Österr. Presserat – Beschwerde: Sendung von PULS4 – Pro / Contra vom 25. Juli: Wahrheit und Verschwörung – Bankenverschwörung

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 04.08.2016

Liebe® Blogleser_in,

Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.

Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: http://npr.news.eulu.info/2016/08/05/presserat-beschwerde-sendung-von-puls4-pro-contra/index.php

puls4

Presserat – Beschwerde: Sendung von PULS4 – Pro / Contra vom 25. Juli: Wahrheit und Verschwörung
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Offener Brief

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Sehr geehrte Herren Dr. Wolfgang Pichler, Präsident
und Dr. Thomas Götz, Vizepräsident,
sehr geehrte Frauen Mag. Andrea Komar – Vorsitzende 2. Senat,
Dr. Irmgard Griss, OGH-Präsidentin a.D. – Vorsitzende 3. Senat
und sehr geehrter Herr Dr. Peter Jann, EuGH-Richter a.D. – Vorsitzender 1. Senat,

wir reichen hiermit Beschwerde gegen die o.a. Sendung ein und begründen diese wie folgt:

1.)    Die Sendung hatte den Anspruch, die Zuseher über Wahrheit und Verschwörungstheorie (VT) aufzuklären. Die Thesen dazu trug eine Frau in einem „Ku-Klux-Klan-Kostüm“ (siehe die Minuten 1:15, 3:22 und 6:12.) vor, was die Vorurteile und den einäugigen Zugang zum Thema ankündigten. Dieser Bias wurde mit großer Konsequenz von Frau Mag. Millborn, Moderatorin, umgesetzt.

2.)    Im Vorspann wurde ein Interview mit Univ. Prof. Dr. Hörmann eingespielt. Er sprach nie davon, dass 8 Familien die Welt kontrollieren (Minute 6:36 ff) – dies tat jedoch die „Ku-Klux-Klan-Frau“, eine Angestellte von Puls 4 (Minute 6:12). Ihm wurde diese Bemerkung – mehrmals – untergeschoben, u.a. von Hr. Waschkau (Min. 10:05). Frau Millborn zitierte in ihrem „verschwörungstheoretischen Übereifer“ die Puls4-Ku-Klux-Klan-Frau (Minute 11:19) und dichtete diese Unwahrheit dem Professor an – was einen böse, öffentliche Diffamierung darstellt. Herr Voss schlug in die gleiche Kerbe (Minute 11:37) und auch Frau Kolm schloss sich dieser „verzerrten Wahrnehmung“ an (Minute 18:44).

Ob dies ein ganz seltener, unnatürlicher Zufall oder ein bewusster „Verunglimpfungs-Tsunami“ war – Zitate einer Angestellten jemand anderen öffentlich zu unterschieben – bedarf einer raschen Klärung.

Die Moderatorin hat dies weder bemerkt, noch korrigiert – was alles über ihre Qualifikation aussagt.

3.)    Es ist sehr bedenklich, wenn Personen öffentlich diffamiert werden – o h n e dass man diesen die Chance gibt, ihre Position zu verteidigen. Wieso hat man ihn nicht zur Sendung eingeladen?

Solch eine Vorgehensweise ist stil- und respektlos und widerspricht jeglicher Ethik und Objektivität!

4.)     Pro – Contra: es gab kein Contra – nur PRO:

Dem Prinzip des Qualitätsjournalismus – immer nach einer Ausgewogenheit in öffentlichen Diskussionen zu streben – wurde nicht entsprochen. Das Podium (1 Investmentbanker, 1 Berater von Investmentbanken, die Leiterin des Hayek-Institutes und ein Kabarettist) war von Anfang an nicht geeignet, Licht uns Dunkel des brisanten Themas zu bringen – das Gegenteil war der Fall.

Jedem vernunftbegabten Menschen stellt sich die Frage: wozu brauchte es diese Sendung, wenn schon bei der Auslese der „ExpertInnen“ die Richtung klar vorgegeben ist?

5.)   Alexander Waschkau – Psychologe, Publizist und (angeblicher?) VT-Experte.

Er schoss wohl den größten Vogel ab, als er sich auf eine Passage des Buches „Das Ende des Geldes“ (…dies solle als Weckruf verstanden werden usw. …) bezog und meinte: „Immer wenn man über das Aufwachen, den Weckruf stolpert, dann solle man vorsichtig sein, weil dies ganz oft die Terminologie von Verschwörungstheoretikern sei“ (Minute 48.55 ff).

„Begreifen wir den Brexit als Weckruf für mehr Demokratie“ – lautete der Titel eines Beitrages des Deutschland-Chefs, vonwww.change.org, Gregor Hackmack.

Ist nun Herr Hackmack mit seinem Weckruf auch ein Verschwörungstheoretiker?

https://www.xing.com/news/klartext/begreifen-wir-den-brexit-als-weckruf-fur-mehr-demokratie-910

Wir denken – nein: weder konnte Herr Waschkau einen (wissenschaftlichen) Beweis seiner spekulativen Behauptung anführen noch hat die Diskussionsleitung diese bizarre Ansicht hinterfragt.

Aber  – offen gesagt – dies hat am Ende von Pro / Contra eh niemand mehr erwartet . . .

6.)     Banken erfinden das „Geld aus dem Nichts“ – ist eine Tatsache.

Wie sinnfrei diese verschwörungstheoretisch-aufgeladene Diskussion über das Geld aus Luft war, ist leicht zu beweisen: alle Handelsschülerinnen – wo man lernt wie man a.) eine Kreditvergabe b.) die Tilgung desselben c.) den Zinserlös aus Bankensicht verbucht – wissen dies, nur die ExpertInnen am Podium nicht?

Eigentümlich – sehr eigentümlich.

Ja, wenn man vor der Sendung ein bisserl recherchiert hätte, wäre man z.B. auf die Broschüre der Bundesbank  – Geld und Geldpolitik für Schüler – gestoßen, wo die Fakten korrekt erklärt werden.

http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Dossier/Service/schule_und_bildung_kapitel_3.html;jsessionid=0000HJSUT7QSHuUTZwVEL6c2_k_:-1

7.)     Buch: „Das Ende des Geldes“ (2011) – Geldschöpfungsthesen x-fach bestätigt.

Herr Waschkau, der über keine ökonomische Grundausbildung verfügt, als auch alle anderen am Podium, haben das Buch offensichtlich nicht gelesen.

Sämtliche Thesen zur Buchgeldschöpfung der privaten Banken wurden bestätigt, unter anderem von …

a.)   Dr. Jens Weidmann, Bundesbank – 2012: „Traf Goethe ein Kernproblem der Geldpolitik?“.

Zitat: „Gerade in jüngster Zeit stellen sich viele Bürger die Frage nach der Herkunft des Geldes: Woher nehmen denn die Zentralbanken eigentlich das viele Geld … Weshalb heißt es in diesem Zusammenhang regelmäßig, dass die finanzielle Feuerkraft der Notenbanken grundsätzlich grenzenlos sei? Notenbanken schaffen Geld, indem sie Geschäftsbanken gegen Sicherheiten Kredite gewähren oder ihnen Aktiva wie zum Beispiel Anleihen abkaufen. Die Finanzkraft einer Notenbank ist dabei prinzipiell unbegrenzt, da sich eine Notenbank das Geld, das sie vergibt oder mit dem sie bezahlt vorher nicht etwa beschaffen muss, sondern es quasi aus dem N i c h t s . . . erschaffen kann.

Anmerkung:

Daraus ergibt sich zwingend, dass die EZB im Rahmen ihres Aufkaufprogramms (Quantitative Easing) für Staats- und Unternehmensanleihen, einfach 60 Mrd. Euro in den Computer eintippt … womit Geld aus dem Nichts entsteht … dann mit harten Bedingungen Staaten wie Griechenland z.B. Lohn- und Rentensenkungen diktiert und diese Länder in eine nie gesehene Armut und Arbeitslosigkeit stürzt..

Das sind die nackten Tatsachen – das ist die Allmacht der Banken über die Demokratie.

Ob dies in der Sendung debattiert wurde?

Nein – wo denken Sie hin.

http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Reden/2012/2012_09_18_weidmann_begruessungsrede.html%20

b.)   The Bank of England, die im Quarterly Bulletin 2014/Q1 endgültig mit den in den Schul- und Uni-Lehrbüchern völlig falsch vermittelten Inhalten über die Gelderzeugung aufräumte und die Wahrheit – „Money creation in the modern economy“ – öffentlich verLAUTbarte:

Money creation in practice differs from some p o p u l a r m i s c o n c e p t I o n s   –   banks do not act simply as intermediaries, lending out deposits that savers place with them…but how those bank deposits are created is often misunderstood: the principal way is through commercial banks making loans! Whenever a bank makes a loan. . ., it simultaneously creates a matching deposit in the borrowers bank account, thereby  c r e a t i n g   n e w   m o n e y”.

http://www.bankofengland.co.uk/publications/Pages/quarterlybulletin/2014/qb14q1.aspx

c.)   Martin Wolf: “Strip private Banks of their power to create money”, schrieb der weltweit anerkannteste Chefökonom der Financial Times am 24. April 2014. Er ließ an Klarheit nichts vermissen und legte nach:

The giant hole at the heart of our market economies needs to be plugged. Printing counterfeit banknotes is illegal – but c r e a t i n g   private money  is not. The interdependence between the state and the businesses that can do this is the source of much of the instability of our economies. It could – and should – be t e r m i n a t e d.” 

http://www.ft.com/intl/cms/s/0/7f000b18-ca44-11e3-bb92-00144feabdc0.html?siteedition=intl#axzz2zX9Myt5t

d.)   ARTE – „Der größte Betrug aller Zeiten – Geld aus dem Nichts! Das betrifft JEDEN!!“

lautet der Titel des Videos von ARTE, einem TV-Sender der wohl über jeden Zweifel, Verschwörungstheorien zu verbreiten, erhaben ist.

Man stelle sich mal vor, Puls 4 hätte dieses Video als Einleitung abgespielt und dann echte Ökonomen – die das Geldsystem wirklich verstanden haben – eingeladen, statt ein Podium, dass nicht mal ansatzweise imstande ist, die wahren Zusammenhänge zu erklären.

https://www.youtube.com/watch?v=AZ8qa-h5bhs

e.)    Wieso wurde nicht recherchiert? Was sagt Google …

Ja, es ist sehr seltsam, dass bei so einem brisanten Thema keine Recherchen gemacht wurden, stimmt. Gibt man den Begriff – Geld aus dem Nichts – in Google ein, so erscheinen ca. 65 Mio (!) Ergebnisse. Es wäre daher eine der leichtesten Übungen gewesen, die Fakten zu prüfen und damit Klarheit in die eher einfachen Zusammenhänge rund um die Gelderzeugung der privaten Banken zu bringen.

Aber, das war nicht die Intention dieser Sendung – sonst hätten die Verantwortlichen dies ja getan.

f.)   Geld aus dem Nichts: Wie Banken Wachstum ermöglichen und Krisen verursachen – ein Buch von Matthias Binswanger, Privatdozent an der Universität St. Gallen und Professor für VWL.

Die Kurzbeschreibung liest sich wie das 1 x 1 beim Einstieg in Themen rund ums Geld:

„Fast unglaublich, dass der Glaube an die alleinige Geldschöpfung der Notenbanken immer noch zum Dogma der Zunft – und der Politik gehört. Und kein Wunder, dass finanzpolitische Instrumente stumpf bleiben, wenn sie auf falschen Voraussetzungen aufbauen. Möge das Buch zu einer neuen, produktiven Sicht auf die Gesetze der Ökonomie verhelfen“ –Management-Journal Juni 2015.

Also – auch bei Amazon wird man nicht nur in Minuten fündig, sondern allein diese Inhaltsangabe klärt mehr auf, als es Pro / Contra – mangels Recherche und erschreckender Unkenntnis – vermag.

https://www.amazon.de/Geld-aus-dem-Nichts-erm%C3%B6glichen/dp/3527508171

g.)    GIER – Wirtschaftskrise mit System

ist der Titel einer sehr guten US-Dokumentation über unser Schuldgeldsystem (alles Geld dieser Welt entsteht als Kredit/Schuld), beginnend mit der Gründung der FED 1913, über Bretton-Woods und der Auflösung des Goldstandard unter Richard Nixon 1971. Amerikanische Wissenschaftler erklären die elementaren Zusammenhänge klar und für jederfrau/-mann leicht verständlich. SERVUS-TV hat sie drei mal ausgestrahlt: im August 2013, und den ersten 3 Monaten 2014 und 2015. Sie wurde von Univ. Prof.Dr. Haber, Donauuniversität Krems und Dr. Otmar Pregetter, Uni- und FH-Lektor, kommentiert. Selten werden die Tatsachen so professionell analysiert und kommentiert. Verschwörungstheorien und sonstigen „Nebelgranaten“ – wie in der Sendung von Puls 4 – wird keine Zeit gewidmet:

wozu auch?

http://www.dailymotion.com/video/x1ztrru_gier-die-ursache-der-wirtschaftskrise_news

h.)   SPIEGEL – 1972: Bundesbank (BB)  – Geld aus dem Nichts

Wir haben keine Effizienz mehr„, monierte BB-Vize Emminger, „wir können die Geldinflation mit den alten Instrumenten nicht mehr stoppen.“ BB-Chef Schlesinger konstatierte: „Die Privatbankiers machen das, was ihnen seit langem verboten ist: selber Geld!“ – und Emminger assistierte: „Das ist ein Rückfall in das vergangene Jahrhundert, wo jede Zettelbank Geld drucken konnte.“

Wie erwähnt –  das war 1 9 7 2.

Auch auf diesen sehr interessanten Beitrag wäre man mit Sicherheit gestoßen – wenn man in der Sache recherchiert und sich auf das Thema ordentlich vorbereitet hätte:

aber wem sagen wir das?

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42842883.html

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Dies waren nur einige Quellen, die von kompetentesten Institutionen/Personen stammen. Sie legen die Wahrheit über die Gelderzeugung offen – ganz im Gegensatz zur Moderatorin, die ihre kruden Ansichten als ideologisch-verbrämte Verschwörungspraxis auslebte.

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Die Sendung von Puls4 vom 25. Juli missachtete sträflich jede Ethik und Moral eines der Objektivität und Wahrheitsfindung dienenden Journalismus und ist mit einem Wort treffendst beschrieben: armselig!

Wir erwarten von Ihnen, dass Sie scharf und objektiv gegen diesen einäugigen, inferioren „Papageien-Journalismus“ vorgehen, denn solche Sendungen untergraben zutiefst das eh schon stark abnehmende Vertrauen der Menschen  in die Medien per se.

Nach unserem Dafürhalten wurden insbesondere die Bestimmungen

  1. Genauigkeit (vor allem 2.1, 2.3 und 2.4),
  2. Unterscheidbarkeit (3.1 und 3.2),
  3. Persönlichkeitsschutz (starke Verletzung von 5.2 und 5.2 – Würde der Person, Diffamierung)
  4. Intimsphäre (6.1.) und
  5. Schutz vor Pauschalverunglimpfungen und Diskriminierung (vor allem 7.1)

des Ehrenkodex massiv missachtet und sträflich verletzt  –  und dies mehrmals!

http://www.presserat.at/show_content.php?hid=2

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Aufgrund der Wichtigkeit unseres Anliegens werden wir diesen Offenen Brief an Sie, an Redaktionen / JournalistInnen als auch in den sozialen Medien und auf etlichen Online-Portalen – u.a. im Freitag, der Wochenzeitung von Jakob Augstein, www.freitag.de –  weit verbreiten und damit vielen interessierten Leserinnen öffentlich zugänglich machen.

Danke für Ihr Verständnis

„Journalismus ist etwas zu veröffentlichen – was andere nicht wollen, dass es veröffentlicht wird.
Alles andere ist Propaganda.“  (George Orwell)

Mit freundlichen Grüßen

Werner Nosko, Wien
Adikarege Dona Rohini, Graz
DI Hadwig Soyoye-Rothschädl, Salzburg
Dr. Horst Filzwieser, Bruck/Mur
Silvia Donninger, Salzburg
Dr. Edith Friedl, Linz
Mag. Heidrun Widmoser, Wien
DI Thomas Herzig, Wien

Mit freundlichen Grüßen

Grundsätze für die publizistische Arbeit

(Ehrenkodex für die österreichische Presse)

Der Österreichische Presserat hat Grundsätze für die publizistische Arbeit – den sogenannten Ehrenkodex für die österreichische Presse – aufgestellt. Dieser beinhaltet Regeln für die tägliche Arbeit der Journalisten, die die Wahrung der journalistischen Berufsethik sicherstellen:

Präambel

Journalismus bedingt Freiheit und Verantwortung. Zeitungsherausgeber/innen, Verleger/innen, Hörfunk- und Fernsehverantwortliche sowie Journalisten und Journalistinnen tragen in besonderer Weise Verantwortung für die in einer Demokratie lebensnotwendige Freiheit der Massenmedien. Die redaktionellen Führungskräfte sind besonders gefordert: Sie haben für die konsequente Einhaltung der Grundsätze für die publizistische Arbeit in ihrem jeweiligen Wirkungsbereich zu sorgen.

Der österreichische Presserat ist Plattform für alle, die sich zu einem der Wahrheitsfindung und Korrektheit verpflichteten Gebrauch der Pressefreiheit bekennen und bereit sind, diesen vom Presserat in konkreten Anlassfällen prüfen zu lassen. Die ständige freiwillige Selbstkontrolle ist ein geeignetes Mittel, den Verpflichtungen der Presse gerecht zu werden.

Der österreichische Presserat hat daher für alle mit der Beschaffung, Verbreitung und Kommentierung von Nachrichten in Zeitungsunternehmen befassten Personen den folgenden Grundsatzkatalog (Ehrenkodex für die österreichische Presse) festgelegt, der im Bedarfsfall laufend ergänzt oder in Form von Richtlinien interpretiert werden kann. Diese Grundsätze gelten für alle in der redaktionellen Verantwortung liegenden Teile einer Zeitung. Zeitungen und Zeitschriften, die sich bereit erklären, den Ehrenkodex einzuhalten, verpflichten sich, auf jeden Fall Erkenntnisse des Österreichischen Presserates, die sich gegen das eigene Medium richten und deren Veröffentlichung beschlossen wurde, zu publizieren (Signet).

  1. Freiheit

1.1. Die Freiheit in Berichterstattung und Kommentar, in Wort und Bild ist integrierender Bestandteil der Pressefreiheit. Das Sammeln und Verbreiten von Nachrichten und Kommentaren darf nicht behindert werden.

1.2. Die Grenzen dieser Freiheit liegen für die Tätigkeit des Presserates in der freiwilligen Selbstbeschränkung auf Grund der Bestimmungen in diesem Ehrenkodex.

  1. Genauigkeit

2.1. Gewissenhaftigkeit und Korrektheit in Recherche und Wiedergabe von Nachrichten und Kommentaren sind oberste Verpflichtung von Journalisten.

2.2. Durch Anführungszeichen gekennzeichnete Zitate müssen so weit wie möglich den Wortlaut wiedergeben. Eine lediglich sinngemäße Wiedergabe darf nicht unter Anführungszeichen gesetzt werden. Anonyme Zitierungen sind zu vermeiden, sofern es nicht um die Sicherheit der zitierten Person oder die Abwehr eines anderen schweren Schadens von dieser geht.

2.3. Beschuldigungen dürfen nicht erhoben werden, ohne dass nachweislich wenigstens versucht worden ist, eine Stellungnahme der beschuldigten Person(en) oder Institution(en) einzuholen. Handelt es sich um die Wiedergabe einer öffentlich erhobenen Beschuldigung, ist dies deutlich kenntlich zu machen.

2.4. Sobald einer Redaktion zur Kenntnis gelangt, dass sie eine falsche Sachverhaltsdarstellung veröffentlicht hat, entspricht eine freiwillige Richtigstellung dem journalistischen Selbstverständnis und Anstand.

2.5. Wenn zu einem Bericht von Leserseite eine begründete Richtigstellung einlangt, soll diese so weitgehend und so rasch wie möglich veröffentlicht werden.

2.6. Wenn in einer von einem Medium behandelten Angelegenheit eine wichtige richterliche oder behördliche Entscheidung ergeht oder auf anderem Weg wesentliche neue Gesichtspunkte auftauchen, soll darüber angemessen berichtet werden.

  1. Unterscheidbarkeit

3.1. Für die Leserinnen und Leser muss klar sein, ob es sich bei einer journalistischen Darstellung um einen Tatsachenbericht oder die Wiedergabe von Fremdmeinung(en) oder um einen Kommentar handelt.

3.2. Vor der Wiedergabe von Fremdmeinungen sollte deren Stichhaltigkeit überprüft werden, wenn gravierende Zweifel an der Richtigkeit eines Zitats bestehen.

3.3. Fotomontagen und Bildbearbeitungen, die von flüchtigen Lesern/innen als dokumentarische Abbildungen aufgefasst werden, müssen deutlich als Montagen oder Bearbeitungen kenntlich gemacht werden.

  1. Einflussnahmen

4.1. Eine Einflussnahme Außenstehender auf Inhalt oder Form eines redaktionellen Beitrags ist unzulässig.

4.2. Unzulässige Beeinflussungsversuche sind nicht nur Interventionen und Pressionen, sondern auch die Zuwendung persönlicher Vorteile, die über den Bereich unmittelbarer beruflicher Tätigkeit hinausgehen.

4.3. Wer im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Journalist/in Geschenke oder andere persönliche Vorteile entgegennimmt, die geeignet sein könnten, die journalistische Darstellung zu beeinflussen, verstößt gegen das journalistische Ethos.

4.4. Wirtschaftliche Interessen des Verlages dürfen redaktionelle Inhalte nicht in einer Weise beeinflussen, die Fehlinformationen oder Unterdrückung wesentlicher Informationen zur Folge haben könnte.

4.5. In Berichten über Reisen, die auf Einladung erfolgten, soll auf diese Tatsache in geeigneter Form hingewiesen werden.

  1. Persönlichkeitsschutz

5.1. Jeder Mensch hat Anspruch auf Wahrung der Würde der Person und auf Persönlichkeitsschutz.

5.2. Persönliche Diffamierungen, Verunglimpfungen und Verspottungen verstoßen gegen das journalistische Ethos.

5.3. Personen, deren Leben gefährdet ist, dürfen in Medienberichten nicht identifiziert werden, wenn die Berichterstattung die Gefährdung vergrößern kann.

  1. Intimsphäre

6.1. Die Intimsphäre jedes Menschen ist grundsätzlich geschützt.

6.2 Bei Kindern ist dem Schutz der Intimsphäre Vorrang vor dem Nachrichtenwert einzuräumen.

6.3. Vor der Veröffentlichung von Bildern und Berichten über Jugendliche ist die Frage eines öffentlichen Interesses daran besonders kritisch zu prüfen.

6.4. Berichte über Verfehlungen Jugendlicher dürfen deren mögliche Wiedereingliederung in die Gesellschaft nicht erschweren oder gar verhindern. Volle Namensnennung ist in solchen Fällen zu unterlassen.

6.5. Bei der Befragung und beim Photographieren von Kindern und in der Berichterstattung über Fälle, die deren Existenz nachteilig beeinflussen kann, ist besondere Zurückhaltung geboten.

  1. Schutz vor Pauschalverunglimpfungen und Diskriminierung

7.1. Pauschalverdächtigungen und Pauschalverunglimpfungen von Personen und Personengruppen sind unter allen Umständen zu vermeiden.

7.2. Jede Diskriminierung wegen des Alters, einer Behinderung, des Geschlechts sowie aus ethnischen, nationalen, religiösen, sexuellen, weltanschaulichen oder sonstigen Gründen ist unzulässig.

7.3. Eine Herabwürdigung oder Verspottung von religiösen Lehren oder anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften, die geeignet ist, berechtigtes Ärgernis zu erregen, ist unzulässig.

  1. Materialbeschaffung

8.1. Bei der Beschaffung mündlicher und schriftlicher Unterlagen sowie von Bildmaterial dürfen keine unlauteren Methoden angewendet werden.

8.2. Unlautere Methoden sind z.B. Irreführung, Druckausübung, Einschüchterung, brutale Ausnützung emotionaler Stress-Situationen und die Verwendung geheimer Abhörgeräte.

8.3. In Einzelfällen sind verdeckte Recherchen, einschließlich der zu ihrer Durchführung notwendigen angemessenen Methoden, gerechtfertigt, wenn Informationen von besonderem öffentlichen Interesse beschafft werden.

8.4. Bei der Verwendung von Privatfotos ist die Zustimmung der Betroffenen bzw. im Fall von Minderjährigen der Erziehungsberechtigten einzuholen, es sei denn, an der Wiedergabe des Bildes besteht ein berechtigtes öffentliches Interesse.

  1. Redaktionelle Spezialbereiche

9.1. Reise- und Tourismusberichte sollen in geeigneter Weise auch auf soziale und politische Rahmen- bedingungen und Hintergründe (z.B. gravierende Menschenrechtsverletzungen) verweisen.

9.2. Umwelt-, Verkehrs- und energiepolitischen Zusammenhängen soll auch im Autoteil Rechnung getragen werden.

9.3. Tourismus-, Auto- und Gastronomieberichte sollen wie alle Bewertungen von Konsumgütern und Dienstleistungen nachvollziehbaren Kriterien folgen sowie von journalistisch qualifizierten Personen verfasst werden.

  1. Öffentliches Interesse

10.1. In konkreten Fällen, insbesondere bei Personen des öffentlichen Lebens, wird es notwendig sein, das schutzwürdige Interesse der Einzelperson an der Nichtveröffentlichung eines Berichts bzw. Bildes gegen ein Interesse der Öffentlichkeit an einer Veröffentlichung sorgfältig abzuwägen.

10.2. Öffentliches Interesse im Sinn des Ehrenkodex für die österreichische Presse ist besonders dann gegeben, wenn es um die Aufklärung schwerer Verbrechen, den Schutz der öffentlichen Sicherheit oder Gesundheit oder um die Verhinderung einer Irreführung der Öffentlichkeit geht.

10.3. Fotos, die unter Missachtung der Intimsphäre der (des) Abgebildeten entstanden sind (etwa durch Auflauern), dürfen nur dann veröffentlicht werden, wenn ein über das Voyeurhafte hinausgehendes öffentliches Interesse klar ersichtlich ist.

  1. Interessen von Medienmitarbeitern

Die Presse wird ihrer besonderen Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit nur dann gerecht, wenn private und geschäftliche Interessen von Medienmitarbeitern keinen Einfluss auf redaktionelle Inhalte haben. Medienmitarbeiter verwenden Informationen, die sie im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit erfahren und die nicht öffentlich zugänglich sind, nur für publizistische Zwecke und nicht zum eigenen Vorteil oder zum Vorteil Dritter.

Richtlinien des Österreichischen Presserates zur Finanz- und Wirtschaftsberichterstattung

  1. Suizidberichterstattung

Berichterstattung über Suizide und Selbstverstümmelung sowie Suizidversuche und Selbstverstümmelungs-versuche gebietet im Allgemeinen große Zurückhaltung. Verantwortungsvoller Journalismus wägt – auch wegen der Gefahr der Nachahmung – ab, ob ein überwiegendes öffentliches Interesse besteht und verzichtet auf überschießende Berichterstattung.

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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

Don´t be part of the problem! Be part of the solution. Sei dabei! Gemeinsam sind wir stark und verändern unsere Welt! Wir sind die 99 %! 

“Wer behauptet, man braucht keine Privatsphäre, weil man nichts zu verbergen hat, kann gleich sagen man braucht keine Redefreiheit weil man nichts zu sagen hat.“ Edward Snowden

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PDF-Downloadmöglichkeit eines wichtigen sehr informativen Artikels über den amerikanischen Militärisch-industriellen-parlamentarischen-Medien Komplex – ein Handout für Interessierte Menschen, die um die wirtschaftlichen, militärischen, geopolitischen, geheimdienstlichen, politischen Zusammenhänge der US-Kriegsführungen samt US-Kriegspropaganda mehr Bescheid wissen wollen : Ursachen und Hauptantriebskräfte der US Kriege und Flüchtlinge der amerik. MIK   (… auf Unterstrichenes drauf klicken 🙂 )

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