SANKTIONEN GEGEN ISRAEL? Jürgen Todenhöfer aus GAZA: Alle Welt spricht vom Selbstverteidigungsrecht Israels. Aber haben nicht auch die Palästinenser seit Jahren ein Recht auf Selbstverteidigung und Widerstand? Ist es keine rechtswidrige Aggression, wenn Israel im Westjordanland immer mehr palästinensisches Land raubt und ständig neue Siedlungen auf palästinensischem Boden baut? Dürfen sich die Bewohner von Gaza nicht wehren, wenn sie wie Tiere mit Mauern und Stacheldraht eingezäunt werden?

★★★ Widerstandsberichterstattung über die herrschenden, demokratischen Um- bzw. Zustände ★★★

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck 2014-07-30

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Jürgen Todenhöfer

SANKTIONEN GEGEN ISRAEL?

 

Alle Welt spricht vom Selbstverteidigungsrecht Israels. Aber haben nicht auch die Palästinenser seit Jahren ein Recht auf Selbstverteidigung und Widerstand? Ist es keine rechtswidrige Aggression, wenn Israel im Westjordanland immer mehr palästinensisches Land raubt und ständig neue Siedlungen auf palästinensischem Boden baut? Dürfen sich die Bewohner von Gaza nicht wehren, wenn sie wie Tiere mit Mauern und Stacheldraht eingezäunt werden?

Das sinnlose Verschießen von zu 99 (!) Prozent wirkungslosen, meist selbst gefertigten Raketen durch die Hamas erinnert mich in vielem an den aussichtslosen Kampf der Indianer in Amerika. Obwohl sie wussten, das ihr Widerstand aussichtslos war, wehrten sie sich mit Pfeil und Bogen gegen die überlegenen ‚Feuerwaffen‘ der weißen Siedler, die ihnen das Land ihrer Väter raubten. Teilweise sogar gegen Kanonen. Noch im Sterben schossen sie unzählige Pfeile ab, die nichts und niemanden trafen. Aus purer Verzweiflung. Natürlich wussten sie, dass ihre Pfeile für die Siedler ein willkommener Vorwand waren, sie noch gnadenloser zu vertreiben und zu vernichten. In der Verzweiflung hört man die Stimme der Vernunft nur noch aus weiter Ferne.

Israel darf sich gegen die ‚Raketen‘ der Palästinenser wehren, weil diese unschuldige Zivilpersonen gefährden. Und damit rechtswidrig sind. Auch wenn sie nur selten irgendetwas treffen. Doch es darf sich als turmhoch Überlegener nur mit Augenmaß verteidigen. Nicht mit Maßlosigkeit und Unverhältnismäßigkeit. Israel hat ein Recht auf Notwehr. Aber kein Recht auf Notwehrexzesse, auf Bombardierungsorgien.

Zwei israelische Zivilisten haben in diesem Krieg durch palästinensische Raketenangriffe ihr Leben verloren. Ein weiterer starb durch Mörserbeschuss. Das beklage ich. Ich teile den Schmerz ihrer Familien. Doch Israel hat inzwischen weit über 1.000 palästinensische Zivilisten getötet. Und tötet weiter, immer weiter. Mehr als 200 Frauen und 245 Kinder – davon 164 12-jährig oder jünger – hat Netanjahu bis gestern Abend 18.00 Uhr ermordet! 7.000 Palästinenser wurden verletzt. Das ist keine Selbstverteidigung. Das ist ein Kriegsverbrechen.

England hat auf den blutigen IRA-Terror, der tausende Tote forderte, auch nicht mit der Bombardierung Nordirlands reagiert, sondern mit Polizeimaßnahmen. Auch Frankreich und Spanien haben sich gegen den Terror der ETA mit über 800 Toten nicht mit der Bombardierung baskischer Städte gewehrt. Die Weltöffentlichkeit hätte einen derartig kriminellen Schwachsinn auch nie hingenommen.

Warum verhängt der Westen eigentlich keinerlei Sanktionen gegen Israel? Wie einst gegen Südafrika, Iran oder aktuell gegen Russland? Oder wie Israel gegen Gaza? Weil er auf einem Auge blind ist? Weil er feige ist? Warum sagt kein führender westlicher Politiker: So kann es in Palästina nicht weiter gehen?“ Die internationale Staatengemeinschaft MUSS tätig werden.

56 Reservisten der israelischen Armee erklärten in einem Aufruf, sie seien nicht mehr bereit, ihrer Armee zu dienen. Israel beraube die Palästinenser nicht nur ihrer Bürger- und Menschenrechte. Es sei auch nicht mehr fähig, über eine Lösung des Konflikts außerhalb militärischer Macht nachzudenken. Es sei kein Wunder, dass der tödliche Kreislauf der Gewalt nie ende.

Die 34-jährige Mitunterzeichnerin des Aufrufs Chen Tamir ergänzte auf Spiegel Online: „Man kann ein guter Jude sein und ein guter Israeli, auch wenn man die Regierung kritisiert“. Sagt eine jüdische Israelin.

Deshalb an dieser Stelle ein paar Sätze zur deutschen Antisemitismus- Diskussion. Die Kritik an den völkerrechtswidrigen Bombenangriffen Israels auf palästinensische Zivilisten ist auch in Deutschland dringend nötig. Sie hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Ich kritisiere auch die deutsche Beteiligung am Afghanistankrieg und bin nicht ‚antideutsch‘. Ich kritisiere die sinnlose und rechtswidrige Herumballerei der Hamas und bin nicht ‚antipalästinensisch‘. Ich würde diesen Krieg auch kritisieren, wenn Frankreich ihn führen würde.

Niemand hat das Recht, deutsche Juden wegen der brutalen Maßlosigkeit und Unverhältnismäßigkeit der israelischen Angriffe auf Gaza anzugreifen. Das tut auch niemand, der einigermaßen bei Verstand ist. Viele deutsche Juden sind über diesen Krieg entsetzt. Und darüber, wie Netanjahu das Ansehen Israels in der Welt ruiniert. Niemand schadet der Sache Israels dauerhaft mehr als dieser Mann.

Die 200.000 deutschen Juden sind ein Teil Deutschlands. Sie gehören zu uns. Ohne Wenn und Aber. Genauso wie die mehr als vier Millionen Muslime. Antijüdischer Rassismus ist genauso schlimm wie antimuslimischer Rassismus, der uns leider ebenfalls täglich begegnet.

Die deutschen Politiker rennen offene Türen ein, wenn sie sich in Heldenpose von antijüdischen Parolen distanzieren. Die Verurteilung von Antisemitismus ist eine Selbstverständlichkeit. Mit Zivilcourage hat sie in unserer Zeit wenig zu tun, Der Antisemitismus ist in Deutschland Gott sei Dank geächtet und keine wirkliche gesellschaftliche Macht mehr.

Echte Zivilcourage wäre es gewesen, wenn die Generationen vor uns dem mächtigen Antisemitismus der regierenden Nazis entgegen getreten wären. Aber damals waren die Meisten auf Tauchstation. Ihr eigenes Leben war ihnen wichtiger als das Leben ihre jüdischen Freunde und Nachbarn. Verspäteter Mut ist der opportunistische Enkel der Feigheit.

Wir sollten Hassparolen immer verurteilen. Egal gegen wen sie sich richten. Wo also bleibt der Protest unserer ‚tapferen‘ Politiker und Medien, wenn wieder mal der Prophet Mohammed und mit ihm anderthalb Milliarden Muslime, auch deutsche Muslime, in infamster Weise beleidigt werden. Diese Beleidigungen nennt man dann Meinungsfreiheit und Zivilcourage. Manche bekommen sogar einen Orden dafür.

Das ist die doppelte Moral unserer Zeit. Die mache ich nicht mit.

Euer Jürgen Todenhöfer

PS. Wie Ihr seht, habe ich Euch ein kurzes Video beigefügt über einige meiner Eindrücke in Gaza.

 

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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

Don´t be part of the problem! Be part of the solution. Sei dabei! Gemeinsam sind wir stark und verändern unsere Welt! Wir sind die 99 %!

PS.: Übrigens die zwölfte Innsbrucker Friedensmahnwache findet am Montag den 04.08.14 um 18:00 Uhr bei der Annasäule statt. Sei dabei! Unterstütze mit Deiner Anwesenheit die friedliche Bewegung FÜR Frieden in Europa und auf der ganzen Welt! 

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