Beschluss v. Sozialhilfegesetz: Erste öffentliche Reaktionen v. Marion Kapferer & Wilfried Hanser – Donnerstagsdemo Tirol Innsbruck 25.04.19

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen (Oligarchie, Elitendemokratie) in Europa, Innsbruck am 28.04.2019

Liebe® Blogleser_in,

Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls. 

Sozialhilfegesetz: Marion Kapferer & Wilfried Hanser – Donnerstagsdemo Tirol Innsbruck 25.04.19

ORF: Sozialhilfegesetz Auswirkungen auf Kinderarmut & Erich Fenninger über Umstände von armutsgefährdenden Kindern

 

 

Forderung: Asoziale raus aus dem Hohen Haus.Alle Zustimmer zum Sozialhilfegesetz, raus!

Rücktrittsforderung aller Parlamentarier die für das Sozialhilfegrundsatzgesetz gestimmt haben!

Diese Regierung & viele Parlamentarier sind RÜCKTRITTSREIF. Armut per Gesetz – Mindestsicherung Neu

Preisverleihung Herz aus Stein 2019 an Alle die dem Sozialhilfegesetz zugestimmt haben!

Österreich: 25.04.19 Tag der Schande! Armutsverfestigungsgesetz-Sozialhilfe werden abgestimmt!

 

Armut per Gesetz! Eine geschmierte neoliberale autoritäre Regierung, eine UN-Sozialministerin, soziale Inkompetenz und Asozialität der Politiker, Kaltherzigkeit, Unmenschlichkeit, Herzen aus Stein + Abgehobenheit haben ein Armutsverfestigungs- und Armutsvermehrungsgesetz geschrieben das soziale Ungerechtigkeit & Armut mehrt. Mindestsicherung Neu/Sozialhilfegrundsatzgesetz

 

 

Vermehrung Kinderarmut: Sie hat keine Wahl und kann nichts dafür. Mindestsicherung Neu ist asozial & macht arm! Armut per Gesetz, geht gar nicht!

 

Hartinger-Klein verhöhnt die Ärmsten, die Mindestsicherung benötigen

 

Rücktrittssong für alle Parlamentarier, die dem Sozialhilfegesetz zustimmen! Armut per Gesetz, geht gar nicht!

 

Armut per Gesetz bringt die Mindestsicherung Neu! Schandvollstes Gesetz der 2. Republik.

Anmerkungen des Blogbetreibers: 

Dieser „Sozialhilfegrundsatzgesetz“-Gesetzesentwurf, der nächste Woche durch die unsoziale neoliberale FPÖVP-Regierung beschlossen werden soll, ist das UNWÜRDIGSTE SCHANDVOLLSTE Gesetz in der 2. Republik. Armut wird mit dem Gesetz beschlossen und vermehrt. Ausgrenzung wird mit dem Gesetz hergestellt. Menschenunwürdige Umstände werden mit dem Gesetz hergestellt!

Die Regierung hat die vordringliche Aufgabe Armut zu vermindern, NICHT zu verfestigen und zu erhöhen!

324.000 armutsgefährdende Kinder in Österreich sind zu viel, nicht zu wenig, liebe Parlamentarier!

212.000 armutsgefährdende Pensionisten sind zu viel, nicht zu wenig, liebe Bundesregierung!

Von den ca. 300.000 Menschen die allermeist nur einen Teil oder ganz Mindestsicherung beziehen, sind davon ca. 180.000 nicht erwerbsfähige Menschen (Kinder, Pensionisten, Behinderte, Kranke) betroffen.

JEDER Parlamentarier der diesem SCHANDGESETZ zustimmt, fehlt die soziale Kompetenz, nimmt das Fürsorgeprinzip nicht wahr, zerstört den sozialen Frieden und ist m. E. n. somit rücktrittsreif!  

ORF: Fakten zum Mindestsicherungsgesetz & Interview Erich Fenninger – Volkshilfe Österreich

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Mindestsicherung Neu zeigt die Asozialität dieser schändlichen Regierung!

 

ORF: Mindestsicherung Neu – Armut per Gesetz. Armut wird gemacht! Armut macht Stress! Armut macht krank! Armut wird vererbt. Armut kostet Lebenszeit! Armut ist beschämend! Armut grenzt aus. Armut ist soziale Ungerechtigkeit!




Vorbemerkungen: Aus der Armutsforschung wissen wir:

  • Armut macht Stress.
  • Armut macht krank.
  • Armut grenzt aus.
  • Armut ist beschämend.
  • Armut wird vererbt.
  • Armut wird gemacht.
  • Armut kostet Lebenszeit!
  • Armut hat mit sozialer Ungerechtigkeit zu tun
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  • 10 Jahre kürzer lebende Arme finanzieren die Rente der Wohlhabenden. 

Siehe Mindestsicherungsgesetz/“Sozialhilfegesetz Neu: Unten nach dem Altersarmutsbeitrag.

 


Mindestsicherung Neu = Armut per Gesetz! Kinderarmut & Altersarmut wird verschärft!

 

Armut ist vererbbar. Kinderarmut ist mit dem günstigen Modell der Volkshilfe stark verminderbar bzw. ausräumbar.

Zum Thema Mindestsicherung Neu/Sozialhilfegrundsatzgesetz: 

Siehe auch: https://www.buendnis-tirol.at/

16 Stimmen zur Mindestsicherung Neu – „Sozialhilfe“-Grundsatzgesetz


 

www.sos-notstandshilfe.at – Wilfrid Pleger – GF Lebenshilfe Tirol – www.buendnis-tirol.at – #aufdiestrasse – Erich Fenniger – Volkshilfe – Innsbruck – 12.04.19


💚Michael Mingler: Offene Worte über Lügen & Böswilligkeit der Regierung – Armutsförderungsgesetz, Ausgrenzungsgesetz, keine Chancengesetz, keine Zukunftgesetz, beschämend, Angriff auf die Menschenwürde, …

 


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Erich Fenninger über die Verweigerung der Regierung mit Ländern & NGO´s zu sprechen – Mindestsicherungsgesetz Neu – Sozialhilfegesetz

 


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Wilfrid Pleger – GF Lebenshilfe Tirol – über die Mindestsicherung Neu & Auswirkungen #aufdiestrasse

Erich Fenninger #aufdiestrasse – Über Unterschiede armutsbetroffener Kinder & einiges mehr – Österreichtour – Mindestsicherung Neu – „Sozialhilfegesetz“ – Innsbruck – 12.04.19

Bündnis gegen Armut & Wohnungsnot Tirol – Marion Kapferer – Mindestsicherung Neu – #AufdieStraße

Wer schafft die Armut? Marion Kapferer vom Bündnis gegen Armut & Wohnungsnot Tirol – in Innsbruck – Österreichtour Erich Fenninger – Volkshilfe – Mindestsicherung Neu – „Sozialhilfegesetz“

Abschluss-statement Ansprache: 

Offene Worte zur Mindestsicherung Neu von Erich Fenninger in Innsbruck

Siehe auch: https://www.buendnis-tirol.at/

#AufdieStraße – Erich Fenninger´s Österreichtour – Mindestsicherung Neu – ZELIHA ARSLAN

Liebe Alle,

es gibt eine supercoole Präsentation zum Thema Sozialhilfe NEU, die von den KoordinatorInnen von arbeit plus Tirol, Elena Hörmannseder und arge SODIT, Barbara Wiesmüller, sowie von Christine Regensburger und Josefina Egg im Namen des Bündnisses gegen Armut und Wohnungsnot ausgearbeitet worden ist. Ich finde sie fachlich hervorragend, glasklar argumentiert, sie verzichtet auf jede Polemik, ist mit den gewählten Beispiele sehr anschaulich und grafisch toll umgesetzt.

Wilfried Hanser


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Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: https://www.erzdioezese-wien.at/unit/aaw/altersarmutinzahlen

Altersarmut in Zahlen

Wissenschaftliche Perspektive

Im Nachfolgenden sollen Zahlen zum Thema Altersarmut präsentiert werden. Aus wissenschaft-lichen Gesichtspunkten ist es hierzu unerlässlich, zumindest kurz zusammenzufassen, wie sich Altersarmut definiert. Denn es gilt: Um Aussagen über die Anzahl der Betroffenen machen zu können, muss klar sein, wie sich Altersarmut eingrenzen lässt bzw. welche Kriterien erfüllt sein müssen. Letzten Endes geht es also um die Differenzierung zwischen arm und nicht arm. Danach wird das Ausmaß von Altersarmut in Österreich dargestellt werden; im Anschluss erfolgen ein paar Informationen, welche Hinweise über den Alltag von Altersarmut betroffener Menschen liefern.

Definition von Altersarmut

Die Berichterstattung über Armut – hier im Allgemeinen verstanden – hat vor allem in den letzten Jahren zugenommen. Einfluss ist der Europäische Union beizumessen, welche der Armuts-bekämpfung einen wichtigen Stellenwert einräumt und die nationale Armutsdefinition prägt. Vielleicht haben Sie schon von AROPE (at risk of poverty or social exclusion) gehört, einem Indikator, welcher Armut oder soziale Ausgrenzung von Personen misst. Im Normalfall besteht AROPE aus drei Dimensionen: der Einkommensarmut, einer erheblichen materiellen Deprivation und einer niedrigen oder keinen Erwerbsintensität im Haushalt. Letzteres wird nicht auf ältere Menschen angewandt, womit nur die ersten beiden Dimensionen zur Armutsmessung von Relevanz sind.

  • Einkommensarmut
    Die Dimension der Einkommensarmut wird relativ gemessen, d.h. die Armutsschwelle wird in Beziehung zu allen Gesellschaftsmitgliedern errechnet. Als armutsgefährdet werden jene Personen bezeichnet, deren äquivalisiertes Nettohaushaltseinkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle von 60% des Medians liegt. Für 2016 beträgt die ermittelte Armutsgefährdungsschwelle somit 14.217 Euro für einen Einpersonenhaushalt. Anders formuliert, wer weniger als 14.217 Euro im Jahr zur Verfügung hatte, gilt als einkommensarm. Für unterschiedliche Haushaltsgrößen bedeutet dies folgendes:
Haushaltstyp Gewichtungsfaktor nach EU-Skala Jahreswert in EUR
Einpersonenhaushalt 1 14.217
1 Erwachsener + 1 Kind 1,3 18.482
2 Erwachsene 1,5 21.325
2 Erwachsene + 1 Kind 1,8 25.590
2 Erwachsene + 2 Kinder 2,1 29.855

(siehe Statistik Austria, 2017a, S. 11)

Exkurs

Erörterung zur Äquivalenzskala Wie die Tabelle zeigt, wird bei Mehrpersonenhaushalten die Armutsgefährdungsschwelle nicht einfach mit der Anzahl der im Haushalt befindlichen Personen multipliziert, sondern jede weitere erwachsene Person wird mit dem Faktor 0,5 und jede Person unter 14 Jahren mit dem Faktor 0,3 einbezogen. Die Vorstellung dahinter ist, dass bei einem Mehrpersonenhaushalt sogenannte Ska-leneffekte (d.h. Kostenersparnisse im Haushalt durch gemeinsames Wirtschaften) eintreten. Das bedeutet, es wird weniger Geld benötigt, um den gleichen Lebensstandard wie bei einem Einpersonenhaushalt zu erreichen; zum Beispiel genügt in einem Paarhaushalt eine Waschmaschine. In einem älteren Paarhaushalt gilt daher, dass beide als einkommensarm bzw. armutsgefährdet bezeichnet werden, wenn das gemeinsame verfügbare Haushaltseinkommen unter 21.325 Euro im Jahr liegt.

  • Erhebliche materielle Deprivation
    Diese Dimension erfasst die Problematik, sich gewisse Aspekte im Leben nicht leisten zu können, wobei davon ausgegangen wird, dass diese zum Lebensstandard in unserer Gesellschaft dazugehören. Kann man sich 4 oder mehr der 9 im Folgenden genannten Aspekte aus finanziellen Gründen nicht leisten (ein freiwilliger Verzicht wird nicht hinzugezählt), dann gilt man als erheblich materiell depriviert:
     
  • Regelmäßige Zahlungen in den letzten 12 Monaten rechtzeitig begleichen (Miete, Betriebskosten, Kreditrückzahlungen, Wohnnebenkosten, Gebühren für Wasser-, Müllabfuhr und Kanal, sonstige Rückzahlungsverpflichtungen).
  • Unerwartete Ausgaben bis zu 1.160€ finanzieren.
  • Die Wohnung angemessen warmhalten.
  • Jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch (oder entsprechende vegetarische Speisen) essen.
  • Einmal im Jahr auf Urlaub fahren.
  • Sich einen PKW leisten können.
  • Sich eine Waschmaschine anschaffen können.
  • Sich ein Fernsehgerät kaufen können.
  • Sich ein Telefon oder Handy leisten können.

Exkurs – Die abgefragten Aspekte

Diese Aspekte sind als Annäherung zu verstehen, die finanzielle „Leistungsfähigkeit“ abzufragen. Eine Auswahl ist schwierig und es wird sich immer jemand finden, der dieses oder jenes nicht benötigt oder als nicht wichtig erachtet. Auch hier musste daher ein Kompromiss gefunden werden, welcher noch dazu in mehreren Ländern der EU anwendbar ist, um eine Vergleichsbasis zu schaffen. Kritisch muss man in Hinblick auf ältere Menschen aber sagen, dass wichtige Aspekte, wie bspw. barrierefreie Nassräume fehlen. Wer sich das nicht leisten kann, tut sich mit zunehmendem Alter möglicherweise schwer und kann deshalb nicht in der Wohnung bleiben.

  • Armut und Ausgrenzung
    Zusammen ergeben die beiden Dimensionen die Zahl an Personen, welche von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen sind.
Gesamt Armutsgefährdung Erhebliche materielle Deprivation Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung
Soziodemographische Merkmale in 1.000 in 1.000  /  in % in 1.000  /  in % in 1.000  /  in %
65 Jahre und älter 1.543 203  /  13 18  /  7 212  /  14
Frauen   869 136  /  16 14  /  2 142  /  16
Männer   674 67  /  20 (4)  /  (4) 69  /  10

(siehe Statistik Austria, 2017a, S. 80)

Von den insgesamt knapp über 1,5 Millionen Menschen in Österreich, welche im Jahr 2016 ein Alter von 65 Jahren oder mehr hatten, galten 212.000 bzw. 14% in der Gruppe als armuts- bzw. ausgrenzungsgefährdet. Besonders deutlich wird mit 143.000 Personen bzw. 16% die Betrof-fenheit von älteren Frauen. Altersarmut gilt als feminisiert – d.h. in absoluten Zahlen sind zweimal so viele Frauen wie Männer betroffen. Auch wenn im Alter mehr Frauen als Männer leben, so zeigt auch die Quote von 16% bei Frauen (d.h. 16% der älteren Frauen sind armuts- oder ausgrenzungsgefährdet) und nur 10% bei Männern, dass Frauen überproportional betroffen sind.

Kurz sei noch erwähnt, dass es bei Altersarmut wichtig ist, auch das „Alter“ zu definieren. In der obigen Tabelle erfolgt dies über das kalendarische Alter (65+). Dies ist leider nicht sehr treffsicher, denn Frauen können mit 60 die Pension antreten. Leider hat sich die Altersgrenze 65+ in der Sozialberichterstattung etabliert; einige Frauen werden daher hier nicht erfasst, obwohl sie bereits in Pension sind. Sich auf den Status Pension zu verlassen, ist jedoch auch nicht so treffsi-cher, wie man meinen möchte. Für einige Tausend „PensionistInnen“ ist aktuell der Umstand Realität, dass sie in der bedarfsorientierten Mindestsicherung leben müssen und mit hoher Wahrscheinlichkeit nie einen Pensionsanspruch erwerben werden.

Exkurs zur Definition

Gerne wird eingeworfen, dass jeder Mensch sein eigenes Verständnis von Armut hat. Eine Definition, die sozusagen einen allgemeingültigen Konsens über alle Mitglieder einer Gesellschaft bildet, wird sich schwer finden lassen. Es muss folglich einen Kompromiss geben. Was für und gegen diese Definition spricht, lässt sich in seiner vollen Bandbreite hier leider nicht darstellen; es lässt sich jedoch sagen, dass sich diese Definition in einem langen Diskussionsprozess in der Wissenschaft herausgebildet hat. Daher nur ein paar Erwägungen: Es ist eine Tatsache, dass es Menschen, welche unter der Armutsschwelle leben, in vielen Bereichen häufiger schlechter ergeht, als Personen über dieser Grenze. Sie haben häufiger und mehr Schwierigkeiten finanziell über den Monat zu kommen, es fehlen häufiger Güter des täglichen Bedarfs, der Gesundheitszustand ist schlechter, größere Anschaffungen (etwa der Ersatz einer Warmwassertherme) sind hoch problematisch usw. (u.a. BMASK, 2012, 2014, 2017). Geld ist in unserer Gesellschaft ein entscheidendes Mittel und wird in nahezu allen Bereichen unseres Lebens benötigt. In einem wissenschaftlichen Projekt (Kemmetmüller, Leitner, & Moser, 2010) wurden die sogenannten Referenzbudgets ermittelt – sie beinhalten Kostenaufstellungen über Nahrung, Wohnen, Energie, Kleidung, Gesundheit(svorsorge), Kosten für Telekommunikation usw. – und wurden für einen Einpersonenhaushalt im Jahr 2016 auf 1.379 Euro im Monat geschätzt, also um gut 200 Euro pro Monat höher, als die Armutsgefährdungsschwelle angibt. Aus der Konsumerhebung der Statistik Austria (2017b, S. 32) lässt sich zudem ablesen, dass die untersten Einkommensgruppen einen großen Teil des Einkommens nur für den Grundbedarf wie Nahrung, Kleidung und Wohnen ausgeben müssen. Eindeutig ist, dass unter der Armutsgrenze zu leben für die betroffenen Menschen heißt, sehr häufig Benachteiligung und eine schlechtere, teils äußerst angespannte Lebenssituation hinnehmen zu müssen. Wollen wir das? Ist das mit unseren Werten über die Menschenwürde vereinbar?

Was bedeutet es, in Altersarmut zu leben?

Hierzu einige Fakten:

  • Einkommen 56% der altersarmen Menschen geben an, dass ihr Einkommen geringer als benötigt ist; bei nicht armutsgefährdeten SeniorInnen sind es hingegen 15% (Statistik Austria, 2005, S. 104). 61% haben Schwierigkeiten finanziell im Monat über die Runden zu kommen (versus 27%) – eigene Berechnungen auf Basis SILC 2016.
     
  • Gesundheit Im Schnitt wird der Gesundheitszustand von 18% aller älteren Menschen als sehr schlecht bzw. schlecht beurteilt, nur auf die Gruppe der armuts- und ausgrenzungsgefährdeten älteren Menschen bezogen sind es jedoch 23%. Chronisch krank sind letztere zu 64%, im Gegensatz dazu 60% aller Älteren. Kurz gesagt, von Altersarmut betroffene Menschen sind häufiger von einem schlechten Gesundheitszustand betroffen (Statistik Austria, 2017a, S. 69).
     
  • Wohnen Bereits die Wohnkostenbelastung liegt bei armutsgefährdeten älteren Menschen bei 30,1% im Gegensatz zu 14,4% bei allen 65 Jahre alten und älteren Personen (vgl. Statistik Austria, 2014, S. 165); 11% der von Altersarmut betroffenen Menschen leben in Sub-standardwohnungen, hingegen 3% der nicht armen SeniorInnen.
     
  • Zufriedenheit Altersarme Menschen weisen eine geringere Lebenszufriedenheit als der Schnitt aller älteren Personen auf, weniger zufrieden sind sie zudem mit der finanziellen Situation des Haushaltes (Statistik Austria, 2014, S. 132ff.).

Literatur

BMASK. (2012). Sozialbericht 2011-2012. Wien: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. Abgerufen von https://www.sozialministerium.at/cms/site/attachments/9/6/5/CH3434/CMS1452073600701/soziale-sicherheit_sozialbericht-2013-2014.pdf

BMASK. (2014). Sozialbericht 2013-2014. Wien: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. Abgerufen von https://www.sozialministerium.at/cms/site/attachments/9/6/5/CH3434/CMS1452073600701/soziale-sicherheit_sozialbericht-2013-2014.pdf

BMASK. (2017). Sozialbericht 2015-2016. Wien: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. Abgerufen von https://www.sozialministerium.at/cms/site/attachments/9/6/5/CH3434/CMS1452073600701/soziale-sicherheit_sozialbericht-2013-2014.pdf

Kemmetmüller, M., Leitner, C., & Moser, M. (2010). Zur Entwicklung der österreichischen Refe-renzbudgets. In ASB Schuldnerberatungen GmbH (Hrsg.), Referenzbudgets zur Stärkung sozialer Teilhabe (S. 18–33). Linz: ASB Schuldnerberatungen GmbH. Abgerufen von http://www.budgetberatung.at/downloads/infodatenbank/referenzbudgets/referenzbudgets-booklet2010.pdf

Statistik Austria. (2005). Einkommen, Armut und Lebensbedingungen – Ergebnisse aus EU-SILC 2003. Wien: Statistik Austria.

Statistik Austria. (2014). Tabellenband EU-SILC 2013 – Einkommen, Armut und Lebensbedingungen. Wien: Statistik Austria.

Statistik Austria. (2017a). Tabellenband EU-SILC 2016 – Einkommen, Armut und Lebensbedingungen. Wien: Statistik Austria.

Statistik Austria. (2017b). Verbrauchsausgaben – Sozialstatistische Ergebnisse der Konsumerhebung. Wien: Statistik Austria. Abgerufen von http://www.statistik.at/wcm/idc/idcplg?IdcService=GET_NATIVE_FILE&RevisionSelectionMethod=LatestReleased&dDocName=115753

Autor

Lukas Richter, MSc., geb. 1988, Sozioökonom und Soziologe.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Univ. Lektor am Institut für empirische Sozialforschung und Soziologie an der WU Wien und am Institut für Soziologie an der Universität Wien. Forschungsschwerpunkte im Bereich Altern und Armut bzw. Altersarmut.


Wie es betroffenen Frauen geht …

Frau B.

Frau B. kommt jeden Tag zur Abendmesse in die Pfarre – manchmal auch in die Frühmesse. Sie trägt meistens einen Pelzmantel und einen Hut. Frau B. ist auch gern Gast im Pfarrkaffee und bei verschiedenen pfarrlichen Veranstaltungen. Sie freut sich immer über Kuchen und belegte Brote. Die Pfarre ist zu einer Heimat geworden. Als Frau B. zwei Tage hintereinander nicht in die Messe kommt, schaut der Mesner nach ihr. Sie liegt hilflos nach einem Sturz in ihrem Haus. Dem Mesner zeigt sich nun die Realität des Lebens von Frau B.:

Frau B. wohnt in einem großen, alten Innenstadthaus, das schon lange ihrer Familie gehört. Dieses Haus steht unter Denkmalschutz und ist daher schwer zu erhalten und nicht verwertbar. Sie kann einen einzigen Raum heizen. Ihre schmale Pension deckt gerade  die nötigsten Kosten. In der Küche findet er kaum Lebensmittel. Die Frau, die immer am Pfarrleben teilnimmt, ist arm. Sie kann sich kaum das Nötigste leisten und sucht nicht nur die sozialen Kontakte in der Pfarre, sondern warme Räume und etwas zu essen. Niemand in der Pfarre wusste bis jetzt über die Lebensumstände von Frau B.

Frau E.G.

„Das habe ich mir gänzlich anders vorgestellt. Ich war gut ausgebildet, jung verheiratet, berufstätig, wir haben 3 Kinder bekommen und ich war 9 Jahre daheim bei den Kindern, wie es damals üblich war. Alle Freundinnen haben das genauso gemacht. Ehrenamtliches Engagement in der Pfarre und dort und da haben mein Leben bereichert und mit Sinn erfüllt. Lebensjahre ziehen ins Land. Lebenspläne zerbrechen. Der berufliche Wiedereinstieg in Teilzeit ist gut gelungen. Die Ehe ist gescheitert. Jetzt habe ich noch einige Jahre berufliche Laufbahn vor mir. Die Vorausberechnung meiner Pension ist gelinde gesagt schockierend und macht mir Druck und Stress. Gefühle der Wertlosigkeit und Wut begleiten mich. Ich will mich selbst gut versorgen können und das sogenannte gute Leben haben, von dem alle reden. Enttäuscht von schönen Worten in Politik, Kirche und Gesellschaft, kann ich davon nur träumen.“

Frau A.K.

Als Kind war ich glücklich! Meine Eltern haben mir eine schöne Kindheit, später eine gute Ausbildung an der Handelsakademie ermöglicht. Als ich 20 Jahre alt war, durfte ich für ein Jahr als Au Pair nach Frankreich  gehen, um mein Französisch zu perfektionieren und meinen Horizonten zu erweitern. Durch meine Arbeit habe ich den schönsten und lustigsten Mann der Welt kennengelernt und später geheiratet. Als ich 32 Jahre alt war, ist Michel, meine einzige Tochter zur Welt gekommen und ich dachte, mein Glück ist vollkommen. Ich dürfte meinen Job noch paar weitere Jahre im Verkauf weiterausüben, jedes Jahr sind wir ans Meer gefahren und mein Hobby – das Skifahren konnte ich mir auch leisten. Das alles war so lange möglich, bis meine Eltern gleichzeitig krank geworden sind. Sie konnten nicht mehr auf Michel aufpassen, in der Schule und in der Nachmittagsbetreuung hat es leider auch nicht so gut funktioniert. Michel war sehr oft krank, dazu hatte sie Lernschwierigkeiten und somit musste ich mein Job aufgeben um mich um meine Tochter und meine beiden kranken Eltern kümmern zu können. Das hat genau 6 Jahre funktioniert. Als ich 45 Jahre alt war, wurde bei meinem Ehemann eine schwere psychische Krankheit diagnostiziert. Am Anfang dachte ich mir, ich schaffe es, aber das Eheleben und auch das Familienleben ist aus dem Gleichgewicht geraten und das beisammen sein war immer schwerer und schwerer. Dann ist mein Vater und ein Jahr später meine Mutter verstorben. Mein Mann hat seine Sachen gepackt und ist nach Kanada ausgewandert.  Ich bin mit Michel sind ganz alleine zurück geblieben. Ich suchte mir einen Job und hin und wieder konnte ich kurzfristig als Karenzvertretung beschäftigt werden, allerdings  an meine alten Erfolge konnte ich nicht mehr anschließen. Das Essen hat mir bei all der Trauer und dem Frust sehr geholfen und mich manchmal auch glücklich gemacht. In einem Jahr hat sich mein Gewicht verdoppelt, dazu wurden bei mir schwere Erkrankungen, wie Diabetes und Herz-Rhythmusstörungen diagnostiziert und ich konnte nicht mehr arbeiten gehen. Das Leben war dann bis zu meinem Pensionseintritt nicht mehr so lustig und glücklich wie am Anfang. Das Erbe von meinen Eltern war rasch verbraucht, Urlaube und das Skifahren waren schon lange kein Thema mehr. Trotzdem waren manche Augenblicke schön! Meine Tochter hat Ihre Ausbildung doch geschafft und arbeitet schon seit 5 Jahren in der Gastronomie. Sie ist mit ihrem neuen Freund zusammengezogen.  Mein Leben ist zwar kein Luxus, aber ich kämpfe weiter. Ich bin doch noch nicht so alt, ich bin gerade erst 60 Jahre alt!


 

Was prominente Frauen dazu meinen …

Erika Pluhar

Nur einfach eine alte Frau zu sein, bedarf schon der Seelenstärke. Das Alter zu akzeptieren und es mit Würde und Einverständnis zu leben.
Gesellt sich da nun Armut hinzu, wird ein sich seinem Ende zuneigendes Frauen-Dasein zur Qual. Wird es menschenunwürdig. Auch ist die Armut einer alten Frau ist stets mit  Einsamkeit verknüpft. In so einer Situation hilfreich zu werden, bedürfte vor allem  menschlicher Annäherung – also unserer Empathie (leider etwas, das auf Erden weitgehen auszusterben droht.) Dann erst kann die finanzielle und existenzielle Unterstützung von alt.arm.weiblich wirklich wertvoll werden.

Margit Fischer

„Armut tut weh“ ist ein Satz, den ich oft verwende. Schmerz und Ausgeschlossensein sind noch größer, wenn es sich um ältere Menschen handelt. Dass diese Situation in besonderer Weise auf Frauen zutrifft, ist eine Schande für unsere Gesellschaft und eine Niederlage für den Grundsatz der Gleichberechtigung“.

Barbara Stöckl

Kürzlich ist mir dieser Befund der UNO in die Hände gefallen: „Frauen stellen die Hälfte der Weltbevölkerung dar, verrichten nahezu zwei Drittel der Arbeitsstunden, erhalten ein Zehntel des Welteinkommens und besitzen weniger als ein Hundertstel des Weltvermögens“. Solange wir es nicht schaffen, dieses Ungleichgewicht auf allen Ebenen zu beseitigen, wird es Frauen geben, die in Armut leben! Das ist kein Problem von einzelnen, das ist eine gesellschaftliche Aufgabe!

Jenny Jürgens

Verehrte Gäste, erst einmal möchte ich Danke sagen, dass Sie meinen Worten eine Plattform geben. In Würde altern, der ewige Appell. Wenn Sie einer alten Dame begegnen, die Ihnen sagt, dass Sie sich eine Scheibe Brot für zwei Tage einteilt und Ihre Tütensuppe regelmäßig mit Wasser streckt, damit sie länger etwas davon hat. Wenn es nicht mehr möglich ist, Obst zu kaufen, weil das zu teuer ist, wenn man auf einer 20 Jahre alten Matratze schlafen muss oder der Kühlschrank kaputt geht … wenn man eine neue Brille, eine Taxifahrt zum Arzt oder einen Friseur Besuch braucht, wenn es unmöglich wird den Zahnarzt zu bezahlen oder mit der Bahn einmal eine Freundin zu besuchen … was antworten Sie da? Sie antworten gar nicht – sie werden aktiv! Wenn all diese normalen Alltäglichkeiten wegfallen, was für ein Leben ist das dann? Ohne Hilfe von außen sind einem die Hände gebunden und man zieht sich oft beschämt zurück. Die Folge ist Einsamkeit, sie ist das unerbittliche Kind der Armut. In einer Gesellschaft, die sich fast ausschließlich dem Profit und der Jugend verschrieben hat, ist es vielleicht ein kühnes Unterfangen Mitgefühl für diejenigen zu wecken, die altersbedingt im Abseits stehen. Wie es sich anfühlt, wenn die Vergangenheit immer länger und die Zukunft immer kürzer wird, weiß man wohl erst, wenn es so weit ist. Das Bedürfnis als ein untrennbarer Teil der Gesellschaft wahrgenommen zu werden, auch wenn man nicht mehr aktiv beitragen kann, ist existenziell. Noch nie zuvor hatte der Mensch die Chance auf ein so langes Leben wie heute. Diesem Geschenk sollte man nicht mit Furcht begegnen müssen, sondern mit Respekt und Dankbarkeit. Es gilt das Alter zu schützen, denn es ist ein Quell aus Erfahrungen und ein Fundus des Wissens. Es ist der letzte Abschnitt, in dem sich der Kreis der eigenen Geschichte würdevoll schließen sollte. Ich denke der Blick auf das eigene Alter wird friedvoller mit dem Wissen, dass es Menschen geben wird, die auch in Zukunft nach genau dieser Maxime handeln. Dies ist mein Ansporn für HERZWERK – mit besten hoffnungsvollen Grüßen!


 

Was Weihbischof Franz Scharl dazu meint …

Es ist ureigenste Aufgabe der Kirche(n) auf die die Schwächsten zu schauen.

„Da rief ein Armer und der Herr erhörte ihn“ (Ps 34,7). Immer schon hat die Kirche die Bedeutung eines solchen Schreis begriffen … .
Wir sind also gerufen,  den Armen die Hand zu reichen, ihnen zu begegnen, in ihre Augen zu schauen, sie zu umarmen, sie die Wärme der Liebe spüren zu lassen, die den Teufelskreis der Einsamkeit zerbricht. Die Hand, die sie ihrerseits uns entgegenstrecken, ist eine Einladung, aus unserer Sicherheit und Bequemlichkeit auszubrechen…“
(Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Welttag der Armen am 19. Nov. 2017)
 
Der 19. November 2017 war für die katholische Kirche eine Premiere: Erstmals fand weltweit der „Welttag der Armen“ statt, mit dem Papst Franziskus den Fokus stärker auf Menschen am Rand der Gesellschaft rücken und sie in die Mitte nehmen will.

Auch in Österreich gibt es „zu viele Menschen, die nicht wissen, wie sie den Alltag aus eigener Kraft bewältigen sollen“. Die Kirche sieht ihren Platz „an der Seite der Armen“ und will Menschen an den Rändern der Gesellschaft beistehen, „weil konkrete Nächstenliebe Fundament und Prüfstein des christlichen Glaubens ist“, heißt es in der Erklärung der österreichischen Bischöfe, anlässlich des Welttages der Armen. Wichtig ist auch der Kampf gegen die Ursachen von Armut und Ausgrenzung, wozu die Kooperation von Wirtschaft und  Sozialstaat gestärkt und weiterentwickelt werden muss.

Die Evangelische Kirche A.B. und die Erzdiözese Wien nehmen sich mit der Gründung der Plattform „Altersarmut bei Frauen  – alt.arm.weiblich“ dieser Aufgabe jetzt konkret an.


10 Jahre kürzer lebende Arme finanzieren die Rente der Wohlhabenden. Armut ist Stress. Armut wird vererbt.


Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: https://www.volkshilfe.at/fileadmin/user_upload/Media_Library/PDFs/Sonstiges/4_Faktensammlung_0205.pdf

KINDERARMUT IN ÖSTERREICH
DATEN & FAKTEN
Immer mehr Kinder und Jugendliche haben nicht die gleichen Chancen auf ein gelingendes Leben, weil ihre Familien armutsbetroffen sind. Sie haben keine adäquate Winterkleidung, sind öfters krank und können nie auf Urlaub fahren.
Dadurch werden sie vom sozialen Leben ausgeschlossen.
Als zentrale Quelle der Erhebung von Armut und sozialer Ausgrenzung gilt EU-SILC (European Community Statistics on Income and Living Conditions). Als Richtwert wird der Einkommensmedian der Haushalte herangezogen.

. Die Armutsgefährdungsschwelle wird bei 60 Prozent des Medians angenommen und beträgt für 2016 monatlich 1.238 EUR für einen Einpersonenhaushalt (12 Mal pro Jahr) in Österreich. Für jede weitere erwachsene Person im Haushalt erhöht sich die Schwelle um 618 EUR und für jedes minderjährige Kind unter 14 Jahren um rund 371 EUR.
.
Finanzielle Benachteiligung führt zu erheblicher materieller Deprivation – das beschreibt sozioökonomische Benachteiligung in Form von Nichtleistbarkeit von mindestens vier von neun vordefinierten notwendigen Gütern bzw. Bedürfnissen für den Haushalt wie die Finanzierung von unerwarteten Ausgaben, Waschmaschine, Fernseher, PKW, die Wohnung angemessen warmhalten sowie Einschränkungen,
die sich auf Gesundheit, Wohnsituation, Erwerbsintensität, Bildungsmobilität o.ä. beziehen.

Situation in Österreich
Armuts- oder ausgrenzungsgefährdet sind Personen, deren Haushaltseinkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt oder die erheblich materiell depriviert sind oder in einem Haushalt mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität leben.

Die Situation in Österreich zeigt, dass 14,4 Prozent der Bevölkerung im Jahr 2017 über ein Einkommen verfügen, das unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt.  

Das Medianeinkommen oder Mittlere Einkommen ist jene Einkommenshöhe, von der aus die Anzahl der Haushalte mit niedrigem Einkommen gleich groß ist wie jene der Haushalte mit höherem Einkommen. 50% der Haushalte liegen demnach über diesem Richtwert, 50% darunter.

Alle Daten entnommen aus: Statistik Austria (2018): Tabellenband EU SILC 2017: Einkommen, Armut, Lebensbedingungen der Gruppe der Kinder und Jugendlichen (bis 19 Jahre) sind 18 Prozent armutsgefährdet. Diese Gruppe ist also zu einem noch höheren Anteil von Armut betroffen als die Gesamtbevölkerung. Das bedeutet in konkreten Zahlen, dass in Österreich 324.000 Kinder und Jugendliche (bis 19 Jahre) armutsgefährdet sind. In dieser Bevölkerungsgruppe verbreitet sich lt. Statistik Austria die Armutsgefährdung schneller als in anderen Gruppen. 118.000 armutsgefährdete Kinder leben in Haushalten, die es sich nicht leisten können, auf Urlaub zu fahren. Rund 54.000 können es sich nicht leisten, jeden 2. Tag Fisch, Fleisch oder eine vergleichbare vegetarische Speise zu essen, 69.000 neue Kleidung zu kaufen, wenn die alte abgenutzt ist. Aufwachsen in Armut bedeutet sowohl eine Benachteiligung bei altersentsprechenden Entwicklungen als auch bei sozialen Kontakten oder Bildungschancen. Armut belastet gesundheitlich, erzeugt Scham – und schließt von zentralen kindlichen Lebensbereichen und der Teilhabe am sozialen Leben aus.

All dies wird von den Kindern erlebt, wahrgenommen und gefühlt: Das Taschengeld für die Haushaltsausgaben gespart, ein eigenes Zimmer zum Lernen oder Spielen ist oft nicht vorhanden. Ein Kind, das seinen Geburtstag nicht feiert bzw. nicht feiern kann, das niemanden nach Hause mitbringen kann, wird auch nicht von anderen Kindern eingeladen. Das hat Auswirkungen auf die sozialen Beziehungen und Netzwerke, erzeugt Scham und Ausgeschlossenheit. Dies wiederum
verschärft gesundheitliche Risiken: Arme und armutsgefährdete Kinder weisen häufiger Entwicklungsverzögerungen auf, klagen öfters über Bauch- und Kopfschmerzen – und schätzen ihre eigene Lebensqualität sowie ihre Zukunftschancen schlechter ein.

In einem Interview mit Tobias, einem 9-jährigen Bub wird ihm die Frage gestellt, was er machen würde, wenn ihm Geld zur Verfügung gestellt werden würde. Seine Antwort ist: „Also ich würde nichts kaufen, ich würde sparen.“ Nachgefragt, wofür er sparen würde, antwortet er: „Ich würde mir eine Wohnung und eine Pflanze kaufen.“ Es zeigt sich aus diesem kurzen Ausschnitt, dass die Thematik des Wohnraums, der auch von der Mutter von Tobias hinsichtlich der Miete als großes Problem dargestellt wird, auch von ihm als 9-Jährigen antizipiert wurde. Er äußert keine altersadäquaten Wünsche, sondern macht die Sorgen seiner alleinerziehenden Mutter zu seinen eigenen Themen.

Weder Entwicklungsmöglichkeiten noch Zukunfts- und Teilhabechancen dürfen von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängen. Kindliche Bedürfnisse müssen für alle in Österreich lebenden Kinder gesichert sein, am besten durch individuell angepasste Leistungen mit Fokus auf Bekämpfung von Kinderarmut und Erweiterung der kindlichen Lebenswelten.

Materielle Dimension von Kinderarmut
Für ein sicheres Aufwachsen von Kindern ist eine ausreichende materielle Ausstattung notwendig. Die materielle Dimension beinhaltet die Grundversorgung von Kindern und Jugendlichen – mit Wohnen, Nahrung oder Kleidung: Diese materiellen, kindlichen Bedürfnisse müssen unabhängig von Einkommen der Eltern gesichert, Familienleistungen transparent und gerecht sein.

Auswirkungen materieller Benachteiligung:
Die Eltern(teile) befinden sich aufgrund des ökonomischen Mangels in permanenter Unsicherheit über die Zukunft ihrer Kinder, die durch die bestehende Ungleichheit ausgelöst wird. Diese Form der Verunsicherung sorgt für Stressreaktionen bei Eltern und überträgt sich auch auf die betroffenen Kinder, da sie die Emotionen und Sorgen ihrer Eltern wahrnehmen.

Für die Kinder ist weniger die materielle Benachteiligung an sich ein Thema, sondern der damit verbundene Ausschluss. Aufgrund des oftmals beengten Wohnraums ist es für diese Kinder schwieriger, FreundInnen einzuladen, die Wohnsituation kann auch zu gesundheitlichen Problemen führen (beispielsweise aufgrund von Schimmel) oder zu Stressreaktionen aufgrund des mangelnden Rückzugsraumes. Zudem sind die Umweltbelastungen durch z.B. die Lage der Wohnung an Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen höher (Lärm- und Luftbelastung), die Spiel- und Grünflächen oft geringer und ihre Eltern müssen in Relation zu ihrem Einkommen überdurchschnittlich viel Geld für Wohnen ausgeben – obwohl die Wohnqualität zumeist schlechter ist. Kinder aus armutsgefährdeten Familien leben eher in Mietverhältnissen als in Eigentumswohnungen oder –häusern. Sie leben häufiger in überbelegten, dunklen und feuchten Wohnungen, in denen teilweise Heizungen oder Bäder fehlen. Ihre Wohnungen sind schlecht ausgestattetet, haben beispielsweise kein Telefon, keinen Computer oder keine Waschmaschine.

Kulturelle Dimension von Kinderarmut
Die kulturelle Dimension umfasst die kognitive Entwicklung eines Kindes, sprachliche und kulturelle Basiskompetenzen sowie Bildung: Da gerade Bildung oft als zentrales Kriterium für eine Überwindung von Armutslagen genannt wird, müssen strukturelle Benachteiligungen sowie Selektionen im Schulsystem bestmöglich abgebaut und Kinderrechte verankert werden.

Auswirkungen kultureller Benachteiligung: 

 Mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten im Bildungssystem
 Mangelnde schulische Förderung und fehlende Möglichkeiten von leistbarer Nachhilfe 

 Eltern mit niedriger formaler Bildung können ihre Kinder oft nicht selbst unterstützen, die Kosten für Nachhilfe jedoch nicht aufbringen
 Stigmatisierung armutsbetroffener Kinder und Jugendlicher
Soziale Dimension von Kinderarmut
Zur sozialen Dimension zählen soziale Kontakte, soziales Verhalten und Kompetenzen, Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung oder soziale Teilhabe.
Soziale Kompetenzen werden neben den innerfamiliären Erfahrungen vielfach im schulischen und außerschulischen Bereich erworben. In diesen Kontakten lernen Kinder, wie sie mit Konflikten umgehen können, sie bilden ihr Auftreten gegenüber anderen Minderjährigen und Erwachsenen aus und gehen soziale Beziehungen ein.
Auswirkungen von Benachteiligung im Bereich der sozialen Dimension:
 Ausschluss von kulturellen und sportlichen Aktivitäten

 Soziale Isolation und Einsamkeit bis hin zu Depression von Kindern
Gesundheitliche Dimension von Kinderarmut
Die psychische und physische Dimension umfasst den Gesundheitszustand und die körperliche Entwicklung eines Kindes: Neben einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung müssen Konzepte zu Stärkung des Selbstbewusstseins und der Selbstwirksamkeit von Kindern einbezogen und umgesetzt werden.
Denn ihre belastende Lebenssituation führt auch – unmittelbar oder zeitlich verzögert – zu gesundheitlichen Problemen: Arme oder armutsgefährdete Kinder haben bei ihrer Geburt ein geringes Geburtsgewicht, eine geringere Körpergröße bei Schuleintritt, sind häufiger in Unfälle verwickelt, klagen öfter über Bauch- oder Kopfschmerzen, weisen häufiger Entwicklungsverzögerungen auf und neigen eher zu gesundheitsriskantem Verhalten wie ungesundem Essen, Rauchen oder wenig sportlichen Aktivitäten.
Auswirkungen von Benachteiligung in der gesundheitlichen Dimension:
 Niedrigeres durchschnittliches Geburtsgewicht
 Häufigere Verletzungen
 Höhere Wahrscheinlichkeit zu Übergewichtigkeit
 Das Erleben von Exklusion ist im Schmerzzentrum angesiedelt: Armutsbetroffenheit tut weh.
 Der erlebte Ausschluss wirkt sich negativ auf die Empathiefähigkeit von Kindern und Jugendlichen aus

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Hier noch eine kurzes Video zur Erklärung der Grafik Gewaltspirale der US-Kriege

GRUNDLAGENWERKE zu 09/11 – die ein Aufwachen garantieren:

David Ray Griffin / Daniele Ganser

Der mysteriöse Einsturz von World Trade Center 7:

Warum der offizielle Abschlußbericht zum 11. September unwissenschaftlich und falsch ist

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