★★★ Widerstandsberichterstattung über die herrschenden, demokratischen Um- bzw. Zustände in unserer Welt ★★★
Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck 2014-08-28
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LIEBE CHAOS-STRATEGEN: HÖRT ENDLICH AUF, WAFFEN IN KRISENGEBIETE ZU SCHICKEN!
Protokoll einer Reise in irakische Flüchtlings-Lager und an die IS-Front.
Von meinem Sohn Frederic. Euer JT
„Erbil. Wir fahren zu einem Lager mit 3000 sunnitischen und schiitischen Flüchtlingen aus Mosul. Welch ein Elend! Nur einmal am Tag gibt es Essen. Kaum Medikamente. Kinder haben schlimme Hautausschläge. Doch keiner klagt. Jeder versucht das Beste aus dem täglichen Leid zu machen.
Wir sehen Kinder, die mit einer alten Plastikflasche Fußball spielen. „Straßen-Fußball, am Ende der Welt“, sagt mein Vater. Sekunden später ist er mitten im Getümmel und versucht die Flasche zu ergattern, um sie ein paar Meter weiter zu schießen. Immer mehr Kinder machen mit. Endlich spielt jemand mit ihnen. Auch noch ein Ausländer! Ich erzähle ein paar Jungs, dass wir aus Deutschland kommen! „Oh! Alman! Weltmeister!“ Ich schlage ein, high five.
Wir brechen auf. Innerhalb weniger Sekunden kommen wir in einen Sandsturm, der immer dichter wird. Bis wir nichts mehr sehen. Alles mögliche fliegt gegen das Auto. Steine. Erdbrocken, Dosen, Äste, Sand, Müll! Es knallt und rappelt fast 5 Minuten lang. Wir gehen im Auto in Deckung. Ich habe Angst, dass unser Wagen umgeworfen wird, so stark ist der Sturm. Oder dass uns ein anderer Blindfahrer rammt. Es regnet in Strömen, aber das fällt bei all dem Schrott, Sand und Wind, die gegen das Auto schlagen, gar nicht auf. Auf einmal ist alles vorbei. Die Sicht wird klar, nur der Regen prasselt weiter. Die Windschutzscheibe ist zersplittert.
Nach dem Besuch eines zweiten Flüchtlingslagers mit hunderten Christen und Gesprächen über die chaotische Politik des Westens im Mittleren Osten machen wir uns auf den Weg zur IS-Front.
Sie soll 50 km von Erbil entfernt sein. Auf den Feldern neben der Landstraße befinden sich aufgeschüttete Erdwälle zur Verteidigung gegen Attacken von IS. Unser Fahrer rät uns ab, weiter zu fahren. IS sei immer noch in der Gegend. Es gäbe Sniper, besonders rechts der Straße….
Das Dorf, in das wir wollen, heißt Gwer und wurde angeblich vor einigen Tagen von den Peschmerga-Truppen zurückerobert. Unser Fahrer wird von Minute zu Minute ängstlicher. Doch die Soldaten des ersten Checkpoints winken uns durch. Das ist für meinen Vater entscheidend.
Trotzdem: Die Straße ist gespenstisch leer. Nur selten sehen wir einen Lastwagen. Unser Fahrer wird noch unruhiger und stellt jedem Soldaten, den er sieht, Fragen. Dürfen wir wirklich durch? Ist es nicht zu gefährlich? Warum sehen wir kaum noch Autos? Warum sind die Dörfer wie ausgestorben? Wo sind die Sniper? Ich kann mir vorstellen, was ihm jetzt durch den Kopf geht. Immer wieder versucht er tief durchzuatmen, um seine Angst zu überwinden.
Mein Vater richtet sich nach den Soldaten an den Checkpoints. Und die sagen: Ihr kommt durch. Als wir allerdings kein einziges Fahrzeug mehr auf der Straße sehen, wird allen im Auto mulmig. Rechts von uns, weniger als einen km entfernt, ist IS. Wahrscheinlich sehen sie uns. Vielleicht halten sie uns ja für Gemüsehändler. Hoffentlich!
Plötzlich vor uns 2 kurdische Kämpfer. Sie berichten, dass sie IS mit Hilfe von US-Bombern vor ein paar Tagen „vertrieben“ hätten. IS sei jetzt auf der anderen Seite der Brücke. Jenseits des großen Zab-Flusses. 1km entfernt.
Ein Auto mit kurdischen Kämpfern kommt angebraust. Am Steuer sitzt Mr. Cool, ein junger Kämpfer mit Tuch um den Kopf und goldener Sonnenbrille auf der Nase. Sie sind bereit, uns ihre Militär-Basis zu zeigen. Mein Vater steigt einfach zu ihnen ins Auto. Zwischen ihre Maschinenpistolen. Unser Fahrer und ich folgen ihm…..
Wir fahren einen Hügel hoch. Hier hat man eine gute Übersicht über Gwer, die Brücke und das von IS besetzte Dorf. Schnell versammelt sich die ganze Truppe. Begeistert schütteln sie unsere Hände. Hinter Backsteinen verschanzt, positionieren sich einige Kämpfer mit ihren Kalaschnikows und richten sie auf das Dorf am anderen Ufer des Flusses.
Mein Vater sagt offen, er finde es seltsam, dass die über 100.000 weltberühmten Peschmerga im Kampf gegen ein paar tausend IS-Kämpfer jetzt auf Hilfe der Amerikaner und Europäer hofften, und den Kampf nicht eigenständig führen wollten. Ein verlegenes Lächeln hier, ein Lächeln da… „Was sollen wir denn machen? Wir haben nur Kalaschnikows und kleine Waffen! Die anderen haben modernste Waffen.“
„Außerdem haben wir keinen Befehl erhalten (!), sie zu vertreiben. Wenn unser Präsident uns den Befehl geben würde, sie aus Mosul zu vertreiben, würden wir keine Sekunde zögern, stolz und ohne Angst in den Kampf zu ziehen.“
Sie zeigen uns das Dorf auf der anderen Seite des Flusses, in dem sich IS verschanzt hat. Nur der der große Zab, hier etwa 100 Meter breit, trennt uns von ihnen. IS verhalte sich momentan ruhig, angeblich um nicht weitere Luftschläge der Amerikaner zu provozieren.
Nach etwa einer Stunde verabschieden wir uns. Auf der anderen Seite des Flusses weht die schwarze Fahne von IS. Ich bin sicher, die sehen von dort alles.
ANALYSE
Die skeptische Haltung meines Vaters gegenüber Waffenlieferungen in das nordirakische Krisengebiet hat sich auch nach unserem Front-Besuch nicht geändert. Erst sei ISIS durch die massiven Waffenlieferungen des Westens und der Golfstaaten an die syrischen Rebellen stark gemacht worden- als Platzhirsch habe sich ISIS bei diesen frei bedienen können. Und jetzt solle ISIS mit westlichen Waffen gestoppt werden? Das hält er für politische Stümperei des Westens.
Außerdem: Die irakische Armee bestehe aus ca. 500.000 von den USA militärisch teilweise sehr gut ausgerüsteten Soldaten. Dazu kämen über 100.000 Peschmerga. Dass diese im Kampf gegen maximal 10.000 IS-Kämpfer wirklich westliche Waffenhilfe brauchten, sei schwer nachvollziehbar.
Viel wichtiger als diese ‚humanitäre Herumbomberei des Westens im Mittleren Osten‘ sei eine faire Beteiligung der Sunniten am politischen Leben des Irak. Ein geeinter Irak müsse keinen Feind mehr fürchten. Die Beendigung der schlimmen Diskriminierung der Sunniten im Irak sei deshalb auch sicherheitspolitisch viel wichtiger als Waffenlieferungen an die Peschmerga. Die könnten IS sowieso nur auf ihrem eigenen Gebiet bekämpfen. Aber nicht in der Region Anbar, wo IS auch stark sei. Oder vor Bagdad. Oder in Syrien.
Ein ranghoher Vertreter der kurdischen Führung erklärte uns, dass nach der Flucht der irakischen Armee nicht nur IS, sondern auch die kurdischen Sicherheitskräfte riesige, teilweise modernste Waffen erbeutet hätten. Im Wert von 4 Milliarden Dollar. Uns verschlug es fast die Sprache, weil die westlichen Politiker darüber nie ein Wort verloren hatten.
Außerdem -so unser hochrangiger Gesprächspartner- könne Kurdistan als relativ wohlhabendes ‚Land‘ jederzeit Waffen auf den internationalen Schwarzmärkten kaufen. Aber warum solle man, „wenn man die Waffen von den Europäern geschenkt bekomme“.
Mein Vater hält daher die Entscheidung, Waffen in den Nordirak zu liefern, für „schlecht recherchiert und nicht zu Ende gedacht.“ Schon morgen könnten die deutschen Waffen in die Hände von IS gelangen. Genauso wie die amerikanischen Waffen, mit denen IS inzwischen große Teile Syriens und Iraks erobert hat.“
Frederic Todenhöfer
————————————————————————————————-Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner
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