IS-Hochburg auf dem Balkan – Der Kosovo hat die höchste Pro-Kopf-Dichte an islamistischen Kämpfern in Europa: In vielen Moscheen wirbt die Terrormiliz Anhänger. Schuld an der Radikalisierung ist vor allem Saudi-Arabien

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 23.06.2017

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Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article165846524/IS-Hochburg-auf-dem-Balkan.html

IS-Hochburg auf dem Balkan

Von Krsto Lazarević | | Lesedauer: 6 Minuten
Der Kosovo hat die höchste Pro-Kopf-Dichte an islamistischen Kämpfern in Europa: In vielen Moscheen wirbt die Terrormiliz Anhänger. Schuld an der Radikalisierung ist vor allem Saudi-Arabien

 

Vor Hochhausblocks sozialistischer Bauart winkt Bill Clinton den Kosovaren zu. Die Kosovo-Albaner haben diese Statue in Pristina aus Dankbarkeit für die Bombardierung des damaligen Jugoslawien durch die Nato 1999 gebaut, weil diese ihnen wenige Jahre später die Unabhängigkeit brachte.

Neben albanischen wehen auch US-Flaggen an den Häusern. In keinem anderen muslimischen Land der Welt sind die USA so beliebt wie hier im Kosovo. Auf dem Platz vor der Statue flanieren junge Frauen in Röcken, die wenigsten tragen Kopftuch. Das ist die eine Seite des jungen Staates. Die andere zeigt sich nur wenige Meter entfernt in einer Hinterhofmoschee. Vor dem Gebäude stehen zwei Männer mit langen Bärten und reagieren aggressiv auf eine Fotokamera: „Pack die sofort ein, oder es gibt Ärger!“ Ein dritter bärtiger Mann kommt hinzu und beschwichtigt: „Seid nicht zu grob zu den Gästen.“ Er führt uns in die Moschee.

Die drei Salafisten beginnen ihr Gebet, zusammen mit vielen anderen. Manche sagen, sie kämen hierher, weil es die nächstgelegene Moschee sei. Fragt man nach, wollen sie nichts davon wissen, dass sich in diesem Gebäude einst der Hauptsitz des Saudi Joint Relief Committee befand – und als Schirm für vermeintliche Hilfsorganisationen aus Saudi-Arabien diente, die aber laut Experten eine besonders radikale Form des Islam ins Land brachten. Dass der Al-Qaida-Mitbegründer und Bin-Laden-Vertraute Wa’el Hamsa Julaidan einer der Präsidenten dieser Organisation war, als sie ihre Aktivitäten im Kosovo begann, auch das wollen sie noch nie gehört haben.

 

Die Ursprünge der Ausbreitung des Salafismus im Kosovo liegt im Bosnien-Herzegowina der 90er-Jahre, während des Krieges, als Tausende Dschihadisten auf der Seite der bosnischen Muslime kämpften. Nach Kriegsende 1996 erhielten viele von ihnen aus Dankbarkeit bosnische Pässe. Saudi-Arabien überwies Millionenbeträge, mit denen sie die Ausbreitung der salafistischen Lehre auf dem Balkan vorantrieben. Im Kosovo konnten die Salafisten nach der Nato-Bombardierung Restjugoslawiens im Jahr 1999 Fuß fassen.

Seit der Gründung der Islamischen Weltliga im Jahr 1962 exportiert Saudi-Arabien seine ultraorthodoxe Interpretation des Islam, den Wahhabismus, in alle Welt. Das Königshaus, der Staat sowie reiche Privatpersonen am Golf finanzieren die Ausbreitung dieser mit dem Salafismus nahezu identischen Variante des Islam. Mithilfe saudi-arabischen Geldes verwandelte sich das zuvor säkulare Kosovo innerhalb weniger Jahre zu einer Hochburg des Salafismus in Europa.

 

Denn auch wenn Saudi-Arabien den sogenannten Islamischen Staat offiziell bekämpft, liegen die Golfmonarchie und die Terrormiliz in ihren grundlegenden Interpretationen oft dicht beieinander. So waren es auch die Gelder aus Saudi-Arabien, die laut Expertenden Grundstein für die Balkan-Brigaden des IS legten. Auch die Bundesregierung beobachtet islamistische Einflussnahme im Westbalkan durch Saudi-Arabien und andere Golfstaaten, wie die WELT im Mai berichtete. „Saudi-arabische Missionierungsorganisationen sind auch im Kosovo aktiv und verbreiten hier die von Saudi-Arabien vertretene wahhabitische Interpretation des Islam, etwa durch die Entsendung von Predigern“, antwortete die Bundesregierung auf eine Anfrage der Linke-Bundestagsfraktion.

Mittlerweile hält der Kosovo die höchste Pro-Kopf-Dichte an IS-Kämpfern in Europa: Es gibt 316 bestätigte Fälle von kosovarischen Staatsbürgern, die sich dschihadistischen Gruppen in Syrien und im Irak angeschlossen haben, bei gerade einmal 1,8 Millionen Einwohnern. Derzeit sollen sich noch 75 Dschihadisten aus dem Kosovo im Irak und in Syrien befinden, 40 Frauen und 29 Kinder mit ihnen gegangen sein. Laut Angaben der Sicherheitsbehörden sind 57 Männer aus dem Kosovo als IS-Kämpfer gestorben.

Der im Kosovo ausgebildete Imam Visar Duriqui hat selbst erlebt, wie Mitschüler radikalisiert wurden. Einige schlossen sich der Terrormiliz Islamischer Staat an und ließen ihr Leben für einen irren Traum vom Kalifat. Duriqui wählte einen anderen Weg, er wurde Journalist und berichtet heute in Pristina über Islamismus. Seine alte Schule betrachtet der 29-Jährige heute sehr kritisch: „Sie haben uns einen Islam gelehrt, der dazu führt, Menschen zu töten.“ Verantwortlich für den Extremismus im Kosovo: „Die Saudis brachten diese Ideologie hierher. Ohne sie hätte der IS hier nicht solche Rekrutierungserfolge feiern können.“

Die Regierungen im Kosovo wollten lange Zeit nichts von den Gefahren wissen, die mit den saudi-arabischen Stiftungen ins Land kamen. Erst 2004 wurden einige saudi-arabische Vereine verboten, nachdem US-Behörden Verbindungen zu al-Quaida nachgewiesen hatten. Doch die radikalen Islamisten verschwanden nicht aus dem Kosovo, sondern arbeiteten unter einem anderen Namen weiter.

Salafismus und Anwerber für den IS finden sich nicht nur in kleinen Hinterhofmoscheen. Angeklagt ist derzeit der Imam Shefqet Krasniqi. Er soll in seinen Predigten und in sozialen Netzwerken dazu aufgerufen haben, sich dem Dschihad in Syrien und dem Irak anzuschließen. Krasniqui ist im Kosovo kein Unbekannter: Er war Imam der größten Moschee im Land und lehrte an der Fakultät für islamische Studien in Pristina.

Die salafistische Ideologie breitete sich aber weniger in Pristina, sondern vor allem in den Dörfern und Kleinstädten aus. Das Städtchen Kacanik unweit der Grenze zu Mazedonien zum Beispiel: Es wirkt auf den ersten Blick nicht wie eine Hochburg des Salafismus. Männer sitzen in den überfüllten Cafés am Fluss Lepenac. Manche trinken schon nachmittags Bier, andere Kaffee und bereiten sich auf das Freitagsgebet in der Sinan Pascha Moschee vor. Nichts an der Predigt wirkt radikal. Und doch: Alleine aus diesem Städtchen haben sich zwei Dutzend Männer dem IS angeschlossen.

Für den IS wurde nicht direkt in der Moschee, sondern in dem kleinen Imbiss „Fast Food Napoli“ nebenan geworben, wo man sich nach dem Moscheebesuch für einen Euro einen Döner kaufen konnte. Im „Fast Food Napoli“ saß auch der heute 27-jährige Lavdrim Muhaxheri, der im Kosovo bekannt wurde, nachdem er im Juli 2014 Fotos auf seinem Facebook-Profil veröffentlichte, auf denen er einen jungen Mann in Syrien enthauptet. In einem Interview mit der albanischen Tageszeitung „Dita“ rechtfertigte er diesen Mord damit, dass der Getötete ein Spion sei und er selbst nach dem Koran gehandelt habe.

Wissenschaftler führen die Ausbreitung des radikalen Islams in ländlichen Regionen auch auf die Jugendarbeitslosigkeit von bis zu 60 Prozent und auf die extreme Armut dort zurück. Dass sich im Kosovo ein radikaler Islam ausbreiten konnte, liegt auch an daran, dass die Kosovo-Albaner im ehemaligen Jugoslawien eher areligiös waren. Der Mangel an Wissen über den Islam macht sie anfällig für Indoktrinierungsversuche. 115 IS-Kämpfer sind mittlerweile in das Kosovo zurückgekehrt. Insgesamt werden rund 300 islamistische Gefährder von den kosovarischen Behörden beobachtet. Die Terroristen vernetzen sich über Ländergrenzen hinweg. Die Sicherheitsbehörden der zerstrittenen Balkanländer dagegen haben große Probleme, ihre Arbeit miteinander abzustimmen.

Das Kosovo reagierte auf diese Entwicklung mit einem neuen Gesetz: Rückkehrern drohen nun bis zu 15 Jahre Haft. Die Rekrutierung von Dschihadisten wird mit bis zu fünf Jahre Gefängnis bestraft. Nachdem das Kosovo 2014 der internationalen Allianz gegen den IS beitrat, wurden die Büros von zehn Stiftungen und Vereinen geschlossen. Doch das strikte Vorgehen der Sicherheitsbehörden führte dazu, dass die Salafisten in den Untergrund gegangen sind.

Imam und Journalist Visar Duriqui glaubt, dass die Radikalisierungswelle nur innerhalb der muslimischen Gemeinden im Kosovo gestoppt werden kann. Seiner Auffassung nach müssen Staat, Gesellschaft und auch die internationale Gemeinschaft, an deren Tropf das Kosovo hängt, moderate Imame aktiv unterstützen. Auch die vielen anderen Probleme des Landes müssen gelöst werden.

Nachdem viele der saudi-arabischen Stiftungen verboten wurden, sind die Finanzflüsse jetzt noch intransparenter geworden. Ob noch Gelder in den Kosovo fließen und an wen, ist nicht nachprüfbar. Vermutlich werden sie auch gar nicht mehr benötigt. Der Islamismus dürfte sich auch so weiter verbreiten.

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