»Syrien hatte ein funktionierendes Gesundheitswesen« Und: »Dieses Embargo zwingt Millionen zur Flucht«

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 21.03.2016

Liebe® Blogleser_in,

Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls. 

Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: http://www.jungewelt.de/2016/03-16/005.php

»Syrien hatte ein funktionierendes Gesundheitswesen«

Krebskranker Jugendlicher ­konnte nur dank Spendensammlung ­behandelt werden. Dafür kam er nach Deutschland. Gespräch mit Bernd Duschner

Interview: Gitta Düperthal
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»Vergangenen Mittwoch ist Mohamad (Foto links) auf Krücken hier eingetroffen. Sein Tumor ist vom Schienbein ausgehend bis zum Oberschenkel vorgedrungen. Seine Schwester Sara (rechts) begleitet ihn.« –Bernd Duschner (Mitte), Sprecher des Vereins »Freundschaft mit Valjevo e. V.«

Bernd Duschner ist Sprecher des Vereins »Freundschaft mit Valjevo e. V.«, der während des Kriegs gegen Jugoslawien entstanden ist und Friedensarbeit mit humanitärer Hilfe für Kriegsopfer verknüpft.

Der Verein »Freundschaft mit Valjevo e. V.« bittet eindringlich um Spenden: Stichwort »Hilfe für Mohamad«, Bank: Sparkasse Pfaffenhofen, IBAN DE06721516500008011991, BIC: BYLADEM1PAF

www.freundschaft-mit-valjevo.de

Eine Krebsdiagnose ist immer ein Schock. In Syrien kommt hinzu, dass es keine ausreichenden Medikamente und kaum Möglichkeiten für eine komplizierte Operation gibt. Der Verein »Freundschaft mit Valjevo« hat es nun mit einer Spendensammlung geschafft, den 15jährigen Syrer Mohamad Saria Alhakem nach Deutschland zu holen, damit er hier behandelt werden kann. Wie geht es ihm?

 

Vergangenen Mittwoch ist Mohamad auf Krücken hier eingetroffen. Sein Tumor ist vom Schienbein ausgehend bis zum Oberschenkel vorgedrungen. Seine Schwester Sara begleitet ihn. Im Dezember 2014 war seine Großmutter auf uns zugekommen, weil sie von anderen Flüchtlingen gehört hatte, dass unser Verein in den vergangenen Jahren mehrfach schwerkranken Kindern aus dem Irak und Syrien eine Operation in Deutschland ermöglicht hatte.

junge Welt hatte am 24. Dezember über Mohamad Saria Alhakem berichtet und darüber, wie schwer es ist, einen Schwerkranken herzuholen, um ihn behandeln zu lassen. Sie haben 20.000 Euro zusammenbekommen – eine Hälfte des Geldes durch Spenden, die andere haben Sie als Kredit aufgenommen. Warum war Ihnen wichtig, in dem Fall zu helfen?

Es geht uns darum, einerseits einem schwerkranken Jungen zu helfen und andererseits zugleich ein Zeichen unserer Verbundenheit und Solidarität mit dem syrischen Volk zu setzen.

Wollten Sie mit Ihrer Hilfe auch auf politische Gründe hinweisen, die eine solche humanitäre Hilfe notwendig machen?

In der Tat. Syrien hatte bis vor dem Krieg ein gut funktionierendes Gesundheitswesen. Zum heute so desolaten Zustand hat neben dem Krieg vor allem das Wirtschaftsembargo geführt, das die Europäische Union 2011 über das Land verhängt hat – durchgedrückt von der deutschen Bundesregierung. Diese Form der Kriegsführung wird angewendet, um die syrische Bevölkerung gegen ihre Regierung aufzubringen und deren Sturz herbeizuführen: Syrien kann kein Öl mehr verkaufen, was eine der Haupteinnahmequellen des Landes war. Das Sperren sämtlicher Auslandsguthaben sowie das Verbot von Exporten zielen darauf, die Wirtschaft des Landes lahmzulegen. Sie können auch keine Rohstoffe mehr zur Herstellung von Medikamenten importieren.

Was wollte die deutsche Bundesregierung bewirken?

Am 30. August 2011 wurde in der »Tagesschau« offen das mit dem Embargo verfolgte Ziel erklärt. »So treffen Sanktionen zunächst die kleinen Leute«, hieß es dort. Der Staat müsse möglicherweise Leistungen für öffentlich Beschäftigte kürzen. Langfristig könnten fehlende Einnahmen »Menschen zum Protest treiben, die bislang loyal zum System Assad standen oder schwiegen – staatliche Beschäftigte und erfolgreiche Geschäftsleute«. Die vom Bund finanzierte »Stiftung Wissenschaft und Politik« hielt unter dem Titel »Der gewaltsame Machtkampf in Syrien. Szenarien und Einwirkungsmöglichkeiten der internationalen Gemeinschaft« fest: »Unterdessen zeigen die Wirtschaftssanktionen Wirkung, die von den USA, der EU, der Türkei und den arabischen Staaten verhängt wurden, allen voran die europäischen Sanktionen gegen den syrischen Ölsektor.« Weitere Verschärfungen wurden empfohlen, um einen Regierungswechsel zu erreichen. Einzig vom kommenden Flüchtlingselend und der Auswirkung auf uns in Europa war noch keine Rede.

Dem Jungen können Sie helfen – aber politisch nichts verändern?

Wir fordern die Bundesregierung auf, das Embargo aufzuheben. Das Land braucht Geld für den Wiederaufbau von Industrie und Infrastruktur. Gerade die sogenannten Freunde Syriens, die die Opposition bewaffnet und das mörderische Embargo verhängt haben, müssen jetzt Entschädigung leisten. Dazu gehört auch die Bundesregierung. Wir meinen, die Linke-Fraktion müsste einen entsprechenden Antrag in den Bundestag einbringen. Was den Jungen betrifft: Wir brauchen weiterhin Spenden, um seine Behandlung zu finanzieren.

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Und noch aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung tw. entnommen: https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/2014/03-24/053.php

»Dieses Embargo zwingt Millionen zur Flucht«

Syriens Gesundheitswesen kollabiert: Spendenaktion für herzkrankes Kind und Aufklärung in bayerischer Kleinstadt. Gespräch mit Bernd Duschner

Gitta Düperthal
Zahlreiche Asylbewerber in Ihrem Landkreis sind von Ausweisung bedroht. Was ist der Hintergrund? Auch wegen des Krieges in Syrien steigt die Zahl der Asylbewerber. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge versucht, möglichst viele in sogenannte sichere Drittländer abzuschieben. Die Flüchtlinge erhalten kein Asylverfahren, sondern sollen gemäß der Dublin-II-Regelung in das erste europäische Land zurück, das sie auf ihrem Fluchtweg betreten haben. Bei unseren Flüchtlingen ist das vor allem Ungarn. Unser Verein hat sich seit seiner Gründung gegen Militärinterventionen und für Kriegsopfer eingesetzt. Wir akzeptieren nicht, daß Flüchtlinge aus Ländern wie Afghanistan, Irak oder Libyen, die von den USA und der NATO zerstört wurden, in menschenunwürdigen Ghettos untergebracht und anschließend abgeschoben werden. Im benachbarten Neuburg leben 500 Menschen unter untragbaren hygienischen Verhältnissen, zusammengepfercht in den fünf Gebäuden einer »Sammelunterkunft«. Zynisch soll so ihre »R…

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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

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