem Fachbuch von Prof. Dr. Rainer Mausfeld: Warum schweigen die Lämmer, Seite 41: Gelungene (+) oder versuchte (-) „Systemwechsel durch die USA: China 1949 bis Anfang 1960er (-), Albanien 1949-53 (-); DDR 1950er (-), Iran 1953 (+) Guatemala 1954 (+), Costa Rica bis Mitte 1950er (-); Syrien 1956/7 (-); Ägypten 1957 (-); Indonesien 1957/8 (-); Britisch-Guayana 1953-64 (+); Irak 1963 (+); Nordvietnam 1945-73; Kambodscha 1955-70 (+); Laos 1958 (+); 1959 (+), 1960 (+); Ecuador 1960-63 8+); Kongo 1960 (+); Frankreich 1965 (-); Brasilien 1962-64 (+); Dominikanische Republik 1963 (+); Kuba 1959 bis heute (-); Bolivien 1964 (+); Indonesien 1965 (+); Ghana 1966 (+), Chile 1964-73; Griechenland 1967 (+); Costa Rica 1970-71 (-); Bolivien 1971 (+); Australien 1973-75 (+); Angola 1975, 1980er (-); Zaire 1975 (-); Portugal 1974-76 (+); Jamaika 1976-80 (+); Seychellen 1979-81 (-); Tschad 1981-82 (+), Grenada 1983 (+); Südjemen 1982-84 (-); Suriname 1982-84 (-); Fidschi 1987 (+); Libyen 1980er (-); Nicaragua 1981-90 (+); Panama 1989 (+); Bulgarien 1990 (+); Albanien 1991 (+); Irak 1991 (-); Afghanistan 1980er (+); Somalia 1993 (-); Jugoslawien

1999-2000; Ecuador 2000 (+); Afghanistan 2001 (+); Venezuela 2002 (+); Irak 2003 (+); Haiti 2004 (+); Somalia 2007 bis heute (-); Honduras 2009 (+); Libyen 2011 (+); Syrien 2012 (-); Ukraine 2014 (+) Neu dazugekommen ist: Venezuela 2019 (+) Bolivien 2019 (+)

Aus dem Sachbuch Illegale Kriege von Dr. Daniele Ganser kann man entnehmen, dass die USA seit dem Zweiten Weltkrieg die UN-Charta vielfach ungestraft brach und illegale Angriffskriege führte und führt, was von den Medien unzureichend kritisiert wurde und wird und für 20-30 Millionen Kriegstote ursächlich war. Die Medien unterliegen normalerweise einer aktiven Friedensverpflichtung, die sie aber unzureichend nachkommen. Viele von den Mainstreammedien kann man sogar als Kriegsverkäufer ansehen, da sie die Regime Changes und illegalen Natokriege den Lesern verharmlosen, nötig erscheinen oder schmackhaft machen. Ich erinnere:  Iran 1953, Guatemala 1954, Kuba 1961, Vietnam/Laos/Kambodscha 1964, Nicaragua 1986, Libyen 1986, Panama 1989, Bosnien 1991, Serbien 1999, Afghanistan 2001, Irak 2003, Syrien 2011, Ukraine 2014, Jemen 2015. Wir sollten unsere Scheinheiligkeit beenden und dem Partnership for Peace-Programm der zu einem Angriffsbündnis verkommenen Nato, längst den Rücken kehren! Ein Pressesprecher der Nato, Dr. Jamie Shea, hat es offen ausgesprochen: „Den Krieg per Medienkampagnen zu verkaufen, darauf kommt es an, da es strategischer Bestandteil des Krieges ist.“  

 

https://www.youtube.com/watch?v=LIcu1rzsAhs&t=104s

Das US Empire hat Soldaten in 172 Ländern dieser Welt stationiert

Die USA haben in 172 von 194 Ländern dieser Welt 240.000 Soldaten stationiert – ein ausuferndes globales Netzwerk als permanente Drohgebärde. Dieses dominante Militär und die offenkundige Bereitschaft, es gegen jeden Widersacher einzusetzen, ist mittelfristig der letzte Stützpfeiler, der das taumelnde US Empire trägt.

Am 4. Oktober starben im westafrikanischen Niger vier US Special Forces bei Kämpfen während einer Routineaufklärungsmission nahe der Grenze zu Mali. Während sich Hobbyseelsorger Donald Trump mit den einfühlsamen Worten „Er wusste, worauf er sich einließ.“ per Telefon an die trauernde Witwe einer der vier Getöteten wandte, fragten sich vermutlich die meisten US-Amerikaner, wo Niger denn überhaupt liegt – und wer, anders als der Autor, kein besserwisserischer Geographie-Nerd ist, der oder dem sei dies auch verziehen – doch vor allem aber wohl die Frage: „Was zur Hölle machen wir im Niger?“ Die meisten US-Amerikaner waren vermutlich auch mehr als erstaunt zu erfahren, dass die USA ganze 800 Soldaten in der nigrischen Wüste stationiert haben.

Das Fußvolk des US Empire

Der Aufruhr um die Toten vom Niger stieß eine Debatte um die globale US-Militärpräsenz an, die schnell erkennen ließ, dass die Hunderten von Truppen im Niger nur die Spitze des Eisbergs sind und gegen das globale Kontingent erblassen. Auf den Seiten des Pentagon findet sich eine vierteljährlich aktualisierte Excel-Tabelle, die all das akribisch aufschlüsselt und Erstaunliches zutage bringt:

Die USA haben in mindestens 172 Ländern dieser Welt insgesamt 240.000 Soldaten stationiert. Zur Erinnerung: es gibt gerade einmal 194 Länder auf dem Globus (193 UN-Mitglieder plus Palästina), in 89 Prozent dieser Länder ist also das US-Militär stationiert. Wenn wir uns 2017 eine wichtige Zahl merken wollen, so ist es gewiss diese: 172 Länder.

Angeführt wird die Liste von Japan mit 39.980 Truppen verteilt auf stolze 84 US-Militärbasen im Land. Zusammen mit den insgesamt mehr als 130.000 Truppen der US-Pazifikflotte bilden „die Japaner“ demnach die Speerspitze des sich in den nächsten Jahr(zehnt)en androhenden Weltkriegs gegen China.

Die US-Pazifikflotte mit ihren mehr als 130.000 Truppen bildet die Speerspitze einer potentiellen Konfrontation mit China. Hier 42 Schiffe und U-Boote während der RIMPAC-Übung 2014. By U.S. Pacific Fleet, Flickr, licensed under CC BY-NC 2.0 (edited).

Knapp zweiter auf der Liste ist – ja, tatsächlich: Deutschland mit 36.034 Truppen in insgesamt 38 US-Militärbasen. Und das 72 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und 27 Jahre nach der Wiedervereinigung. (Nein, liebe BRD-GmbH-ler, ich argumentiere hier gewiss nicht in eurem Sinne.)

Insgesamt gibt es 19 Länder auf diesem Globus mit mindestens 1.000 stationierten US-Soldaten. Neben Afghanistan und Irak – zusammen 19.567 Truppen – sind darunter in erster Linie die repressiven und teils faschistischen Öldiktaturen der Golfregion. Mit Italien, Großbritannien, Spanien und selbst Österreich sowie Dutzenden kleineren Länderkontingenten sind Zehntausende US-Soldaten quer über ganz Europa stationiert, mit ihrem Hauptquartier in Stuttgart.

Auf dem zweiten Platz – werden zivile Pentagon-Leute hinzugezählt gar mit Abstand auf dem ersten Platz – findet sich ein eher unerwartetes „Land“ wieder: UNBEKANNT. Was genau sich hinter diesen 51.490 Geistern verbirgt, können wir uns alle selbst zusammenfantasieren. Ich vermute, dass es sich um Special Special Forces handelt, die außerhalb der regulären Mechanismen und Protokolle agieren, vielleicht eingeschleust in hohe Kader im Iran oder versteckt irgendwo in den Wäldern um Moskau hausend. Oder um die liebevollen Worte Thomas de Maizières zu gebrauchen: Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.

Der unendliche Krieg

Das US Empire ist das mächtigste Imperium der Menschheitsgeschichte. Doch dieses Imperium wird den USA in den nächsten Jahrzehnten unter den Füßen wegbröseln. Auf sämtlichen Gebieten – Wirtschaft, Handel, Finanz, Technologie, Raumfahrt, Spitzenforschung, Politik, Diplomatie, Entwicklungshilfe, Infrastruktur – wird auf mittlere Frist China die USA überholen, oder hat dies wie auf dem Gebiet des globalen Handels bereits getan. Nur auf dem Gebiet der Kultur ist kein Ende der globalen US-Dominanz abzusehen, China ist einfach „uncool“ – wie Foreign Policy es formuliert.

Die gegenwärtige und noch auf Jahre anhaltende Übermacht der USA wird getragen von letztendlich einem einzigen Pfeiler: ihrem Militär. Und damit in der abschreckenden in den letzten 100 Jahren unzählige Male demonstrierten Bereitschaft, die militärische Vergeltung nicht nur anzudrohen, sondern gegen jedes Land einzusetzen, was es wagt, sich Washington substanziell zu widersetzen. Ob groß oder klein, arm oder reich, Verbündeter oder Feind spielt hierbei keine Rolle.

Mit den Anschlägen des 11. September, der Ausrufung der Achse des Bösen und dem Beginn des globalen War on Terror traten wir in ein neues Zeitalter ein, so wie es vor und nach Christus gibt, scheint es nun eine Zeitrechnung vor und nach 9/11 zu geben. Es ist das Zeitalter des unendlichen Kriegs. Unendlich nicht nur weil er zeitlich unbegrenzt ist, sondern auch weil er als selbsterfüllende Prophezeiung mit seiner Wirkung die Ursache permanent neu erschafft und sich so selbst am Leben hält. Im Jahr 2000 gab es weltweit 405 durch Terror getötete Menschen, 2014 gab es dann 32.727 Terrortote – eine Ver-81-fachung nach 14 Jahren Krieg gegen den Terror. Unendlich außerdem, weil er per Definition unmöglich, siegreich zu beenden ist. Es hat immer Terrorismus gegeben und wird ihn auch immer geben, zumindest solange sich an den grundlegenden Mechanismen, wie das Zusammenleben auf dieser Welt organisiert ist, nichts ändert. Mit militärischer Gewalt kann Terror nicht überwunden werden. Feinde können ausgelöscht werden. Doch Terrorismus ist kein physischer Feind, sondern eine militärische Strategie. Genauso wie zwar Boxer XYZ nicht jedoch der linke Uppercut als solcher besiegt werden kann, kann zwar bin Laden nicht jedoch der Terrorismus besiegt werden.

Als Donald Trump am 7. April völkerrechtswidrig 59 Tomahawk Raketen auf die Shayrat Airbase in Syrien abfeuerte, konnte er sich zwar noch an jedes Detail der Schokotorte erinnern, die er während der Befehlserteilung zusammen mit Chinas Präsident Xi aß, dachte jedoch, er hätte eben den Irak, nicht Syrien bombardiert. By U.S. Navy, Robert S. Price, Wikimedia Commons, published under public domain.

Doch die USA als Schutzpatron eben dieser Ideologie setzen alles daran, dass wir diesem Phantom auch weiterhin hinterherjagen und stolpern selbst machttrunken von einem irreführend so genannten Anti-Terror-Krieg in den nächsten. Von klassischen Invasionen wie im Irak und Afghanistan über Luftkriege wie in Libyen und im IS-Territorium bis hin zu Schattenkriegen unter dem Radar der Öffentlichkeit wie auf den Philippinen oder in Westafrika – mit Jemen, Syrien, Somalia, Pakistan irgendwo zwischen diesen Grenzfällen – oder auch mit (noch) reinem Cyberkrieg wie im Iran oder Nordkorea. Jedem Land wird das passend scheinende Kriegsmodell übergestülpt – und 240.000 Soldaten in 172 Ländern stellen sicher, dass jedes Land dieser Welt problemlos als nächstes dran sein kann. Ein ausuferndes globales Netzwerk ohne demokratische Kontrolle oder Debatte fungiert als permanente Drohgebärde.

Mit einem geisteskranken, von Hass und Gewalt getriebenen, ultranationalistischen, durch und durch militaristischen und größenwahnsinnigen Narzissten für vier oder gar acht Jahre im Weißen Haus fällt es im Hier und Heute gewiss schwer, sich für den zwangsläufigen Fall des US Empire ein unblutiges Szenario für das 21. Jahrhundert auszumalen, das Szenario eines geschrumpften Riesen, der nur mit blauen Flecken und ein paar gebrochenen Rippen auf Augenhöhe in der multipolaren Welt landet. Mit dem Mutter aller Bomben abwerfenden Donald Trump, der noch nicht einmal weiß, welches Land er überhaupt gerade bombardiert hat, ist es traurigerweise leichter, sich einen globalen Feuerball vorzustellen. Doch die Hoffnung auf ein Ende des Krieges als politisches Werkzeug ist überall greifbar. Sie liegt in der Vernunft der Bevölkerung der USA, und der aller anderen Länder dieser Welt. Sie liegt in den friedliebenden Köpfen der Milliarden von Menschen auf diesem Globus.

Sie liegt im Protest dieser Menschen gegen ihre politischen Führer.

 

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