Friedensfahrt Berlin Moskau für Völkerfreundschaft & der Brunnen namens „Fontäne der Völkerfreundschaft“ – buntgemischte Fotogalerie von den letzten Tagen

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 21.08.2016

Liebe® Blogleser_in,

Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.

Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: FB

Fontäne der Völkerfreundschaft im Allrussischen Ausstellungszentrum.

Фонтан „Дружбы народов“ на ВДНХ

 

Fontäne der Völkerfreundschaft im Allrussischen Ausstellungszentrum.

Brunnen „Freundschaft der Völker“ im Expo Center

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Tag 10 und 11 der Friedensfahrt: Moskau, Moskau – deine Seele ist so groß …

Der Terminkalender war voll bis zum Anschlag. Die Friedensfahrer_innen waren daher in unterschiedlich großen Gruppen bei den Events vertreten. Ein wesentlicher Teil waren die Pressekonferenzen und offiziellen Treffen mit den Vertretern der Veteranen.

Eine etwa dreißig Köpfe starke Gruppe nahm den Weg auf sich und besuchte German Sterligov, einen ehemaligen Millionär, der vor vielen Jahren mal eine Auge auf das Präsidentenamt geworfen hatte, aber nach dem Verlust seines Vermögens zu der Einsicht kam, dass weniger mehr ist. Seit 10 Jahren baut er nordwestlich vom Moskau eine Gemeinschaft auf dem Land auf, die Selbstversorgung und die Rückbesinnung auf traditionelle Werte als primäres Ziel vertritt. Im wilden Hügelland leben rund 25 Menschen mit Pferden, Bienen, Schafen und Ziegen in selbstgebauten Blockhäusern. Die Forderung, dass Frauen nur mit langen Röcken das Geländer betreten dürfen, wurde unter nicht wenigen mit Verwunderung und zum Teil Konsterniertheit aufgenommen. Das Weltbild von Streligov und seiner Familie sowie die Radikalität, mit der sie es vertreten lädt zum Nachdenken ein, und kann neugierig machen, in jedem Fall sollte es als Übung in Toleranz verstanden werden, den Toleranz der Verschiedenartigkeit gegenüber ist das Fundamt friedlichen Zusammenlebens.


Nicht nur das leicht verschrobene und rückgewandte Weltbild Streligovs verursachte gemischte Gefühle, auch der Besuch im Zentralmuseum der russischen Streitkräfte sorgte für Aufruhr in den Herzen der Friedensfahrer_innen. All das war jedoch vergessen, als am Abend im Hauptquartier der Nachtwölfe vor einer Mad-Max-Nach- Dystopie-Kulisse das Abschlusskonzert stattfand und alle gemeinsam jubelnd und fahnenschwingend zu den Klängen von deutschen und russischen Künstlern tanzten.

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21.08.2016     Tag 13+14 

Couchsurfing in Weissrussland – Fahrt nach Polen

Ein Bericht von Andrea Drescher 

Vorab möchte ich Winfried Jonack sagen: Die wenigen Menschen, denen ich in Minsk begegnet bin, sind vermutlich so, wie du sie in deiner Erinnerung hast. Manches Gute wird bewahrt! Liebe Grüße. 

Ich bilde mir ja ein, ein halbwegs großzügiger Gastgeber beim Couchsurfen zu sein und habe selbst schon sehr viel an herzlicher Gastfreundschaft von Wildfremden erfahren. Doch was ich bei den Eltern von Larissas „Adoptivsohn“ erleben durfte, machte mich mal wieder sprachlos. Aber von Anfang an. 

Die Abfahrt von Smolensk verlief – nachdem wir uns darauf geeinigt hatten, uns nur an EIN Navi zu halten – problemlos. Wir kamen pünktlich um 07:30 Uhr los und trafen C1 am vereinbarten Treffpunkt gegen kurz nach 08:00 Uhr. Wenig später erschienen auch C2 und C6 – also der Trupp, der an diesem Tag gemeinsam fahren wollte. Thomas und sein Kumpel von C2 entschieden sich zwar, doch Katyn anzusteuern, wir anderen wollten jedoch direkt zur Grenze durch. In Anbetracht der angekündigten Wartezeiten bei der Transponder-Aufnahme in Weissrussland hatten wir das Ziel möglichst früh da zu sein. Was wir auch waren. Eine Grenze zwischen Russland und Weissrussland gibt es faktisch nicht, also fuhren wir fast direkt zur Bel-Tol-Station, um das Nötige für die Maut zu erledigen. Die WoMos waren mal wieder – wie schon so oft – vor uns da. Und freuten sich wie wir über die gefühlt 20 Unterschriften, die pro Fahrzeug zu leisten waren, bevor man 45 Euronen später das Maut-Mess-Gerät ausgehändigt bekam. 10 Minuten pro PKW ist sicher ein adäquater Wert, bei den WoMos dauerte es etwas länger. Ebenfalls gefühlte 2 Stunden später waren unsere inzwischen rund 8 Fahrzeuge abgefertigt und wir konnten weiter Richtung Minsk fahren. 

Die Autobahn in Weissrussland ist in einem hervorragenden Zustand, wir kamen entsprechend gut voran und fuhren gegen 14:30 Uhr in Minsk ein. Jetzt begann allerdings erstmal wieder eine Phase der Unsicherheit, da die Navis mangels Internet-Zugang nicht so richtig ihren Dienst leisten wollten. Larissa konnte ihren Kontakt auch nicht anrufen, weil das Roaming nicht wirklich funktionierte, aber irgendwann kam dann von Maxim (ihrem quasi Adoptiv-Sohn) ein Anruf und er sagte, dass er uns von der Tankstelle, an der wir geparkt hatten, abholen werde. Was er auch tat. 

Einige Diskussionen später folgten wir ihm Richtung „Haupthotel“ – wobei er einen völlig anderen Weg rund um die ganze Stadt fuhr – laut Navi, das wir inzwischen aktualisieren konnten, ein Riesenumweg. Eine Tatsache, die auch nicht gerade zur Begeisterung bei uns führte. Der Weg erlaubte uns jedoch, einen Blick auf 3 Kühltürme zu werfen. Vermutlich ein AKW, das nur wenige Kilometer von Minsk entfernt steht. Das fand ich nun garnicht so lustig. Wenn da was passiert, sind gleich 2 Millionen Menschen betroffen. Kopfschüttel. 

Trotz Umweg kamen wir dann aber doch noch im Hotel an. Gottseidank fuhr Philipp, denn Maxim zu folgen – bei dem ziemlich heftigen Verkehr – hätte mich gewaltig in Panik versetzt. Dass es beim Einparken vor dem Hotel zu einem Beinahe-Blechschaden kam, tat den angespannten Nerven aller nicht so gut. Claus zog es daher vor, sich abzusetzen um sich irgendwo ein Hostel für sich allein zu suchen und will morgen mit C1 zum Treffpunkt kommen. 

Philipp und ich fuhren mit Larissa und Maxim erst mal in die Stadt – ins Lido etwas essen. Wenn ich gewusst hätte, was mich am Abend erwartet, hätte ich sehr viel weniger zu mir genommen, aber es tat richtig gut, wieder etwas Warmes und Leckeres zu essen. Anschließend ging es dann zum Stadtbummel, der uns auch zum Platz des ewigen Feuers führte, wo in der Zwischenzeit die Kranzniederlegung stattgefunden hatte. Wir erfuhren, dass nur sehr wenige dabei gewesen waren. Die meisten waren wohl noch auf der Strecke. Hätten wir das gewusst, wären wir mitgegangen, aber das ließ sich ja nicht absehen. 

Minsk selbst ist keine besonders schöne Stadt, was dem Umstand zu verdanken ist, dass sie im Krieg komplett niedergebombt worden, kein Stein mehr auf dem anderen stehen geblieben war. Die bröckelnden „Prachtbauten“ der Sowjet-Zeit mischen sich mit „Prachtbauten“ der heutigen Moderne, die ich aber auch nicht wirklich schön finde. Dazwischen breite Straßen und enorm viel Verkehr. Es gibt zwar wohl auch wunderschöne Parks und Sportstätten, aber diese näher zu durchlaufen, dafür reichte die Zeit nicht. 

Maxim brachte uns zum Auto zurück und dann folgten wir ihm zu seinen Eltern. Ursprünglich war wohl geplant, dass wir bei ihm übernachten würden. Da aber sowohl seine Frau als auch sein Kind erkrankt waren, musste er uns leider bei seinen Eltern unterbringen. Leider? Das kann ich in der Form jetzt nicht bestätigen, denn der Luxus einer eigenen Wohnung nur für Philipp und mich … war nur eine der Überraschungen, die uns erwarteten. Auch wenn es mir für seine Frau und seine Tochter natürlich leid tut! 

Rund drei Stunden, nachdem wir im Lido zu Mittag gegessen hatten, bog sich der Tisch vor Köstlichkeiten, die Maxims Mutter zu unserem Empfang zubereitet hatte. Sowas von lecker – ich musste natürlich alles kosten. Angefangen mit selbstgemachten Kirsch-Limes über tolle Salate (mit viel roter Beete, aber auch mit Fisch), gutes Brot, Tomaten und Gurken, sowas Ähnliches wie gefüllte Kartoffelpuffer, selbstgebackener Apfelkuchen – und der Tisch wurde nicht leer. Immer wenn etwas weniger wurde, füllte Maxims Mutter nach … unglaublich. Dazu der leckere Kwas und mein laut geäußerter Gedanke, dass ich mir morgen vor der Grenze nach Polen noch zwei Flaschen kaufen würde, führte dazu, dass seine Mutter eben mal noch schnell einkaufen ging. Geld annehmen wollte sie natürlich keines. Wir sollen damit tanken. 

Dank Larissas tapferer Übersetzung führten wir interessante Diskussionen zu aktuellen politischen Themen. Ich kann die Situation in Weißrussland nicht wirklich einschätzen, aber mein Gefühl (mehr ist es leider nicht) sagt mir, eine Diktatur schaut anders aus. Der jetzige Präsident, der vom Westen in Grund und Boden geschrieben wird, hat wohl auch viele Gegner. Aber er wird immer wieder vom Volk gewählt. Und die Menschen auf der Straße machen auf mich keinen besonders misstrauischen oder unsicheren Eindruck, wie man es in einer Diktatur erwarten würde. Im Gegenteil. Es war eine sehr entspannte Atmosphäre und während des ganzen Stadtbummels und auch auf der Fahrt durch die Stadt habe ich nicht einen einzigen Polizisten gesehen. Verglichen damit ist Deutschland ein Polizeistaat … Aber gut. Ist nur meine – völlig subjektive – Sicht, die keinerlei sachliche Begründung hat. 

Irgendwann zog ich mich dann ins Bett zurück – wo ich jetzt sitze und diesen Bericht hier schreibe. Aber bevor ich ins Bett ging, erhielt ich von Maxims Vater noch eine Präsenttüte überreicht: Kekse, Schokolade, Wodka und der Magnet für die Kühlschranktür, der offensichtlich in Weißrussland auch nicht fehlen darf. 

Wie eingangs gesagt, ich war sprachlos – ein Zustand, der bei mir ja eher selten ist. Danke!!! 

Ach ja, dieser verzögerte Bericht von Tag 13 ist dem mangelnden Internetzugang geschuldet … hochladen ging nicht. 


Die Transponder-Aufnahme

Unterschiedliche Fahrzeuge

 


Die „WoMos“ sind wieder vor uns da

Im Markt von Minsk

 


Das einzig Wahre – auch in Minsk

Menschen auf der Straße

 


Impressionen

Menschen auf der Straße

Menschen auf der Straße

 


Menschen auf der Straße

Menschen auf der Straße

 


Menschen auf der Straße

Das ewige Feuer

 


Straßenunterführung – picobello sauber

Kleine Gruppe bei der Kranzniederlegung

 


Das war nur der Anfang …

In gemütlicher Runde

 

Tag 14 war ein ganz besonderer Tag. Die Fahrt von Minsk nach Warschau verlief OHNE Probleme an den Grenzen.

Auch wenn die Bel-Toll-Station zur Abgabe der Transponder etwas mühsam zu finden war, wir Friedensfahrer wurden bevorzugt abgefertigt – und ich musste nicht eine einzige Unterschrift leisten. So warteten wir nur rund 30 Minuten bis unsere 4 Autos durch waren.

Sowohl bei den Weißrussen als auch bei den Polen wurden wir dann bevorzugt durchgewinkt, was in den Reihen der Wartenden neidische bis aggressive Blicke nach sich zog. Was ich bei stundenlanger Wartezeit und knapp 30 Grad gut nachvollziehen kann. Aber irgendwie passt es schon, wenn die Friedensfahrer die Ambassador Lane verwenden dürfen. Wir haben uns ja – wenn auch nicht professionell – als Botschafter des Friedens versucht. Da darf es dann einmal eine beschleunigte Abwicklung sein. Statt 5 bis 6 Stunden haben wir also nur knapp 1,5 Stunden an der Grenze zur EU verbracht. DAS Highlight des Tages.

Die weitere Fahrt nach Warschau verlief unspektakulär. Der C-Trupp blieb so lange wie möglich zusammen – es hat richtig Spaß gemacht, mit Profis zu fahren. Morgen auf der letzten Etappe werden es wohl maximal noch die Hälfte der Fahrzeuge sein, viele fahren direkt nach Hause, da sie Montag wieder arbeiten müssen. Aber egal – Hauptsache, eine größere Gruppe kommt gemeinsam in Berlin an. Dann kann man den Medien zumindest sagen: Na, wollt ihr uns wieder ignorieren? Nach der positiven Resonanz bei den russischen Medien ist das laute Schweigen in Deutschland schon traurig. Aber … es ist wie es ist. Und für mich hat es sich gelohnt. Abschlussbericht und Resümee kommen nächste Woche. Jetzt ist erstmal Feierabend!


Fotogalerie – Friedensfahrt Berlin – Moskau 2016 bei klar sehen – Dank an alle Friedensfahrer.

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http://golos-germanii.ru/movie/450-avtoprobeg-za-mir-berlin-moskva-internatsionalniy-kontsert-v-moskve

Автопробег за Мир Берлин-Москва: Интернациональный концерт в Москве

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Tagebuch

Über die Autorin

Sängerin. Songschreiberin. Träumerin. Rebellin. Systemflüchtling. Reisende. Aktivistin. Kind der Erde. Mensch. Frei nach dem Motto „Sei frech und wild und wunderbar“ (Pippi Langstrumpf) malt sich Germaid ihre Welt bunt und direkt. Ob sie im Wohnmobil…
 
 

Russland-Tour: Friedensfahrt Berlin Moskau – Die Friedensflieger: „Springen für den Frieden“ – 14.  August

Was für ein Abenteuer! Es ist der Wahnsinn was passiert, wenn man sich mal ein bisschen öffnet und die Dinge einfach geschehen lässt. Bei der Willkommens-Veranstaltung in St. Petersburg haben einige von den Friedensfahrern die Vertreter des Veteranenvereins kennengelernt. Dieser Verein kümmert sich um einen regen Austausch zwischen russischen und deutschen Kriegsveteranen. Es waren ein paar sehr lustige, aufgeschlossene Kameraden dabei, die auch unsere Friedensmission sehr unterstützenswert fanden. Einige von ihnen oder auch ihre Eltern haben den Krieg erlebt und auch ihrer Meinung nach müssen wir alles tun, um den Frieden zwischen Deutschland und Russland und in ganz Europa zu wahren.

Bei den Veteranen in St. Petersburg handelte sich um eine Gruppe von Fallschirmjägern. Kurzerhand haben sie uns eingeladen, am nächsten morgen einen Fallschirmsprung mitzumachen. „Alles für den Frieden“. Wir wollten beim Springen über St. Petersburg unsere Friedensflagge hissen und unsere Friedens-T-Shirts tragen. Was für ein spektakuläres Symbol für den Frieden. Die Einladung sprach sich schnell in der Gruppe herum und am nächsten Morgen fanden sich 10 Friedensfahrer ein, die nun auch zu Friedensfliegern aufsteigen wollten. Wow, los ging es mit dem Oberst im Eiltempo durch St. Petersburg, hinaus zum Übungsplatz der Fallschirmjäger. Wir hatten einen älteren Major im Auto, der uns auf dem Weg viel über die Geschichte der Stadt und über die Belagerung zu Kriegszeiten erzählte. Wir fuhren auf der sogenannten „Lebensstraße“. Es war die einzige Straße durch die die Millionenstadt im 2. Weltkrieg Verpflegung bekommen hatte. Links stand die Wehrmacht, rechts die finnische Armee. Es war ein großes Risiko in dieser Zeit Lebensmittel nach St. Petersburg (Leningrad) zu liefern, weil die Stadt und insbesondere die „Lebensstraße“ permanent unter starken Beschuss stand.

August 20, 2016

Die Aufregung stieg, als wir am Flughafen ankamen. Es war ein Übungsplatz für militärische Fallschirmjäger. Der Platz war wie im freien Gelänge geschaffen, mit Gräben und hohem Gras. Gleichzeitig wurde der Übungsplatz von einem Sportclub geführt, der regelmäßig Touristen im Fallschirm-Springen trainierte. Wir waren uns nicht sicher, ob wir alle springen durften, da wir ja auch einen Tandem-Partner brauchten, so dachten wir zunächst. Die meisten von uns, mich eingeschlossen, sind noch nie in ihrem Leben Fallschirm gesprungen. Es schien aber alles ganz unkompliziert zu sein. Der Oberst erklärte, wer alles springen will, soll sich auf die eine Seite stellen und die, die keinen Ersatzschlüpfer mithaben, sollten unten bleiben. 😉 Umgerechnet haben wir knapp 28 Euro bezahlt, was im Grunde nur eine Beteiligung an den Spritkosten war. Und dann gab es die Info: Wir springen allein! Waaaaaas!?? Meine Kinnlade klappte runter. „Aber das geht doch gar nicht. Man darf doch gar nicht allein springen, wenn man noch nie gesprungen ist.“ Quatsch mit Soße. In Russland geht alles. „Wer ist schon einmal gesprungen?“, fragte der Trainer. Björn hob die Hand: „Ich, ein Tandem-Sprung.“ Der Trainer schmunzelte: „Tandem-Sprung zählt nicht!“ Nun gut, dann sollte ich mich mal drauf einstellen, das erste Mal in meinem Leben aus einem Flugzeug zu springen und das ganz auf mich allein gestellt. Mir ging ganz schön gut die Düse. Aber was soll’s, ich hatte mich entschieden.

Es gab dann allerdings doch noch eine zweistündige Einweisung. Da stellte sich heraus, dass es sich um einen selbst-auslösenden Fallschirm handelte. Sobald wir sprangen, löste sich dieser Fallschirm nach drei Sekunden aus, da er mit einem Seil, welches am Flugzeug befestigt wurde, aufgerissen werden sollte. Eine altbewährte Technik… Naja, dann man Tau! Jetzt sollten wir nur noch lernen zu lenken, anständig auf dem Boden aufzukommen ohne sich beide Beine zu brechen und im Ernstfall den Ersatzfallschirm aufzubekommen. Wenn’s sonst nichts weiter ist. Was tut man nicht alles für den Frieden? Andrej, einer unserer Friedensfahrer erzählte nach der Einführung, dass er für das, was wir eben in zwei Stunden gelernt haben, in Deutschland einen 3-monatigen Kurs gemacht hatte, bevor er allein aus einem Flugzeug springen durfte. Aber das geht hier in Russland schneller. Schwups die wups hatten wir die historischen, 17 kg schweren Fallschirme aus den 70er Jahren auf die Rücken geschnallt bekommen. Anzüge und Schutz für Hände und Hals? Iwo! Auch das braucht man in Russland nicht. Wir sollten in unseren ganz normalen Straßenklamotten springen. Schon wurden wir aufgereiht und los ging’s in die alte, klapprige Sovjet Maschine, bei der schon vom Angucken der Lack abplatzte.

Die Friedensspringer – Abflug

Neben uns acht Friedensfahrern sprangen noch zwei alte Veteranen. Mit donnernden Motoren hob der rostige Vogel ab. Man konnte sein eigenes Wort nicht verstehen. Da saßen wir nun, wie die Ölsardinen in unsere Fallschirme gepresst und warteten auf den Abgrund. Wir mussten eine Höhe von 400 Metern erreichen. Höher ging nicht, da die Wetterlage den ganzen Vormittag schon extrem schlecht war und auch kritisch, sodass bis zum Schluss nicht klar war, ob wir überhaupt springen konnten. Und dann ging die rostige Flugzeugtür auf. „Ach du Scheiße!“, war mein einziger Gedanke. In einer ohrenbetäubenden Lautstärke dröhnte der Wind an uns vorbei. Nur Wolkennebel und ab und an die gar nicht so weit entfernte Erde war zu sehen. „Bin ich denn total bescheuert? Da sollte ich jetzt raus springen?“ Ich hatte am längsten Zeit mir darüber Gedanken zu machen, denn ich war als Letzte mit dem Springen dran. Dann dröhnte das erste Signal durch den Stahlvogel. Der alte Veteran schwang sich auf und hüpfte freudestrahlend wie ein junges Reh ins stürmische Nichts. Noch ein Signal… gleich der Zweite hinterher. Oh man, und dann ging es Knall auf Fall. Immer wenn das Signal ertönte, waren wir eine Runde über dem Übungsplatz geflogen, sodass eine weitere Zweiergruppe springen konnte. Es wurden immer weniger Friedensspringer im Flugzeug. Mein Freund Björn war dran und freute sich wie ein kleiner Hund, der sein Gesicht aus dem Autofenster bei voller Fahrt heraus hielt. „Ich liebe dich“, waren seine letzten Worte in meine Richtung, bevor er ins Bodenlose mit einem Salto verschwand. Ich konnte nur ein schwaches Piepsen erwidern. Mittlerweile hatte sich die Todesangst so in meinem Körper festgesetzt, dass ich kaum meine Hand heben konnte und mir schon schlecht wurde. Egal, da muss ich jetzt durch. Das heißt es doch, im Moment zu leben und genau dafür bin doch ich hier. Und wenn im wahrsten Sinne des Wortes alle Stricke reißen sollten, so hatte ich doch 31 wunderbar erfüllte Jahre auf diesem Planeten. „Tröööt“, das Signal für meinen Sprung erklang. Noch einen schwachen Blick in die Augen meines Trainers und schon stand ich an der Türschwelle. Unter mit das tosende Meer aus Luft und die Gewissheit, dass die verdammte Schwerkraft ihren Rest tun wird, dass ich irgendwie zurück zu Mutter Erde gelangen werde. Eine Millisekunde lang schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass ich doch jetzt noch kneifen könnte. Doch da flog ich schon. Mein Trainer hatte mir einen kleinen aber liebevollen Schups gegeben und ich vernahm nur noch seinen Ruf: „See youuuu!!!“

Die Friedensspringer – Der Sprung

„Huch, ich flieg ja schon. Naja, dann ist es jetzt auch egal!“, dachte ich als ich so durch die Luft sauste. Und schon war auch schon der Fallschirm auf. „Ok, jetzt erstmal orientieren. Hier bin ich, baumele in der Luft. Unter mir die Erde. Das Flugzeug seh und hör ich schon gar nicht mehr! Mensch, das ist ja eigentlich ganz schön!“ Mein Atem hatte plötzlich Zeit sich zu beruhigen. Ganz sanft lenkte ich den Fallschirm in Richtung Landeplatz. „Wow, was für eine Aussicht. Das ist ja herrlich!“ Und schon kam die Erde näher. Ganz sachte setzte ich auf und plumste wohlbehalten ins feuchte, kuschelige Gras. Das war’s. Direkt neben der Stelle, auf der ich gelandet war, lag eine wunderschöne weiß-braune Feder. Wow, welch ein Symbol. Die steckte ich mir gleich ins Haar. Wow, wow, wow! Nun kam langsam aber sicher die überschwengliche Freude. Alle Fallschirmjäger rollten ihre Fallschirme ein und fanden sich wieder in der Holzbaracke ein. Auf allen Gesichtern stand die pure Freude geschrieben. Und die Veteranen und Trainer freuten sich mit uns.

Man könnte jetzt fragen, was hat diese Aktion mit dem Frieden zu tun? Und warum treiben wir uns gerade bei den Fallschirmjägern rum? Für uns war dieser Tag jedoch ein ganz großes Symbol der Freundschaft. Wir sind im Grunde wie im Kampfeinsatz auf einer Höhe von 400 Meter unter dem Radar ins unbekannte Gelände gesprungen. Wir haben einmal das Gefühl bekommen, wie es gewesen sein musste, für diese jungen Männer, die ins Ungewisse gesprungen sind und oft auch in den sicheren Tod. Doch wir haben heute dieses Bild umgedreht. Wir sind unter ähnlichen Bedingungen für den Frieden gesprungen. Und die alten Veteranen teilten unsere Mission, die da lautete: „Frieden schaffen ohne Waffen“ Unser Slogan, den wir auf einem Banner nach unserer Landung freudestrahlend in die Höhe hielten. Es gab nach dem Sprung eine Taufe, die uns zu Fallschirmjägern des Friedens ernennen sollte. Das bedeutete, dass jeder vom Oberst drei Schläge auf sein Hinterteil erhielt und dabei laut rufen musste: „Slava VDV!“ Was soviel bedeutet wie: „Wenn nicht wir, wer dann?“ Und wie treffend ist dieser Satz? Wir deutschen Hippies und Friedensaktivisten kommen hier her, zu den russischen Militärs und machen gemeinsam so eine lustige, spaßige Aktion, die uns allen ewig in Erinnerung bleibt. Es war ein Zeichen der Freundschaft. Denn man kann im Auftrag des Friedens nicht nur zu denen gehen, die uns sowieso schon wohlgesonnen sind. Wir wollen zu denen gehen, die wir mit unserer Friedensmission entzünden wollen, die maßgeblich auch dazu beitragen können, dass Frieden herrscht. Und da ist es wichtig zu Polizisten, Soldaten und Militärs zu gehen und ihnen zu zeigen, wie wichtig unsere Freundschaftsbeziehungen sind, sodass sie sich im Ernstfall für den Frieden entscheiden.

Die Friedensspringer Die Taufe

Am Ende gab es noch Gurken, Brot, Speck und „Medizin“. Die Medizin gehörte auch zur Taufe und darunter versteht der Russe 96-prozentigen Schnaps. Oh mein Gott! Ich weiß nicht, was mich mehr aus der Bahn geworden hat, der Fallschirmsprung oder der kleiner Schluck vom hochprozentigen Fusel. Ich war drei Stunden später noch betrunken. Wir haben gelacht, gesungen und wir haben gegenseitig Friedensfahnen ausgetauscht. Die Veteranen haben uns eine Fahne mit Unterschriften geschenkt und wir ihnen. Zum krönenden Abschluss gab es noch ein paar Orden für uns. Jeder bekam einen Orden, der zeigte, dass wir nun offizielle Fallschirmjäger waren. Tatsächlich wurden wir in den Fallschirmjäger-Club aufgenommen und wann immer wir zukünftig in St. Petersburg sind, dürfen wir hier Fallschirm springen. Zum Anderen haben Andrej und ich, stellvertretend für alle Friedensfahrer/-springer einen Orden mit einer Kapsel bekommen. In der Kapsel befindet sich Erde vom Tiergarten aus Berlin und Erde aus St. Petersburg. Dies ist ein Zeichen der ewigen Freundschaft zwischen unseren Völkern und dafür, dass wir alle Kinder dieser einen Erde sind. Es war ein wunderbarer, aufregender Tag für uns alle. Wir waren zwar schon acht Stunden hinter unserem Konvoi, aber dafür hatte es sich gelohnt.

Wir haben tolle Beziehungen aufgebaut. Mit dem alten Major haben wir uns lange unterhalten. Er kümmert sich maßgeblich um den Austausch zwischen deutschen und russischen Kriegsveteranen. Ich erzählte von meinem 92-jährigen Großvater, der in russischer Kriegsgefangenschaft war. Und der Major sagte gleich, wie toll es wäre sich einmal mit ihm auszutauschen. Er sagte: „Im Krieg passieren auf beiden Seiten Greueltaten. Wir Russen glauben nicht, dass alle Deutschen damals nur Faschisten waren. Ganz im Gegenteil, es waren junge Männer, die den Frieden wollten, die jedoch gezwungen wurden, ihre Familien zu verlassen und gegen ihre Bruder und Schwestern zu kämpfen. So etwas darf nie wieder passieren. Deshalb ist der Austausch zwischen uns so wichtig!“ Björn erzählte von seinem Urgroßvater, der Künstler war und der in russischer Kriegsgefangenschaft viele Bleistiftzeichnungen angefertigt hatte, die Björn noch alle besaß. Der Major war begeistert und plante gleich eine Kunstausstellung, in der die Bleistiftzeichnungen präsentiert werden sollen.

Zum Abschluss besuchten wir noch gemeinsam ein Denkmal, welches an der „Lebensstraße“ lag, zum Gedenken an alle gefallenen Kinder. Vor 40 Jahren haben hier 900 Kinder je eine Birke gepflanzt, als Zeichen für jeden Tag der Belagerung. Diese 900 Birken wehten nun friedlich mit je einer roten Schleife um dem Stamm gebunden hier im Wind. Ein Mädchen hatte zu Kriegszeiten Tagebuch geführt und jeden Tag mit Uhrzeit und Namen aufgeschrieben, welches Familienmitglied verstorben war. Am Ende des Buches stand geschrieben: „Das war’s. Alle Familienmitglieder verstorben.” Auszüge aus ihrem Tagebuch waren hier in Steintafeln verewigt worden. Es war ein emotionaler Abschluss eines unvergesslichen Tages, an dem wir mal wieder erleben durften, dass die Freundschaft und der Wille Frieden zwischen den Völkern zu schaffen, uns verbindet. Egal ob jung ob alt, ob Pazifist oder Soldat, ob Deutsche oder Russen, wir gehören alle zu einer großen Familie namens Menschheit! Und zum Abschied landeten zwei Tauben, eine Schneeweiße und eine Gefleckte, auf dem Denkmal für die verstorbenen Kinder. Der Frieden findet also immer seinen Weg…

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Russland-Tour: Friedensfahrt Berlin Moskau – St. Petersburg Teil 2 – 13.  August

Oh, du beeindruckendes St. Petersburg. Der Vormittag wurde heute genutzt, um mal ein touristisches Päuschen einzulegen. Mit 5 Reisebussen wurden die 250 Friedensfahrer durch die Stadt kutschiert und an Sehenswürdigkeiten hinausgeschubst, um ein Fotos zu machen. Touri-Quatsch hin oder her… es ist schon gut auch etwas von dieser historischen Stadt zu sehen und zu erfahren. Und vor allen Dingen ist es interessant, zu sehen, wie protzig und unverschämt die Zaren damals gelebt haben. Da gab es ganze Paläste als Hochzeitsgeschenk für die feine Tochter und diese Tochter schenkte dann wiederum ihren ganzen Geliebten auch Paläste, in denen sie sich amüsieren konnten. Das ist ein bisschen so wie auf Steuergelder mit dem Dienstwagen Urlaub machen. Unsere Politiker halten mit 😉

Die Unverschämtheit der Obrigkeit sieht heute in Russland dann eher so aus, dass Putin mit Merchendise Artikeln, wie Tassen und T-Shirts zur Kultfigur gehypt wird. Die Botschaft für die Touristen ist eindeutig… auf dem T-Shirt steht übersetzt: „Seht ihr wenigstens, was ihr angerichtet habt!“

 

Wohin ein zu viel der Feindlichkeit in der Politik führt, haben wir nach unserer Stadtrundfahrt erlebt. Wir besuchten den Friedhof Piskarjowskoje, der weltweit größte Kriegsopfer-Friedhof. Zunächst war uns noch gar nicht klar, was uns erwartete. Wir standen neben den Bussen mit guter Laune. Noch ganz im Klassenfahrt-Feeling der Stadtrundfahrt schlenderten wir den Weg entlang, in Richtung Monument und Gedenktafel. Plötzlich wurde mir jedoch klar, was links und rechts neben mir lag. Es waren unzählige Hügel, mit Klee und Gras bedeckt. Nur ein Stein vor jedem Hügel mit einer Jahreszahl „1942“. Es waren alles Massengräber, soweit das Auge reichte. Leicht wehte der Wind über die Hügel und ich dachte an das alte Anti-Kriegs-Lied von Pete Seeger „Sag mir wo die Blumen sind“. Die Blumen hielten wir in den Händen, um derer zu gedenken, die hier lagen. Und das waren nicht nur Soldaten, das waren vor allen Dingen Frauen und Kinder, Alte und Junge, die ganz normale Bevölkerung, die vom den Nazis bei der 900-tägigen Belagerung komplett ausgehungert werden sollte. Die Figur am Ende des Platzes stellte eine Frau dar, die einen Kranz in den Händen hielt und nach vorn Schritt. Sie ist die „Mutter Heimat“ und steht stellvertretend für alle Mütter, die ihre Kinder verloren haben. Voller Kraft und doch mit tiefer Trauer im Gesicht schreitet sie den Gräbern, ihren Kindern entgegen.

Als wir zu zweit über den Friedhof spazierten, entdeckten wir einzelne Kriegsgräber. Auf manchen Steinen lagen schwarz-weiß Fotos von jungen Männern. Manche von ihnen waren eigentlich noch Kinder, so jung… Ich blickte in die naiven Augen dieses Jugendlichen in seiner Uniform und wie ein Schlag erschüttert mich die Trauer, das Leid und vor allen Dingen der Schmerz in jeder Faser meines Körpers. Ein Schmerz, der noch lange nicht verheilt ist. So viele Wunden liegen noch offen auf diesem Land, und mit „diesem Land“ meine ich nicht nur Russland. Auch Deutschland und der Rest von Europa hat so viel Leid erfahren müssen in den letzten Jahrhunderten. Die Traumata konnten längst nicht aufgelöst werden von denjenigen, die den Krieg überlebt haben. Die Soldaten haben die Wunden in ihren Seelen mit nach Hause gebracht und in ihre Familien getragen und wir tragen sie weiter. Deshalb sage ich euch, wenn ihr Großeltern habt oder Zeitzeugen kennt, besucht sie, sprecht mit ihnen, hört euch ihre Geschichten an. Bis heute konnten viele von ihnen diese furchtbaren Erlebnisse nicht verarbeiten, geschweige denn darüber sprechen. Schenkt ihnen ein Ohr und heilt dadurch eure eigenen Wunden. Im Zuhören und Mitfühlen liegt die erste Kraft des Heilens und Heilen bedeutet Frieden finden.

 
 

Am Abend dieses Tages war ein Konzert geplant mit russischen und deutschen Künstlern. Es war ein heiden Stress. Wir eilen sowieso schon immer von einem Termin zum nächsten. Jetzt musste ich mich auch noch für ein Konzert schick machen, mich mental darauf vorbereiten und rechtzeitig zu der Adresse gelangen. Als ich dann am Konzertsaal war, musste ich leider feststellen, dass ich gar nicht im Programm vorgesehen war. Viele der Friedensfahrer und auch die Organisatoren hatten mich gebeten zu spielen, doch die Russen wussten davon nichts. Nun war Improvisation gefragt. Björn organisierte mit 15 Minuten Spielzeit und einen Soundcheck Platz. Alles gar nicht so einfach, wenn man nicht dieselbe Sprache spricht. Es war mir ein großes Anliegen zu spielen, da ich gerne den Russen als Geschenk Lieder in ihrer Landessprache vorsinge und natürlich auch immer Lieder aus Deutschland im Gepäck habe. Eine schöne Geste der Freundschaft und des Austauschs, wie ich finde. Auf jeden Fall war vor Beginn alles aufgebaut und ich stellte mich darauf ein, in der riesigen Konzerthalle drei Lieder zu spielen, was allein schon aufregend genug war. Das Konzert begann und russische Opern- und Popsänger traten auf, einer nach dem anderen. Ich fragte mich langsam, wann ich denn nun dran wäre. Und nach 1,5 Stunden Konzert ging Björn hinter die Bühne, um nachzufragen. Tatsächlich hatte der russische Veranstalter mich einfach übergangen und zum zweiten Mal im Programm vergessen. Oh man! Dann endlich nach zwei Stunden und bestimmt 10 verschiedenen Musikern wurde ich als Letzte auf die Bühne gerufen. Ich spielte meinen Song „Spiegelmann“, der von einem Mann handelt, einem Journalisten, der zu Beginn seiner Karriere große Ideale hatte, die Wahrheit in die Welt zu tragen. Doch mit den Jahren musste er feststellen, dass er zum Sklaven seiner Vorgesetzten geworden ist und seine Berichterstattung den Meinungen von Unternehmen und Politik unterlag.

Mein zweites Lied war ein russischer Popsong, den ich schon einige Male gespielt habe und der bei den Russen sehr beliebt ist. Doch was an diesem Abend passierte, war einmalig. Beim letzten Refrain kurz vor dem fulminanten Schluss war auf einmal meine Stimme weg. Bums! Kein Ton ging mehr. Das ist mir vorher noch nie passiert. Ich war nicht erkältet oder krank. Die Stimme war einfach weg, wollte nicht mehr. Ich hatte schon davon gehört, dass das manchen Sängern bei zu viel Stress passieren kann und tatsächlich die Belastung dieser Fahrt, der Schlafmangel, dass Leben im Wohnmobil, die vielen Erlebnisse, die verarbeitet werden wollen… das alles trug dazu bei, dass meine Stimme einfach mal versagen wollte. Jetzt dachte ich schon, ich müsse mich in Grund und Boden schämen, da höre ich aus dem hinteren Bereich des Saals eine dröhnende Opernstimme. Eine russische Sängerin kam auf die Bühne geeilt und erklärte mir, ich solle weiter spielen. Sie stimmte in das Lied mit ein und unterstützte mich in meinem Gesang. Die Menschen waren begeistert und applaudierten schon mitten im Song. Was für eine schöne Geste. Die russische Sängerin hatte meinen Auftritt gerettet. Nach dem Lied erklärte sie, dass dies ihr Lieblingslied sei und dass es ein so besonderes Geschenk ist für die Russen, dass ich dieses Lied für sie singe. „Das ist wahre Freundschaft zwischen Deutschland und Russland“, sagt sie. Wahnsinn! Ich hätte nie gedacht, dass ein Stimmausfall auf der Bühne einmal so erfolgreich und symbolisch für unsere Friedensfahrt werden kann. Die Zuschauer waren begeistert und mein schlechtes Gefühl schnell vergessen, nachdem so viele Menschen auf mich zu kamen, um mir zu sagen, wie toll sie diesen Auftritt fanden und wie bedeutend gerade das Ende war.

Ljubov pachoschaja na son – Germaid & russische Sängerin

Mit der russischen Sängerin habe ich natürlich Adressen ausgetauscht und wenn ich wieder in St. Petersburg bin und meine Stimme wieder da ist, singen wir wieder gemeinsam! 😀
 

Russland-Tour: Friedensfahrt Berlin Moskau – Luga&St. Petersburg Teil 1 – 12. August

 
Yeah! Frisch ausgeschlafen und ungeduscht ging es am Morgen des 12. August los Richtung St. Petersburg (ehemals Leningrad), im Oblast Leningrad. Die Sonne schien und die 250 Friedensfahrer waren gut gelaunt nach der Party am Vorabend in dem russischen Dorf. Wir sammelten unsere Autos am Grenzstein zwischen Oblast Pskov und Oblast Leningrad. Hier war noch Zeit unser Friedens-Mobil mit russischen Sprüchen zu bemalen. Russische Kinder halfen uns bei der Übersetzung. So lautet die Botschaft unseres Friedenspanzers nun „Deutsche und Russen sind Brüder und Schwestern“, „Kriege kann man nur verlieren. Nur Frieden kann man gewinnen.“ und „Hupe für den Frieden“. „MIR“ ist das russische Wort für Frieden und bedeutet gleichzeitig „Welt“, welch schöner und treffender Zufall… 😉
Mit Polizeibegleitung wurden wir zum Kriegsdenkmal in Luga geleitet. Die Autos auf der Straße hupten und die Menschen winkten uns zu. Ganz offensichtlich schienen ihnen unsere Friedensbotschaften auf dem Auto zu gefallen. Mittlerweile wurde uns bewusst welch enorm große Reichweite unsere Friedensfahrt in Russland hat. Während die deutschen Medien wahrscheinlich wenig bis gar nicht über unsere Aktion berichten, weiß scheinbar hier jeder dritte Bescheid. Oft haben wir auf der Straße gehört: „Ach ihr seid die von der Friedensfahrt. Ich habe davon im Radio gehört und im Fernsehen gesehen.“ Als wir am Denkmal ankamen war wieder einmal ein riesiges Begrüßungsfest von der Stadt Luga vor St. Petersburg für uns organisiert worden.
Öffentliche Medien, vergleichsweise zu ARD und ZDF, berichteten. Es war ein ziemlich großes Aufgebot mit Reden von Politikern, Opernsänger sind aufgetreten, eine Folkloregruppe hat getanzt. Zunächst war mir diese Begrüßung ein wenig unangenehm. Vor allen Dingen hatte ich keine Lust auf politische Reden. Doch tatsächlich, der Bürgermeister von Luga fand wunderschöne Worte für den Frieden. Er berichtete, dass hier auf dem Leningrader Bezirk die blutigsten Schlachten im 2. Weltkrieg und auch in den Kriegen zuvor stattgefunden hatten. Leningrad (heute St. Petersburg) wurde insgesamt 900 Tage von den Nazis belagern und die Lebensmittelzufuhr wurde abgeschnitten.
So sollte die Bevölkerung der Stadt nach und nach ausgehungert werden. In dieser Zeit kamen fast eine Million Menschen allein in dieser Stadt ums Leben und der Großteil davon waren Zivilisten. Russische und deutsche Soldaten starben auf der Erde, auf der wir nun standen. Die riesige Säule mit einer Frau auf der Spitze mahnt vor weiteren Kriegen dieser Art. „Nie wieder soll ein solches Leid passieren, keinem Volk auf dieser Erde.“, sprach der Bürgermeister.
Hinter der Säule befand sich das Denkmal mit in Stein gehauenen Bildern von Soldaten und Müttern, die mit ihren Kindern auf dem Arm vor dem Feuer flohen. Wir gingen mit Blumen in der Hand die Treppenstufen hinauf und in den Raum des Denkmals, in dem Bilder aus jener Zeit hingen, die an die Belagerung erinnerten. Es war sehr bewegend. Ich fühlte den Schmerz der hier auf diesem Land passiert ist. Und dies ist nicht nur ein Schmerz, der das russische Volk betrifft. Genauso trauerten wir um alle Menschen, die in diesem Krieg starben, um die deutschen Soldaten, die hier gefallen waren und nie mehr zu ihren Familien nach Hause kamen, um die Kinder, die nie geboren worden sind, weil junge Männer zu früh ihre Leben lassen mussten.

Ich muss dieser Tage immer wieder an meinen Großvater denken, der als junger Mann als Kriegsgefangener hier nach Leningrad gebracht worden war. In einem klapprigen Holzwagon wurden die Männer zusammengefercht tagelang ohne Verpflegung durch die russische Landschaft transportiert. Dann wurden sie in diesen Wäldern hinausgescheucht und ihnen wurde die Kleidung und all ihr Gut abgenommen. Hier verlor mein Großvater die Taschenuhr seines Vaters, was ihn bis heute schmerzt. Diese Bilder erinnern an die Deportation der Juden in die Konzentrationslager und so wird sehr deutlich, dass im Krieg tatsächlich immer beide Seiten nur verlieren können.

Eine Gruppe von Menschen hatte sich um eine alte, russische Oma versammelt. Ihre Stimme war klagend, zerbrechlich. Sie berichtete vom Krieg und weinte dabei. Ich verstand kein Wort von dem, was sie sagte, doch der Klang ihrer Stimme trieb auch mir die Tränen in die Augen.

 

Katjuscha russisch

Dann geschah ein kleines Wunder, hier auf diesem Land, auf dem sich Deutsche und Russen vor Jahrzehnten gegenseitig in Schlachten töteten. Aus der Feldküche wurde Essen ausgeteilt und alle Besucher und Friedensfahrer saßen in Gruppen auf der Wiese im Sonnenschein. Ich setzte mich mit meiner Gitarre zu meiner Gruppe der Friedensfahrer. Ich hatte einige russische Volkslieder gelernt und begann zu singen. Björn stimmte mit der Kazoo mit ein. Nach und nach schauten die Russen, die in kleinen Gruppen weiter weg von uns saßen, in unsere Richtung.
Da singt ja eine Russisch, mit deutschem Akzent. Wie niedlich… Die Menschen kamen näher und begangen einzustimmen, in die Lieder, die die Russen natürlich auswendig konnten. Es gesellte sich die Folkloretanzgruppe dazu und ein Mädchen begann um uns herum zu tanzen. Ich war sehr beschäftigt damit, den russischen Text zu lesen, doch als ich irgendwann hochschaute, sah ich dort auf einmal eine große Menschenmenge um unsere ursprünglich kleine Gruppe herumstehen. Selbst die Opernsängerin stimmte mit schallender Stimme mit ein. Alle hatten sich zu uns gesellt.
Was für ein schöner Beweis dafür, dass Musik die Menschen verbindet. Dann ging es erst richtig los. Die Russen stimmten das Volkslied „Katjuscha“ an, über ein Mädchen, welches auf eine Briefbotschaft ihres Liebsten wartet, der im Krieg ist. Ich hatte ganz zufällig eine deutsche Version dieses Liedes dabei und im Anschluss begann ich dieses bekannte, russische Lied auf deutsch zu singen. Die Deutschen stimmten mit ein und die Russen staunten nicht schlecht. Sie wussten gar nicht, dass es eine deutsche Version gab. Wieder sangen die Russen ein Lied, dann die Deutschen „Die Gedanken sind frei“.
 

Katjuscha deutsch

Und so unterhielten wir uns, obwohl wir die Sprache des anderen nicht verstehen konnten, in Form unserer Lieder. Die Freude über diese Völkerverständigung hielt noch stundenlang an. Alle waren glücklich. Kein Ort hätte besser sein können für dieses spontane Konzert. Hier, wo sich Deutsche und Russen noch vor ein paar Jahrzehnten gegenseitig bekämpften, sangen nun Deutsche und Russen gemeinsam Lieder. Die tiefe Wunde auf dieser Erde, in unseren Herzen und in den Seelen all unserer Vorfahren durfte in diesem Augenblick endlich Heilung finden.
 

Nach diesem wunderschönen Erlebnis am Denkmal in Luga fuhren wir in St. Petersburg ein. Begrüßt wurden wir in einer Schule, die Deutsch als Fremdsprache als Schwerpunkt hat. Ein warmes, herzliches Willkommen wartete auf uns, traditionell mit Brot und Salz, Gebäck und Tee. Wir begegneten den Schülern und Lehrern. Die Schule hat eine Partnerschule in Deutschland, mit der regelmäßige Schüleraustauschprojekte durchgeführt werden.
Es stellten sich in St. Petersburg ansässige Organisationen vor, wie das Deutsch-Russische Begegnungszentrum, welches viele Kulturveranstaltungen anbietet und der Kriegsveteranen Verein, der ebenfalls mit deutschen Veteranen in Kontakt steht und regelmäßige Besuche nach Deutschland unternimmt. Was für ein toller Austausch schon besteht. Wir müssen nur aktiv werden und den Menschen eine Hand reichen. Beziehungen und Gemeinsamkeiten bestehen ja schon zwischen unseren Völkern. Wir dürfen all die Angebote der Freundschaft einfach nur wahrnehmen.
 

Nach einem langen Tag freuten wir uns, auf einem Hotelparkplatz in der Stadt kampieren zu können, mit Duschen und Toiletten. Welch ein Luxus! Doch in Russland bleibt man nicht lang allein. Vor allem unser buntes Mobil lädt die Leute ein. Zwei Hotelmitarbeiter, die gerade nach Hause gehen wollten, gesellten sich zu uns. Wir „redeten“ mal wieder mit Händen und Füßen, tranken Wodka und aßen saure Gurken und Brot. Auch die Dame an der Rezeption wurde von uns genötigt einen Teller Nudeln zum Abendbrot mitzuessen. Das ist russische Gastfreundschaft… oder vielleicht sogar deutsche Gastfreundschaft. Sollte es sowas geben? 😉 Zumindestens ist es eins. Es ist Menschlichkeit, so wie sie gedacht ist.
 

Russland-Tour: Friedensfahrt Berlin Moskau – Baltische Staaten & Pskov 10. – 11.  August

Nach sechs Stunden Warten an der russisch-litauischen Grenze mussten wir dann noch ca. 2 Stunden durch die Nacht fahren, bis wir in Siauliai in Litauen Rast machten. Es war eine sehr kurze Nacht und auch am Morgen konnten wir uns nicht viel Zeit lassen, um das schöne Siauliai mit seiner Seenlandschaft zu erkunden, denn schon um 9 Uhr ging es weiter nach Riga, Lettland. Zuvor fuhren wir jedoch im Konvoi ein paar Kilometer außerhalb der Stadt zu einem nahegelegenen NATO-Stützpunkt.
Die örtliche Polizei begleitete uns und fand unsere Aktion auch sehr gut, mit Friedensfahnen und Bannern „Frieden schaffen ohne Waffen“ vor dem Stützpunkt herumzuhopsen und für den Frieden, gegen die Aufrüstung zu demonstrieren. Zunächst hatten wir die Befürchtung, dass die Menschen in den baltischen Staaten nicht ganz sympathisieren würden, mit unserer Freundschaftsmission gegenüber Russland. Immerhin haben die baltischen Regierungen um eine Ausweitung der Truppenkontingente der NATO gebeten. Doch als wir durch diese Länder fuhren, stellten wir fest, dass das Gegenteil der Fall war. Die Menschen waren uns sehr wohlgesonnen. Ein lettischer Polizist ließ sich auch gern mit unserer Friedensfahne am NATO-Stützpunkt ablichten. Die Polizei fand unsere Freundschaftsfahne, welche die russischen und deutschen Farben mit einer Friedenstaube darstellt so toll, dass wir ihnen die Fahne schenkten, damit sie im Polizeimuseum der Stadt ausgestellt werden kann.
 

In Riga wartete bereits ein Komitee auf uns. Der Bürgermeister und einige Pressevertreter empfingen uns zum Mittagessen. Björn kam sogar mit Foto und Interview in die lokale Zeitung. Er sprach über unser Anliegen, Frieden zwischen den Völkern zu schaffen, indem wir diesen zunächst in uns selbst leben und durch unser Handeln, die Welt schaffen, in der wir leben wollen. Der Bürgermeister war ganz offiziell ein NATO-kritischer Politiker, trotzdem kooperierte und unterstützte er die Truppenerweiterung.
Auf die Frage hin, ob dieses widersprüchliche Verhalten mit den Finanzen zu habe, antwortete seine Übersetzerin ohne nachzufragen mit einem selbstverständlichen: „Ja natürlich. Alles wegen der Finanzen.“Estland besuchten wir kurz, indem wir ca. eine Stunde durch den südlichsten Landeszipfel hindurch fuhren und schon standen wir wieder an einer Grenze. Eigentlich waren wir sehr optimistisch gestimmt und glaubten daran, an diesem Abend vielleicht einmal früh ins Bett zu kommen. Die Fahrt nach Riga und weiter zur estnisch-russischen Grenze verlief nämlich sehr schnell, doch wir sollten eines Besseren belehrt werden.
Auch hier durften wir uns auf einen Warte-Marathon von sage und schreibe neun Stunden freuen. Tatsächlich war es eine Tortour, nicht nur für uns, sondern insbesondere für die Zollbeamten. Ca. 40 Autos, deren Insassen kein Russisch sprachen, die die Zollpapiere falsch ausgefüllt hatten und die keine Ahnung von der russischen, behördlichen Genauigkeit hatten. Zum Glück erklärte sich ein ukrainischer Mitfahrer, der beide Sprachen fließend sprach, bereit uns allen zu helfen. Er war selbst schon über der Grenze, doch er blieb noch bis in die Morgenstunden an der Grenze, um bei der Verständigung zu helfen.
Mitten in der Nacht lasen wir dann auch von den Anschlägen auf der Krim. Soldaten der ukrainischen Armee sollen demnach die Krim beschossen haben. Russische Soldaten sind ums Leben gekommen. Putin sagte seine Termine ab und sprach von einem Terroranschlag. Und am 15.8. ist eine große NATO-Übung geplant. Wieder einmal wurde uns klar, wie wichtig unsere Aktion war, in dieser angespannten Stimmung, die in der Politik herrscht, ein Zeichen für den Frieden durch unsere Fahrt zu setzten. Ich schreibe bewusst, „in der Politik“, denn wir dürfen erleben, dass die Menschen friedlich sind und uns wohlgesonnen. Es ist die Politik, die diese aggressive Stimmung schürt. Es sind nicht die Menschen!Am nächsten morgen um 5 Uhr rollten wir dann endlich wieder auf den ewig langen, russischen Straßen, die kurvenlos durch den Nadelwald führten Richtung Pskov.

Es gab nur noch ein Bedürfnis… schlafen! Und es war auch ganz egal wo, daher stellten wir uns auf den erstbesten Parkplatz eines 24-Stunden Einkaufszentrums und während die Sonne aufging, dämmerten wir endlich in den Schlaf.

Pskov, die Hauptstadt des Oblast Pskov, der ärmste Bezirk des Landes. Hier besuchten wir in einer kleineren Gruppe ein SOS-Kinderdorf. In Russland gab es noch vor wenigen Jahren große Gruppen von heimat- und elternlosen Kindern, die auf der Straße lebten. Viele Kinder fanden in Heimen einen Platz, doch größere Geschwistergruppen, die nicht getrennt werden sollten, mussten oft lange auf einen Heimplatz warten. Dieser Kinder nimmt sich das SOS-Kinderdorf in Pskov an. Hier leben insgesamt 49 Kinder gemeinsam mit ihren Geschwistern in einer Familie. Jede Familie hat eine „Mutter“, eine Erzieherin, die sich Tag und Nacht um die Kinder kümmert und mit ihnen gemeinsam in einem Familienhaus wohnt. Das Heim ist erst 2008 gebaut worden.
Die Häuser sind gut ausgestattet und den Kindern wird hier eine sichere und liebevolle Umgebung geboten. Wir spazierten über die Fußwege des Dorfes und stellten den Unterschied fest, zwischen den modernen Bauten es Dorfes und dem heruntergekommenen Plattenbau der Nachbarschaft. Das ließ uns nur daran denken, wie viele Kinder hier noch in schlimmen Umständen lebten. Umso schöner zu sehen, wie die Russen sich im SOS-Kinderdorf für die Waisen ihres Landes einsetzten. Björn und ich planten kurzerhand eine Aktion im Rahmen unseres Vereins „be the change e.V.“ und kauften für die 49 Kinder eine kleine Aufmerksamkeit. Ein Malblock, Buntstifte, einen Luftballon und ein Überraschungsei gab es für jedes Kind. Es war ein informativer Besuch im SOS-Kinderdorf. Der Heimleiter war auch sehr offen, was Kooperationen betraf. So könnte man über zukünftige Aktionen im Rahmen unseres Vereins nachdenken. Das Heim ist natürlich auch vernetzt mit allen weiteren SOS-Kinderdörfern in Russland.
 

Das war unser kleiner Besuch in der russischen Stadt Pskov. Am Abend waren alle Friedensfahrer zu einer Dorffeier eingeladen, ca. 2 Stunden außerhalb der Stadt in einem urigen, sehr ursprünglichen Dorf. Es war so herzlich und auch schön, mal wieder in der Natur zu campen und die Abende nicht an Grenzstationen zu verbringen. Es wurde getanzt, Folklore Musik gespielt und mit Händen und Füßen Völkerverständigung betrieben. Alle Friedensfahrer durften in der Schule des Dorfen übernachten und wurden auf gute russische Art und Weise verköstigt. Trotz der Partylaune haben wir mal die Gelegenheit genutzt, „früh“ zu schlafen, um zumindest an einem Abend ein wenig Entspannung zu finden. Das große nächste Reiseziel für die folgenden zwei Tage hieß St. Petersburg.
 

Am 8. August sattelten wir bereits um 7 Uhr früh unsere Wohnmobile, um die lange Strecke von Stettin bis Kaliningrad zu meistern. 520 km entlang der Ostsee vorbei durch endlose Wälder, hügeligen Wildwiesen und Storchenkolonien. Das schöne Pommern ließ uns die Anstrengungen der Fahrt schnell vergessen. Nichtsdestotrotz war uns bald klar, dass der stramme Zeitplan, einer flexibleren Reisegestaltung weichen musste. Nach 12 Stunden Fahrt erreichten wir gegen 19 Uhr die polnisch-russische Grenze. Planmäßig war ein Empfangskonzert in einem Konzertsaal in Kaliningrad ab 20 Uhr organisiert. Doch auch trotz Zeitknappheit war die Stimmung im Konvoi recht gut und entspannt. Wir freuten uns sogar, wie die Kinder, als wir an der russischen Grenze standen. Wie aufregend! Russland wir kommen! Ein bisschen ist es ja schon wie Klassenfahrt, wenn 250 Friedensfahrer an der Grenze stehen und 70 % davon bemerken, dass sie die Zollpapiere falsch oder nicht in der vorgeschriebenen zweifachen Ausführung ausgefüllt hatten. Dann hieß es eben Geduld bewahren, besonders für die Zollbeamten, die uns in klassisch russischer Mentalität mit strenger Miene und einem: „Dokumente! Dawai! Dawai!“, begrüßten. Wir nahmen’s mit Humor, pusteten ein paar Seifenblasen über die Grenzschranke und schenkten der grummeligen Babuschka im Zollhäuschen einen deutsch-russischen Freundschafts-Aufkleber. Dann war sie auch gleich viel freundlicher, als sie unserem Wohnmobil hinterherrennen musste, weil ich meinen Pass aus Versehen bei ihr liegengelassen hab. 😉Dann ging es hingegen doch recht fix. Die Stimmung stieg, als wir mit wehenden Freundschaftsfahnen und Hupkonzert im Konvoi in Kaliningrad einfuhren, direkt zur Konzerthalle. Die Leute schauten zunächst verdutzt. „Was ist das für ein bunter Haufen aus Deutschland, der da über unsere holprigen Straßen brettert?” Vorbei an heruntergekommenen, grauen Plattenbauten aus Sowjetzeiten. Doch die Menschen winkten und lachten, als wir russische Volkslieder aus unserem Lautsprecher schallen ließen. Als wir ankamen war das Empfangskonzert bereits im Gange und ganz im Sinne der russischen Gastfreundschaft gab es traditionelle Folklore auf der Bühne und Russen, die uns sofort zu klassischen Kreistänzen aufforderten. Die Anstrengung war zwar noch zu spüren, doch nicht mehr so wichtig. Es wurde getanzt, getrunken und gelacht.
 

Willkommensfest in Tapiao, Kaliningrad Oblast – Russland

Am nächsten Tag ging es dann doch etwas ausgeschlafener und frisch geduscht nach Tapiau, einem Vorort östlich von Kaliningrad. Hier hieß uns das kleinstädtliche Russland Willkommen. In den Geschäften rund um den Marktplatz konnte zwar niemand englisch oder deutsch, doch trotzdem wurde uns große Hilfsbereitschaft entgegengebracht, als wir mit Händen und Füßen zu erklären versuchten, dass wir Rubel tauschen, eine SIM Karte kaufen und eine Toilette aufsuchen wollten. Wir waren extra etwas früher eingetroffen, als unsere Friedensfahrt-Kollegen. Die Zeit auf dem Marktplatz konnten wir sehr gut nutzen, um Völkerverständigung zu pflegen.
Zunächst reihten sich alle Wohnmobile auf dem Marktplatz ein und schmückten die Kulisse der asphaltierten Straßen mit bunten Friedensfahnen. Immer mehr Menschen kamen mit uns ins Gespräch. „Was macht ihr hier?“, „Ihr fahrt mit den Autos den weiten Weg von Deutschland nach Moskau und zurück, zum Zeichen des Friedens?“ Das fand bei vielen Bewohnern große Anerkennung. Mit Denis, dem Journalisten der lokalen Zeitung, verstanden wir uns sehr gut. Er schrieb uns mit unseren Kreidestiften Sprüche in kyrillischer Schrift auf das Wohnmobile! „Stoppt Kriege!“ und „Russen und Deutsche sind Brüder und Schwestern“. Der erste Wodka musste ganz im Sinne russischer Tradition zum Zeichen der Freundschaft getrunken werden. Die Menschen bestaunten unsere bunten Mobile, die mit den Friedensbotschaften geschmückt waren.

Trotz alledem, die tiefen, sensiblen Wunden der Nationalseele sind uns auch auf dieser Reise schon begegnet. Ein älterer Mann konnte gut deutsch und sprach mit mir. Er fragte mich, wie ich denn die Polen finden würde und dabei ließ er deutlich heraushängen, dass er selbst kein gutes Meinungsbild von seinen Nachbarn hatte. Er erzählte von dem Marktplatz auf dem wir standen und wie alles ringsum nach dem Krieg zerstört war. Nur die Kirche blieb wie durch ein Wunder erhalten. Schmerz und tiefe, alte Verletzung lag in seiner Stimme. Mit Mitgefühl versuchte ich meine Ansicht zu schildern, dass es überall auf der Welt Menschen gibt, die sich in ihren Herzen nach Frieden sehnen und ich nicht glaube, dass man pauschal eine Meinung über eine gesamte Volksgruppe haben könne. Ich erzählte vom zerstörten Marktplatz in meiner Heimat nach dem Krieg und von meinem Großvater, der jahrelang in russischer Kriegsgefangenschaft war. „Es gab auf beiden Seiten Opfer. Kriege kann man nur verlieren. Nur Frieden kann man gewinnen!“, erzählte ich und die  Augen des Mannes wurden ruhiger. „Wir müssen aufhören in der Vergangenheit zu leben. Wir leben heute und können heute die Geschichte ändern und in Freundschaft leben.“ Der Mann schaute mich ungläubig an. „Gibt es solche Deutsche?“, fragte er etwas leiser. „Wie wer?“, fragte ich zurück. „Na, solche wie dich,“ seine Stimme wurde sanfter und friedlicher. Mir traten die Tränen in die Augen. „Ja“, sagte ich, „es gibt solche Deutsche.“ Und der alte Russe und das deutsche Mädchen lächelten sich an.

Nun war es endlich soweit. Die restlichen Friedensfahrer trafen auf dem Marktplatz ein, mit Musik, Hupkonzert und Applaus. Die drei russischen Damen in den traditionellen Trachten konnten endlich beginnen ihre Folklore-Lieder zu präsentieren. Laut schalten die Volkslieder über dem Marktplatz. Drei runzelige Babuschkas schauten verdutzt in die tanzende Menge, die aus Deutschen und Russen bestand, jung und alt, als trauten sie ihren Augen nicht. Was war passiert? War auf einmal der erste Weltfrieden ausgebrochen. Deutsche und Russen tanzten im Kreis vor dem Denkmal der gefallenen Soldaten aus Kriegszeiten. Blumen wurden nieder gelegt. Hier in Kaliningrad Oblast. Ehemals Königsberg. Ein Knotenpunkt deutsch-russischer Geschichte, die heute endlich auf friedlichem Wege weiter geschrieben werden durfte.

Dann war ich an der Reihe, auf der Marktplatzbühne ein paar Lieder zu spielen. Ich erklärte den Menschen, dass zwei Völker nicht Waffen und Gewehre, sondern nur Musik und Kulturgeschichten austauschen sollten. Zunächst wurde laut auf deutscher Seite applaudiert. Als der russische Übersetzer meine Ansprache übersetzt hatte, stimmten die Russen jubelnd mit ein. Als Geschenk hatte ich das deutsche Volkslied „Die Gedanken sind frei“ präsentiert.

 

VIDEO: Germaid in Tapiau – Russland „Die Gedanken sind frei“

Im Anschluss gab es noch eine große Überraschung. Ich sang ein russisches, populäres Liebeslied. Die Menge war begeistert. Davon bekam ich zwar nicht viel mit, weil ich sehr konzentriert, den russischen Text verfolgte, doch das Video zeigt, wie die Menschen mitsangen und die Folklore Damen freudig mittanzten. Selbst die drei, runzeligen Babuschkas wippten im Takt.
 
Mein Partner Björn unterhielt sich sehr lange mit einem Herren namens Sergej. Er sprach perfektes Deutsch, und trotzdem entschuldigte er sich mehrfach für seine Fehler. Er lebte 13 Jahre in Ostdeutschland und war dort als Soldat in Chemnitz und Leipzig zu DDR-Zeiten stationiert gewesen. Sergej hatte nur Gutes über die Deutschen zu berichten. Es war eine sehr schöne Zeit für ihn gewesen, in der er viele Freundschaften mit den Deutschen geknüpft hatte. Er habe in der Zeit in Deutschland erfahren dürfen, wie sehr sich doch deutsche und russische Kulturen ähnelten, ja eigentlich schon familär verwandt sind. Ausführlich erklärte er Björn, was es mit der Geschichte des Denkmals auf sich hatte und das hier gefallenen, russischen Soldaten aus vier Kriegen gedacht wird.
„Es ist sehr wichtig, dass wir hier her kommen und uns an die gefallenen Soldaten erinnern“, sagte Björn, „doch weißt du, mein Uropa war auch in russischer Gefangenschaft. Er hat es überlebt, doch viele seiner Kameraden sind unter den harten Bedingungen umgekommen, verhungert, erfroren oder gar ermordet worden.“ Sergej schaute sehr verständnisvoll: „Ja das ist wahr. Und glaube mir, das haben wir nicht vergessen. Gleich vor dieser Stadt, nur wenige Kilometer entfernt, steht ein Denkmal, welches den deutschen Soldaten gewidmet ist. Wir dürfen die Geschichte nicht vergessen. Doch gestern ist nicht heute und danach sollten wir leben.“

Ein schönes Schlusswort für eine bewegende Veranstaltung. Bald schon verabschiedeten wir uns von Tapiau und seinen Bewohnern. Weiter… immer weiter Richtung Osten, in Richtung russisch-litauische Grenze…

 

Kaliningrad, Oblast

…ein erster, kurzer Eindruck Russlands, der Melancholie und Vorfreude mit sich brachte. Nun sollten wir zunächst zurück in die EU einreisen und das sollte nochmal eine langwierige Aufgabe für uns werden. Die ersten deutschen Autos kamen schnell über die Grenze. Doch bald schon sollte es zum Stillstand kommen. Stundenlang nahmen sich die litauischen Zollbeamten Zeit, die Papiere von uns zu kontrollieren. Russen und Litauer, die hinter uns warteten, wurden vorgelassen. Die Stunden vergingen. Doch unsere Laune ließ sich nicht trüben. Auf der Brücke zwischen Russland und Litauen hatten wir einen wunderschönen Blick über den Fluss und die Landschaft. Die Sonne ging langsam unter und tauchte den Himmel in rot, orange und pink. Es war ein traumhaftes Bild, das sich den Friedensfahrern bot.

 

Plötzlich fingen Einige an zu tanzen und Musik zu spielen. Die Stunden des Wartens wurden in eine große Friedens-Party verwandelt. Keiner weiß bis jetzt so genau, warum es für uns als EU-Bürger so lange an der litauischen Grenze gedauert hat. Wir steckten als letzte im Konvoi über fünf Stunden auf der Niemandsland-Brücke zwischen Russland und EU fest. Man kann nur munkeln, was die Gründe waren. Doch auch das war eine Erfahrung und unsere Mission heißt ja „Frieden“. So haben wir eben das Beste aus der Situation gemacht und uns darin geübt, uns die Laune nicht verderben zu lassen. Nun geht es weiter im Eiltempo durch die baltischen Staaten. Weitere Berichte folgen…

Die Sonne scheint. Die Statue auf der Siegessäule winkt uns zum Abschied zu und 64 Frieden-PKWs und 15 Friedens-Wohnmobile funkeln bunt bemalt im Sonnenschein auf der Straße des 17. Juni.

Heute morgen um 9 Uhr starteten wir in Hannover im neuen „alten“ Wohnmobil. Nach zwei Wochen im Eiltempo wurde der alten Ford Transit aus dem Jahr 1990 aufgemöbelt, geschweißt und geputzt. Dann noch diese Woche schnell zum TÜV, Anmeldung und nun kann die wilde Fahrt los gehen. Zwei Wochen lang Richtung Osten, im Konvoi nach Russland, zum Zeichen der Völkerverständigung und der Freundschaft zwischen Ost und West. Bei gemütlichen 80 kmh, denn mehr geht nicht bei dem schnuckligen Peace-Mobil. Also sind wir ganz entspannt in Berlin angekommen. Hier haben wir uns mit allen anderen Friedensfahrern am Brandenburger Tor getroffen und noch mal eine ordentliche Abschieds-Fete gefeiert. Es hat neben anderen Rednern auch der ehemalige parlamentarische Staatssekretär des Verteidigungsministeriums Willy Wimmer gesprochen, verschiedene Russische Vereine uvm… Es gab Musik von der Bandbreite, Kilez More und natürlich von meiner Einer. Vor dem Brandenburger Tor habe ich dann im Lied „Mensch oder Konsument“ meine Version der Nationalhymne geschmettert vor bestimmt 1000 Menschen. Das war vielleicht ein großer Spaß!

Schaut euch hierzu das erste Video an mit „Mensch oder Konsument“ vor dem Brandenburger Tor!

So viele Menschen kamen zur Verabschiedung vor’s Brandenburger Tor!
So viele Menschen kamen zur Verabschiedung vor’s Brandenburger Tor!

Russland-Tour: Friedensfahrt Berlin Moskau – Abschied aus Berlin 7.8. – Teil 2

Nachdem wir uns alle gesammelt hatten, ging es dann gegen 18:30 Uhr los. Aber zunächst fuhren wir noch ein Runde im Konvoi durch Berlin am Kanzleramt vorbei und an der schönen Spree. Viele Menschen am Straßenrand jubelten und winkten uns zu. Am Brandenburger Tor gab es bewegende Szenen. Menschen mit Friedensfahnen verabschiedeten uns. Einige hatten sogar Tränen in den Augen. Vielen Touristen fragten uns, was wir denn hier tun und warum wir mit den bunten Autos durch die Stadt fahren. Als Zeichen des Friedens den langen Weg von Berlin nach Moskau und wieder zurück mit über 4.300 km auf uns nehmen, das haben wir vor. „Danke!“, kam zurück. „Danke, dass ihr das tut.“ Kam von den Menschen zurück, die an unser Autofenster kamen und uns zum Abschied drückten. Ein polnischer Jugendlicher war so gerührt, dass er sich überlegte, ob er nicht schnell mitfahren sollte. Doch dann schrieb er einen Spruch auf polnischen auf unser Auto. „Frieden für alle auf dieser Erde!“

Und das ist unsere Aussage. Wir wollen in Frieden mit unserem Nachbarn Russland leben. Wir wollen keine NATO-Osterweiterung. Wir wollen keine Anti-Russland Hetze in den Medien. Wir wollen in Freundschaft mit allen Menschen leben. Dies ist nur ein Beispiel. Dies ist ein Symbol dafür, dass wir Grenzen überwinden wollen und allen Menschen, egal welcher Herkunft eine friedliche, verständnisvolle Hand reichen wollen. Egal, ob Russen, Deutsche, Amerikaner, ob Moslems, Christen, Atheisten, ob jung, ob alt… wir wollen endlich das System „Aug um Auge, Zahn um Zahn“ beenden! Dafür sind wir in diesem Moment auf der Straße Richtung Polen! Dafür sind wir auf dem Weg!

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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

Don´t be part of the problem! Be part of the solution. Sei dabei! Gemeinsam sind wir stark und verändern unsere Welt! Wir sind die 99 %! 

“Wer behauptet, man braucht keine Privatsphäre, weil man nichts zu verbergen hat, kann gleich sagen man braucht keine Redefreiheit weil man nichts zu sagen hat.“ Edward Snowden

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PDF-Downloadmöglichkeit eines wichtigen sehr informativen Artikels über den amerikanischen Militärisch-industriellen-parlamentarischen-Medien Komplex – ein Handout für Interessierte Menschen, die um die wirtschaftlichen, militärischen, geopolitischen, geheimdienstlichen, politischen Zusammenhänge der US-Kriegsführungen samt US-Kriegspropaganda mehr Bescheid wissen wollen : Ursachen und Hauptantriebskräfte der US Kriege und Flüchtlinge der amerik. MIK   (… auf Unterstrichenes drauf klicken 🙂 )

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