Kriegspropaganda – Putin über die Desinformationskampagnen des Westens der letzten Jahre: „Das geht auf keine Kuhhaut!“ Das russische Fernsehen hat eine sehenswerte Chronologie der westlichen Desinformationskampagnen zusammengestellt, mit denen in den letzten 20 Jahre Kriege herbeigelogen wurden.

Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: https://www.anti-spiegel.ru/2022/putin-ueber-die-desinformationskampagnen-des-westens-der-letzten-jahre-das-geht-auf-keine-kuhhaut/?fbclid=IwAR2dqR-c93bmZmOrizkIhylCzVV0mYz9WVK372qfdFMVhiUU-n2NtvjdQjc 

Kriegspropaganda

Putin über die Desinformationskampagnen des Westens der letzten Jahre: „Das geht auf keine Kuhhaut!“

Das russische Fernsehen hat eine sehenswerte Chronologie der westlichen Desinformationskampagnen zusammengestellt, mit denen in den letzten 20 Jahre Kriege herbeigelogen wurden.

Wer in diesen Tagen die westlichen Medien verfolgt, der hat das Gefühl, wir wären bereits im Krieg mit Russland. Alleine im Spiegel erscheinen derzeit täglich mindestens ein halbes Dutzend Artikel, die man nur noch als „Kriegspropaganda“ bezeichnen kann, denn darin wird gelogen, es werden Tatsachen verdreht, es wird alles weggelassen, was nicht ins gewollte Bild passt und es wird ein russischer Angriff auf die Ukraine regelrecht herbeigeschrieben. Es waren alleine an diesem Wochenende so viele Artikel im Spiegel, dass ich nicht hinterhergekommen bin, auf sie einzugehen. Bei den in jedem einzelnen Artikel zu findenden – wirklich dreisten – Desinformationen ist es mir nicht einmal gelungen, mich für einen herausstechenden Artikel zu entscheiden, um das beispielhaft aufzuzeigen. Offenbar kann man es bei der Spiegel-Redaktion gar nicht mehr erwarten, dass endlich ein Krieg ausbricht.

Das russische Fernsehen hat am Sonntag in einem Beitrag eine Chronologie der Desinformationskampagnen zusammengestellt, die der von den USA geführte Westen in den letzten 20 Jahren durchgeführt hat, um seine Kriege zu rechtfertigen. Ich habe den Beitrag des russischen Fernsehens über die Kriegspropaganda des Westens der letzten 20 Jahre übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Das geht auf keine Kuhhaut: Wie die westliche Propaganda die Welt betrügt

In den letzten Jahren hat es im Westen Dutzende – wenn nicht Hunderte – von Desinformationskampagnen gegeben. Als Georgien im Jahr 2008 Südossetien angriff, stellten die weltweiten Medien den Informationsfluss buchstäblich auf den Kopf. Die westlichen Politiker haben auch in Bezug auf Irak, Libyen, Syrien und die Ukraine gelogen. Jetzt schüren die USA erneut eine Informationshysterie rund um den Donbass.

„Wie mächtig die Propagandamaschine des kollektiven Westens doch ist. Das ist einfach erstaunlich! Einfach verblüffend. Das geht, wie wir in unserem Land sagen, auf keine Kuhhaut.“, sagte Wladimir Putin 2008. (Anm. d. Übers.: Diese Zitat und seine Geschichte wird auch in meinem Buch über Putin ausführlich behandelt)

Das Jahr 2008: Georgien greift Südossetien am Eröffnungstag der Olympischen Spiele an.

„Wissen Sie, ich war in Peking und habe die weltweiten elektronischen Medien verfolgt. Totale Stille im Äther. Als ob überhaupt nichts geschehen wäre“, sagte der russische Präsident Wladimir Putin.

Als die russische Armee anfing, effektiv zu handeln, hat die gesamte Propagandamaschinerie alles auf den Kopf gestellt: Sie hat Russland des unverhältnismäßigen Einsatzes von Gewalt beschuldigt und „vergessen“, wer Südossetien angegriffen hatte. (Anm. d. Übers.: Bis heute – und gerade in der aktuellen Situation rund um die Ukraine – wird der Kaukasuskrieg von den westlichen Medien als „russischer Angriff auf Georgien“ bezeichnet, obwohl der Europarat in seinem Untersuchungsbericht über den Krieg schon 2009 zu dem Ergebnis gekommen ist, dass es sich um einen völkerrechtswidrigen Angriff Georgiens gehandelt und dass Russland lediglich darauf reagiert und sich verteidigt hat, die Details finden Sie hier)

Russland sah sich damals – vielleicht zum ersten Mal in der modernen Geschichte – damit konfrontiert, dass der Westen den Informationsfluss buchstäblich auf den Kopf stellte. Saakaschwili war von morgens bis abends in den Nachrichten, sprach über die russische Aggression und kaute in den Pausen auf seiner Krawatte herum. Diejenigen, die versuchten, die Wahrheit zu sagen, wurden buchstäblich geknebelt.

Es handelte sich um Desinformation auf höchster Ebene. Wladimir Putin zufolge hoffte man in Russland, dass die US-Regierung in den Konflikt eingreift und das aggressive Vorgehen der georgischen Führung stoppt. Es ist jedoch nichts dergleichen geschehen. Im Gegenteil, der US-Präsident stand damals an der Spitze der weltweiten Politiker, die Russland der Aggression beschuldigten.

„Natürlich waren wir gezwungen zu reagieren, wie denn auch sonst? Oder sollten wir uns auch in dieses Mal den blutigen Rotz abwischen und den Kopf senken? Nun, die Frechheit hat keine Grenzen! Ich habe von unangemessener Anwendung von Gewalt gehört. Aber was ist denn eine angemessene Anwendung von Gewalt? Wenn Panzer, Mehrfachraketenwerfer und schwere Artillerie gegen uns eingesetzt werden. Sollen wir dann mit einer Schleuder schießen?“, entrüstete sich Wladimir Putin.

Der Irak ist ein bewährtes und anerkanntes Beispiel für den weltweiten Betrug durch die USA. Der Außenminister der Vereinigten Staaten hat vor dem UN-Sicherheitsrat Beweise dafür präsentiert, dass es im Irak Massenvernichtungswaffen gibt. Die Position Russlands blieb damals unverändert: Die Krise kann und muss mit friedlichen Mitteln gelöst werden. Die USA beschlossen jedoch, einen „neuen“ Irak aufzubauen. Das Ergebnis waren Millionen von Toten und Verwundeten und ein gequältes und im Terror versunkenes Land.

Erst Jahre später gaben dieselben Leute, die diese Desinformationskampagne durchgeführt haben, zu: Ja, das alles war nicht wahr.

„Unter welchem Vorwand sind sie in den Irak einmarschiert? Und dann stellte sich heraus, dass sie sich geirrt hatten. Danach sagten sie: Unser Geheimdienst hat sich geirrt. Wow! Sie haben das Land zerstört, die Geheimdienste haben sich geirrt. Und das war’s! Es stellte sich heraus, dass es keine Massenvernichtungswaffen gab. Die machen was sie wollen!“, sagte der russische Präsident Wladimir Putin.

Aber auch das war ihnen keine Lehre. Schon bald darauf führten die USA und ihre Verbündeten eine neue massive Medienkampagne über Diktator Gaddafi in Libyen durch, der angeblich sein eigenes Volk umbringt. Das einst friedliche Libyen stürzte in einen Bürgerkrieg, in dem Städte, die es wagten, Gaddafi zu unterstützen, niedergemetzelt wurden. Die westlichen Medien haben davon nicht bemerkt.

„Dort werden schreckliche Verbrechen begangen. Darüber spricht aber niemand. Irgendwie haben sie das aus irgendeinem Grund vergessen. Denn das sind die schrecklichen Folgen einer ausländischen Einmischung“, so Wladimir Putin.

Als Nächstes wurde ein ganzer Terrorstaat, der IS, auf den Trümmern der zerstörten Länder geboren.

„Gab es etwa Terroristen im Irak? Vor der Zerstörung der staatlichen Strukturen des Landes gab es keine. Und in Libyen? So etwas gab es dort nicht! Es gab dort überhaupt keine Terroristen. Kaum hatten sie die Staatlichkeit im Lande zerstört, wurde das Vakuum sofort gefüllt. Von wem? von Terroristen!“, betonte der russische Staatschef.

Syrien musste dutzende, wenn nicht Hunderte westlicher Desinformationskampagnen überstehen. Schreckliche Bilder von Kindern, die angeblich Opfer chemischer Angriffe wurden, wurden auf amerikanischen und europäischen Fernsehkanälen ausgestrahlt. Hier ist eines der Opfer. Und hier ist derselbe Junge, den russische Journalisten dann lebend und unverletzt auffinden konnten. (Anm. d. Übers.: Sogar ein Produzent der BBC hat später zugegeben, dass die westlichen Medien bei angeblichen Gasangriffen der syrischen Regierung bewusst gelogen haben, wie Sie hier nachlesen können. Und dass der gesamte Syrienkrieg das Ergebnis einer Operation der US-Geheimdienste ist, wird in deutschen Medien komplett verschwiegen, die Details finden Sie hier.)

Die amerikanische Journalistin Megan Kelly hatte die Gelegenheit, mehrere Interviews mit dem russischen Präsidenten zu führen, als zum ersten Mal Desinformationskampagnen der USA nicht nur gegen Russland, sondern auch gegen einen amtierenden US-Präsidenten eingesetzt wurden.

„Glauben Sie wirklich, dass es möglich war, die Wahl in den Vereinigten Staaten, die Wahl von Millionen von Amerikanern, vom Territorium der Russischen Föderation aus zu beeinflussen? Das ist lächerlich!“, sagte Wladimir Putin bei einem Gespräch mit ihr.

Kein einziger Beweis, keine einzige Tatsache wurden präsentiert. Aber Dank der amerikanischen Medien sprach die ganze Welt darüber: Vielleicht hat Russland wirklich etwas gegen Trump in der Hand, weil er vor vielen, vielen Jahren in Moskau war? Irgendjemand hat den amerikanischen Fernsehsendern eine Idee hingeworfen: Der russische Botschafter sich mit jemandem getroffen, und schon stürzen sich alle darauf und sprechen darüber: Das ist doch verdächtig!

Putin und Russland sind in den westlichen Medien allgegenwärtig. Aber kein Wort darüber, wer sich überall auf der Welt in die Wahlen einmischt: Es sind die US-Politiker selbst.

„Sie antworteten: Ja, wir mischen uns ein. Aber wir haben das Recht dazu, weil wir Demokratie bringen. Aber Ihr nicht, Ihr dürft das nicht“, sagte der russische Präsident.

Die Medienkampagne über das böse Russland überschattet die wirklich wichtigen Fragen der strategischen Stabilität. Zu diesem Zeitpunkt hatte Moskau bereits seit Jahren seine Besorgnis über die NATO-Erweiterung und den Aufbau des Raketenabwehrsystems zum Ausdruck gebracht. (Anm. d. Übers.: Warum das sogenannte Raketenabwehrsystem der USA, das in Rumänien und Polen aufgebaut wird, kein defensives, sondern ein offensives System ist und warum es Russland Sorgen macht, können Sie hier nachlesen)

„Elemente des nuklearen Potenzials der Vereinigten Staaten tauchen auf dem europäischen Kontinent auf. Das verändert einfach die gesamte Konfiguration der internationalen Sicherheit. Womit erklären die das? Weil es zur Verteidigung gegen iranische Raketen notwendig ist. Aber diese Raketen gibt es gar nicht!“, stellte der russische Staatschef seinerzeit klar.

„Wo ist die iranische nukleare Bedrohung? Es gibt sie nicht, aber das Raketenabwehrsystem wird weiter gebaut. Wir hatten also Recht, als wir sagten, dass wir getäuscht wurden“, erklärte Wladimir Putin damals.

Der Staatsstreich in der Ukraine ist eine Desinformationskampagne, die schon acht Jahre andauert.

„Der Westen hat einen verfassungswidrigen Staatsstreich unterstützt. Das haben sie unterstützt! Und zwar nicht nur mit den sprichwörtlichen Brötchen, sondern mit Informationsunterstützung, politischer Unterstützung und allem anderen“, erinnerte der russische Präsident. (Anm. d. Übers.: Mit den Brötchen ist die Aktion gemeint, als die damalige Vizeaußenministerin der USA, Victoria Nuland, medienwirksam auf dem Maidan Brötchen verteilt hat)

Westliche Politiker und ihre Medien unterstützen alles, sogar unverhohlen nationalistische Aktionen und Gesetze (Anm. d. Übers.: Hier können Sie nachlesen, was damit gemeint ist) Während des Maidan zeigten die US-Medien Aufnahmen von Studenten, die mit Schlagstöcken geschlagen wurden. Aber das Morden und Bombardieren von Menschen im Donbass wurde danach verschwiegen. Stattdessen wurde bald eine weitere Technik eingeführt: Russland ist an allen Opfern schuld. (Anm. d. Übers.: Laut OSZE gehen 75 Prozent der zivilen Opfer im ukrainischen Bürgerkrieg auf das Konto der ukrainischen Armee, aber die westlichen Medien verschweigen die OSZE-Berichte und erwecken den Eindruck, es sei umgekehrt)

„Wir müssen die Sanktionen aufrechterhalten, bis Russland das Minsker Abkommen vollständig umsetzt“, sagte US-Präsident Barack Obama 2016.

Dabei wissen sie alle ganz genau: Im Minsker Abkommen steht kein Wort davon, dass Russland überhaupt etwas umsetzen muss. (Anm. d. Übers.: Das ist wahr, wie Sie hier im Text des recht kurzen, leicht verständlich formulierten und nur 13 Punkte umfassenden Minsker Abkommens nachlesen können)

„Alles auf Russland zu schieben, dass der Ball auf der russischen Seite liegt, nein, so funktioniert das nicht. Lasst uns gemeinsam handeln! Aber wenn wir unsere Partner, auch im Normandie-Format, fragen, was genau Russland im Rahmen des Minsker Abkommens nicht einhält und was Russland ihrer Meinung nach im Rahmen des Minsker Abkommens hätte tun sollen, gibt es keine Antwort. Sie sagen es genau so: Wir können das nicht formulieren. Ich mache keine Witze, genau so läuft der Dialog“, beklagte Wladimir Putin. (Anm. d. Übers.: Auch das dürfte nicht übertrieben sein, denn die deutschen Regierungssprecher konnten auf die Frage eines Journalisten, gegen welchen Punkt des Minsker Abkommens Russland denn verstößt und was genau Russland tun solle, um das Abkommen zu erfüllen, keine Antwort geben, wie Sie hier nachlesen können, wobei das Video, auf dem das zu sehen war, inzwischen von YouTube gelöscht wurde)

Nach Ansicht des russischen Präsidenten erlaubt das Monopol der weltweiten Medien unseren Gegnern, sich so zu verhalten, wie sie es tun. Und seit einigen Monaten verhalten sich die globalen Medien und die US-Politiker immer aggressiver. In zahlreichen Artikeln verkünden Journalisten fast schon die militärische Invasion der Ukraine durch Russland. Eines der Sprachrohre ist Jennifer Psaki. Ihr professionelles Niveau haben russische Zuschauern mehr als einmal und bei verschiedenen Gelegenheiten gewürdigt. (Anm. d. Übers.: Jennifer Psaki, die Sprecherin von US-Präsident Biden, ist in Russland schon seit der Zeit, als sie unter Obama noch Sprecherin des US-Außenministeriums war, für ihre Inkompetenz berühmt, Beispiele dafür finden Sie hier)

Aber die Art von Kampagne, die die Vereinigten Staaten jetzt gestartet haben, kann natürlich nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die Lage im Donbass hat sich nämlich in den letzten Monaten drastisch verschlechtert.

„Jetzt wird uns gesagt: Krieg, Krieg, Krieg. Man hat den Eindruck, dass sie vielleicht eine dritte Militäroperation vorbereiten. Und wir werden vorher gewarnt: Mischt Euch nicht ein, beschützt diese Menschen nicht. Wenn Ihr Euch einmischt, wenn Ihr sie beschützt, wird es diese und jene Sanktionen geben. Und sie bereiten sich vielleicht darauf vor“, meint Wladimir Putin.

Jede amerikanische Erklärung an Russland muss jetzt gehört werden, ohne dabei zu vergessen: Hat Washington der Welt in den letzten 20 Jahren oft die Wahrheit gesagt?

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