Offener Brief von einem ÖVP-NÖ-Landtagsabgeordneten an den Schattenkanzler Erwin Pröll und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner. Von Walter Naderer

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 16.01.2016

Liebe® Blogleser_in,

Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.

Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: Roland Düringer 14. Januar um 16:31 ·

Liebe Mitstreiter!

Da hab ich vor einiger Zeit ein Landtagsabgeordneten kennengelernt, den ich aus meiner Sicht für einen wertvollen Mitstreiter halte. Walter Naderer sitzt nebenberuflich als wilder Abgeordneter im NÖ Landtag und nimmt sich kaum ein Blatt vor den Mund. Das ist gut so. Als Aussenstehender über die „unfähigen“ Politiker das Maul zerreissen ist eine Sache, aber mittendrin, an der schwarzen Front, das Maul aufmachen ist eine andere Sache. Lest bitte die folgenden Zeilen die Walter als offenen Brief an den Vizekanzler und den Schattenkanzler verfasst hat. Freunde wird er sich im Landtag damit nicht machen, aber vielleicht hier……
Roland Düringer

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SEHR GEEHRTER HERR VIZEKANZLER MITTERLEHNER!
SEHR GEEHRTER HERR SCHATTENKANZLER PRÖLL!

Im Gegensatz zu meinen tausenden enttäuschten Gastrokollegen find ich als Unternehmer ihre Entscheidung vorwiegend bei unseren „kleinen“ Kollegen noch mal so richtig abzukassieren, für absolut richtig! Wo sonst geht es so einfach rasch Kasse zu machen. Ich bewundere ihren Hausverstand Herr VK und Ihre unnachahmliche Bauernschläue Herr LH Pröll!

Weg mit den kleinen Familienwirtshäusern am Lande, den letzten Systemerhaltern und Kleinbetrieben (ausser natürlich ihre beiden Stammlokale in Mautern und Krems Hr. LH). Es ist an der Zeit noch mehr Vereinslokale und örtliche Kultureinrichtungen mit öffentlichen Geldern zu finanzieren damit dort, im LAGERHAUS und beim MASCHINENRING alle unsere Bedürfnisse befriedigt werden können. Ja! auch die der sinnlichen Unterhaltung, etwa beim Jäger- Dirndlball in der Allzweckmaschinenhalle. Es gefällt mir einfach durch leere ausgestorbene Dörfer zu fahren und seinen Hunger und Durst an Tankstellen mit Produkten multinationaler Konzerne und dem Kaffee aus den Automaten einer Raiffeisentochter zu stillen.

Weg auch mit den Schutzhüttenbetreibern in den Bergen. Die Wanderer sollen sich ihr eigenes Essen, Getränke und Zelt mitnehmen und den Müll dann selbst runtertragen. Wenn etwas passiert hat ja ohnehin jeder ein Handy und die von Ihnen so aufwendig und mühevoll propagierten Rettungshubschrauber des Schwarz-Gelben (so ein Zufall!) ÖAMTC, werden wohl Zeit haben Wanderer mit Bauchweh zu bergen, oder?

Weg mit den vielen kleinen Lokalen und Pubs in den Wohnsiedlungen! Die Jugend-Gangs sollen sich selbst mit billig-Spirituosen vom Dutyfree-Shop oder ebenfalls der Tankstelle versorgen und in verwaisten Gewerbeobjekten rumhängen, sie sind dann von Ihren Streetworkern auch besser zu kontrollieren!

Bitte noch mehr Verbote und viel strengere Strafen für banalste Delikte wie Freundschaftsdienste und diese völlig aus den Fugen geratene Nachbarschaftshilfe müssen her! Wo kommen wir hin wenn jeder einer gebrechlichen Frau beim Holzschlichten hilft oder pünktlich die Papiertonne vors Haus stellt. Dafür haben sie ja landesweit den MASCHINENRING aufgebaut, wo jeder gelangweilte Landwirt für € 8,50 die Stunde völlig legal organisierte Nachbarschaftshilfe leisten kann. Alles Andere gehört verboten und akribisch verfolgt!

Ihre „Neugebauerfreunderlstruktur“ in der Beamtenschaft muss natürlich effizient über hohe Strafen finanziert werden. Sie braucht neue Mitarbeiter und mehr Arbeit, ja keinen Verwaltungs- und Beamtenabbau sonst haben wir noch mehr Arbeitslose. In der Gastronomie und im kleinstrukturierten Gewerbe wird sich ja wohl auf Grund der verständlich ausgeuferten Bürokratie, keiner mehr bewerben wollen. Wo sollen Analphabeten und Studienabbrecher künftig in der zu erwartenden Menge sonst arbeiten als in Ihren bewährten und effizienten staats- und vor allem parteinahen Strukturen?

Von wegen Registrierkassenpflicht: Die armen Großbetriebe mit 500 und mehr Mitarbeitern haben selbige ja schon seit Jahren, leisten ehrliche Steuerzahlung und haben neben den Lohnkosten auch die schwere Last von Lizenzkosten zu erwirtschaften, die die bescheidenen Eigentümer auf ihre Privatstiftungskonten in Lichtenstein und Caymen Island überwiesen habe wollen. Das können bei einem Starbucks oder IKEA durchaus hunderte Millionen sein. So etwas zu verwalten ist ehrliche, harte Arbeit! Aber es wird leichter für Multis und Systemanbieter dank ihrer lobenswerten politsch gefinkelten Maßnahmen! Diese tausenden „kleinen“ Kollegen werden unter dem Aufwand und den längst überfälligen Kontrollen endlich pleite gehen und deren letzten Gäste und Kunden müssen dann zu den Multis wechseln, grossartige Strategie:-)! Es zeigt sich, sie beide wissen um Aufwand und Mühen in der sorgsamen und steuerschonenden Sicherung von Privatvermögen in einer Stiftung. Mir gefällt ihre Solidarität mit hart arbeitenden, ehrlichen Menschen, anonymen Milliardären und situierten Fettärschen!

Her mit dem strengeren Rauchverbot! Unsere übrig gebliebenen Baufirmen freuen sich wieder mal umbauen zu dürfen und die schon 100% rauchfreien Fast Food und Systembetriebe mit ihrem, vorwiegend international gleichschmeckenden Junk Food, freuen sich endlich noch mehr Gäste abfüttern zu können und die Kinder und Jugendlichen endlich mit ihrer Qualtitäts-Sillage zu wahren Fettbergen umzuformen, die dann ohne die zur Zeit dahindarbende Pharmaindustrie nicht mehr lebensfähig sind. Es zeigt sich: nur ihre Erfahrung, ihr Sinn für Tradition gepaart mit unnachahmlichem Weitblick, schaffen nachhaltig Arbeitsplätze und staatsnahe kräftige Strukturen, die, Parteimitgliedschaft sei dank, Wahlsiege sichern. Weiter so, Hurra!

Auch unsere Landwirte, Biobauern und Winzer sind begeistert und freuen sich, dass sie in Zukunft noch mehr Förderungen aufgrund rückgehender Umsätze bekommen werden. Die harte Arbeit in Fluren und Feldern ist ohnehin ungesund. Schauen sie doch nur wie schlank, ja direkt mager so ein Winzer im Weingarten wirkt. Dagegen ist ein stattlicher Landwirt und Provinzpolitiker, der all seine Flächen zu ständig steigenden Pachtsätzen verpachtet, eine wohlgesonnene Erscheinung mit seinen über 100kg! Nur ein Vollidiot startet den Traktor und bewirtschaftet seine 20- 40 HA selbst. Bei Pachtsätzen jenseits der € 1000,- / HA/ Jahr ist das Bewirtschaften einfach unrentabel, das versteht sogar der Opa, der alles mit mühevoller Arbeit aufgebaut hat. Mit Hilfe des Bauernbundes und der Raiffeisenkasse versteht sich! Ihre Agrarpolitik ist für uns Eliten wirklich Erfolg versprechend. Die Grunstückspreise steigen ins Astronomische und damit wird jedes ihrer künstlich verzögerten Strassenbauprojekte bei der Grundstücksablöse für uns zum Lottogewinn, ähnlich wie die tollen Gestattungsverträge für Windkraftanlagen oder die tollen Ablösesumme für die überdimensionalen Hofer-Parkplätze! Da glauben die besorgten Bürgerinnen doch tatsächlich, dass sie es mit der Vermeidung von Bodenversiegelung ernst meinen, diese armen „Naiverl“!

Nur zu betonierter Boden ist ein guter Boden! Die großen Bauern brauchen bald alle nicht mehr zu arbeiten und haben noch mehr Zeit, sie geschätzte Herren bei Ihrer so wichtigen Aufgabe im Parlament, den Landtagen und vor allem den mit Steuergeldern finanzierten Eröffnungen zur Seite zu stehen. Auch das ist anzuerkennende, nächtelange Knochenarbeit! Dank auch dafür!

Zur langfristigen Absicherung dieser Situation lassen Sie in weiser Voraussicht das Abkommen TTIP mit den USA, auch für billige AGRAR- und Lebensmittelimporte, nur von Wirtschaftsvertretern grosser Konzerne aushandeln. Protestierende Konsumentenvertreter oder etwa gewählte Politiker haben bei solch heiklen Verträgen wirklich nichts verloren. Diese Praxis hat sich, das wissen sie beide am besten, auch bei der Formulierung nationaler Gesetze bestens bewährt. Die paar Streber unter den Abgeordneten die sich die Gesetze durchlesen und etwas abändern wollen haben bei Medienvertretern ohnehin kein offenes Ohr, dafür sorgen schon Ihre deutlich vernehmbaren Augenzwinkerer in Richtung der Chefredakteure und Stiftungsräte, gelle?

Zurück zur endlich vernichteten Individualgastronomie. Nun können die Pensionistinnen und alleinstehenden alten Menschen, die den ganzen Tag bei einem Bier (mehr können sie sich ohnedies nicht mehr leisten) in unseren Wirtshäusern sitzen und versuchen ein wenig Kontakt zu Menschen zu haben, wieder zurück in ihre Ein-Zimmer-Wohnungen und das tolle und objektive staatliche Fernseh- und Radioprogramm geniessen. Hier vor allem die unabhängigen Regionalsender in denen, wie in unserem gelobten NÖ, fast nur ÖVP Politiker gezeigt werden und zu Wort kommen, weil ein so effizient- kreatives Ideenmonopol wie das Ihre meine Herren, auch entsprechend medial zu betreuen ist. Mir gefallen all die bunten Bilder mit den informativen Tafeln, die Sie Herr Landeshauptmann und auch die Landesrätinneninnen (doppelt hält besser, ha, ha! ) in die Kameras halten und die mit all den netten Inseraten ein so wunderbares blau-gelb Muster in den ländlichen Medien ergeben. Es ist zwar hinter Ihren Taferl kein Inhalt dahinter aber die Menschen haben jetzt verstanden, was diesmal mit „Jahr der Arbeit“ gemeint war. Endlich aufzuzeigen wo man auch tatsächlich etwas machen könnte, wenn man Hackler hätte in den eigenen Reihen. Das war echt gut! (Hoffe meine Leser schätzen das auch!)

Manchmal finde ich in NÖ ganze Zeitungen die in Stadt-Land Verbreitung von ihren tollen Heldentaten künden auch die NEWSGROUP hat Beilagen über NÖ wo man sieht, dass nur die ÖVP weiß wie man Arbeit schreibt. Und immer die gleichen netten blau- gelben oder gelb- schwarzen und auch Energieversorger- Inserate. Echt hübsch anzusehen! (ich glaube der Medienfachmann nennt das Corporate Design! „Echt professionell!“ würde ein Austrokanadier sagen!)

Tja, endlich können die ehemaligen Wirte auch am Wochenende ausrasten, sich ihrer Familie widmen, endlich haben sie Zeit für ihre Enkelkinder und Nachbarn, und können mal Gast sein bei den Freiluftgrillpartys ihrer ehemaligen bosnischen und türkischen Mitarbeiter.

Sie müssen keine sinnlosen Allergene mehr ausweisen oder wie neurdings geplant die lästigen Kalorienangaben ergänzen, Nein! als privater Gast wird man im Vereinslokal wieder lernen müssen Selbstverantwortung zu übernehmen. Das ist gelebte eigenverantwortliche Selbstbestimmung! Sie Beide haben das nicht nur erkannt sondern, wenn auch ein bissl komplieziert über Umwege realisiert! Ich bewundere Ihren unerschütterlichen Mut!

Ach ja vielleicht könnten sie dann noch ein gutes Wort für so manche pleite gegangene Unternehmer- Kollegen einlegen, dass die auch einen so erfolgsversprechenden Job wie unsere gekündigte Briefträgerin bei der Finanzpolizei bekommen? Nicht den gleichen wie unser ehemaliger Elektriker bei der Parkraumüberwachung in Wien, der hat nämlich die Streitereien nicht ausgehalten und sich zu Tode gesoffen. Ja, sie ahnen es, bei der letzten Wirtin im Nachbardorf. Sie musste ohnehin im letzten Sommer zuesperren. Strafe wem sie gebührt!
Die Kollegen wollen Jobs lieber bei der Finanz! Der Herr Finanzminister ist ja schließlich ihr Parteikollege. Wird sich etwas machen lassen, oder? Wie man in den Medien liest, könnten so manche Kleinunternehmer und Wirte aufgrund jahrelanger Tätigkeit als Verbrecher und Betrüger noch einiges an Erfahrung zum Erfolg ihrer Steuerreform beitragen. 20 Mrd.!!! Steuerbetrug, der Österreich jährlich durch Schwarzarbeit entgeht (lt. Studie von Prof. Schneider der JKU Linz, was ja Grundlage für die Registrierkassenflicht ist), wird bei einem Stundenlohn von Bruttofürnetto 15€, soviel verlangt ein bulgarischer Arbeiter angeblich, immerhin von ca. 800.000 Vollzeitpfuschern, eher mehr, mit 70 Stundenwoche!! verursacht. Das ergibt eine von jedem Unternehmer auf einem Bierdeckel nachrechenbare Prüfung des Studienergebnisses diese, Ihres Uni-Professors. Wurscht!

Die politische Vernichtung der Schattenwirtschaft, der heimischen Gastronomie und ihrer verbrecherischen Zulieferer ist jetzt fast abgeschlossen! Nur eines stimmt mich dabei schon nachdenklich:
Bleibt die Frage wo sich die nicht ÖVP-Politiker nach den verlorenen Wahlen künftig betrinken werden…in der parteieigenen Kantine, im Feuerwehrhaus vielleicht, oder beim HEURIGEN in Tschechien? Wirtshäuser wird es dafür keine mehr geben!!

Ihr Ex- Parteimitglied Walter Naderer! 

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http://schwarzbuchoevp.at/  das Schwarzbuch ÖVP sollte man sich auch mal durchlesen um umfassender aufgeklärt zu werden. Auch „Geld regiert“ der Foehn von Markus Wilhelm beleuchtet innere Strukturen.

http://www.foehn.org/S18a.htm

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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

Don´t be part of the problem! Be part of the solution. Sei dabei! Gemeinsam sind wir stark und verändern unsere Welt! Wir sind die 99 %! 

“Wer behauptet, man braucht keine Privatsphäre, weil man nichts zu verbergen hat, kann gleich sagen man braucht keine Redefreiheit weil man selbst nichts zu sagen hat.” Edward Snowden.

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