8.372 Tote „die UNO hat deren Blut an Händen “ Gedanken zum 11. Juli 1995 – Srebrenica

★★★ Widerstandsberichterstattung über die herrschenden, demokratischen Um- bzw. Zustände ★★★

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 11.07.2015

Liebe® Blogleser_in,

Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.

Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: https://www.fischundfleisch.com/blogs/politik/gedanken-zum-11-juli-1995-srebrenica.html

Gedanken zum 11. Juli 1995 – Srebrenica

Veröffentlicht von Bernhard Juranek am in Politik
 
Gedanken zum 11. Juli 1995 - Srebrenica
Europas Länder 
einst sich schworen
kein Krieg mehr 
vor den eignen Toren
 
nie wieder
sollte es geschehen
dass Menschen 
Unmenschlichkeiten 
sehen
 
auf Frieden und Vertrauen bauen
das war die Lehre 
aus dem Grauen
 
das der 2. Weltkrieg brachte
und aus Menschen 
Tiere machte
 
nach dem Zerfall von TitOs Land
– als Jugoslawien bekannt –
 
Nationalismus neu entflammte
und Hass 
erneut in Herzen brannte
 
der Balkankrieg war unausweichlich
denn
Hetzer und Zündler 
gab es reichlich
 
die Welt sah zu
nicht in der Lage,
zu lösen 
was hier trat zu Tage
 
Brutalität und Genozid
und CNN,
das filmte mit
 
UNO Truppen die gelähmt
als Puffertruppen 
man gewähnt
 
sahen in Srebrenica 
so viel Leid,
dass heute noch  
gen Himmel schreit
 
die Täter sind zum Teil ja frei
manche rühmen sich,
„ich war dabei“
 
heute wird des Tags gedacht
an dem Muslime umgebracht
 
Mord  
an Acht ! Tausend !
armen Männern oder Kindern,
und niemand konnte, 
wollte das verhindern? 
 
man kann das drehen 
oder wenden,
die UNO 
hat deren Blut
an Händen 
 
stets von Neuem lautes Schwören
ab jetzt 
Signale 
gleich zu hören
 
beim Blick jedoch in unsre Welt
der Schwur 
nicht mal Sekunden hält…
 
gedenken wir 
der vielen Herzen
die heute weinen,
fühlen Schmerzen
 
zünden Kerzen an für alle,
die damals hilflos in der Falle
 
 

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Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: http://orf.at/stories/2288061/2288025/

Gespaltenes Land

Am 11. Juli 1995 hat das Massaker von Srebrenica begonnen. Bosnisch-serbische Truppen ermordeten in den folgenden Tagen über 8.000 Bosniaken – hauptsächlich Männer und Buben. 20 Jahre danach flammt der Streit über die Bewertung der damaligen Ereignisse zwischen den ehemaligen Kriegsparteien erneut auf.

Die Verhaftung des früheren Kommandanten Naser Oric, die Frage nach dem Genozid und eine geplante UNO-Resolution stehen im Mittelpunkt der Debatte, die zeigt, wie sehr das schlimmste Massaker auf europäischem Boden seit Ende des Zweiten Weltkriegs die Geister weiterhin scheidet. Zuletzt wehrte sich Serbien gegen eine geplante UNO-Resolution, die das Massaker scharf verurteilt und eine Anerkennung des Genozids als „Voraussetzung für die Versöhnung“ der ehemaligen Kriegsparteien in Bosnien und Herzegowina bezeichnet.

Parlamentarier der serbischen Volksgruppe waren dagegen, da sie die Erklärung für „serbenfeindlich“ halten. Der serbische Außenminister Ivica Dacic warnte laut der serbischen Tageszeitung „Vecernje novosti“ vor einer „unabsehbaren und langfristig negativen Auswirkung“ dieser Erklärung auf den Stabilisierungsprozess in der Region. Russland hatte einen Gegenentwurf vorgelegt, in dem der Genozid nicht erwähnt wird, und lehnte die Resolution ab.

Menschen beten vor Särgen der Opfer von Srebrenicamassaker

APA/EPA/Fehim Demir

Die sterblichen Überreste von 308 Opfern des Massakers von Srebrenica wurden 2008 beigesetzt

Nicht anerkannter Genozid

Die Auseinandersetzung ist symptomatisch für den Umgang mit dem Massaker von Srebrenica. So wird der Begriff „Völkermord“ in Serbien 20 Jahre danach weiter hartnäckig vermieden, auch wenn die brutale Ermordung Tausender Bosniaken sowohl vom Internationalen Tribunal für Kriegsverbrechen im einstigen Jugoslawien (ICTY) als auch vom Internationalen Gerichtshof (IGH) als Genozid qualifiziert wurde. Obwohl heute fast jede Stunde der Geschehnisse von Srebrenica genau rekonstruierbar ist, wirft das Kriegsverbrechen noch immer viele Fragen auf, vor allem jene, wie es so weit kommen konnte.

Am 11. Juli 1995 hatten bosnisch-serbische Truppen der selbst ernannten „Republika Srpska“ unter der Führung von Militärchef Ratko Mladic die ostbosnische muslimische Stadt eingenommen. Tausende der bosniakischen Einwohner flohen nach Potocari, dem nördlichen Nachbarort, um auf dem Gelände der dort stationierten UNO-Blauhelme Schutz zu suchen.

Niederländische UN-Soldaten nahe Srebrenica 1995

AP

Mehrere tausend Bosniaken drängten am 11. Juli 1995 schutzsuchend auf das Gelände der Blauhelme

Vor den Augen der Blauhelme

Denn zu jenem Zeitpunkt galt die Enklave als UNO-Schutzzone. Trotzdem ermordeten die bosnisch-serbischen Truppen vor den Augen der niederländischen UNO-Soldaten etwa 8.000 bosniakische, muslimische Männer. Die Männer wurden in Potocari von Frauen, Kindern und Älteren selektiert und nach Bratunac transportiert. Die meisten von ihnen wurden in Massenexekutionen getötet.

Die Frauen wurden nach Tuzla vertrieben. Die Ortschaft stand damals unter Kontrolle der muslimischen Truppen. Mladic hatte bei der Ankunft in Srebrenica serbischen Medien gegenüber die „Rache an den Türken“, wie die Muslime abfällig genannt wurden, verkündet. Viele Leichname der Opfer von Srebrenica wurden nach dem Kriegsende in zahlreichen Massengräbern gefunden, nach etwa 1.000 wird nach wie vor gesucht.

Die Rolle und Mitverantwortung der UNO am Massaker wird kontrovers diskutiert und ist bis heute nicht geklärt. Wie die deutsche Tageszeitung „Die Welt“ berichtete, hätten die Vereinten Nationen schon frühzeitig über die Brutalität der serbischen Milizen in Srebrenica Bescheid gewusst. Auch der britische „Guardian“ erhebt schwerwiegende Vorwürfe: Die UNO hätte Srebrenica für ihre Friedensbemühungen geopfert und ein Kriegsverbrechen in Kauf genommen.

Karte zeigt das Massaker von Srebrenica

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Geplante Aktion: „Atmosphäre der Unsicherheit“

Die Einnahme von Srebrenica wurde lange im Voraus vorbereitet: In einer Anordnung des bosnisch-serbischen Präsidenten Radovan Karadzic vom März 1995 hieß es unter anderem: „Durch alltägliche geplante und überlegte Kampfaktionen gilt es, eine Atmosphäre der totalen Unsicherheit, der Unerträglichkeit und Aussichtslosigkeit auf eine weitere Existenz und Leben in Srebrenica zu schaffen …“

Karadzic und Mladic wird seit Jahren vor dem UNO-Tribunal der Prozess gemacht. Sie wurden in elf Punkten angeklagt, darunter Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Urteile stehen noch aus. Ihre Verantwortung für das Massaker gilt als unbestritten, ihre Motivation liegt hingegen im Dunkeln.

Radovan Karadzic und sein Ratko Mladic

APA/EPA

Radko Mladic (links) und Radovan Karadzic gelten als die Hauptverantwortlichen des Massakers. Das Foto zeigt sie 1993, im zweiten Jahr des Bosnien-Krieges

Der Fall Oric

Oft wird die Massenexekution der Männer und Buben von Srebrenica als Racheakt der Serben gedeutet. Denn seit dem Ausbruch des Bosnien-Krieges im Frühjahr 1992 griffen in Srebrenica stationierte bosniakische Kämpfer wiederholt serbische Dörfer in der Umgebung an. Serbische Quellen registrierten Angriffe auf 79 Dörfer und Siedlungen. Tausende Einwohner wurden in die Flucht getrieben, mehrere hundert Zivilisten ermordet.

Für diese Angriffe wird der ehemalige Kriegskommandant von Srebrenica, Oric, verantwortlich gemacht. Seine Verhaftung im Juni in der Schweiz sorgte für weitere Misstöne in der Beziehung zwischen Serbien und Bosnien-Herzegowina. Weil Oric auf Grundlage eines serbischen Haftbefehls festgenommen worden war, hatte sich der Bürgermeister von Srebrenica geweigert, einen serbischen Vertreter zur Gedenkfeier einzuladen. Oric wird in Bosnien teilweise als Held verehrt. Die Auslieferung Orics an Bosnien machte den Weg schließlich aber frei für eine Einladung an den serbischen Präsidenten Tomislav Nikolic.

50.000 Menschen erwartet

Zur Gedenkfeier am Samstag in Potocari werden etwa 50.000 Menschen erwartet. Einstige Einwohner der ostbosnischen Kleinstadt werden nicht nur aus anderen Landesteilen, wo sie in den letzten Tagen des Krieges eine Zuflucht gefunden hatten, sondern aus rund 40 verschiedenen Staaten anreisen.

Programmhinweis:

ORF III zeigt die sechsteilige ORF/BBC Dokumentation „Bruderkrieg – der Kampf um Titos Erbe“ über den Krieg in Ex-Jugoslawien. An zwei Samstagen (11. Juli und 18. Juli) werden ab 20.15 Uhr jeweils drei Folgen der preisgekrönten Dokumentation aus dem Jahr 1995, die den Zerfall Jugoslawiens und die Chronologie der anschließenden Jugoslawien-Kriege bis zum Dayton-Abkommen im Jahr 1995 beschreibt, ausgestrahlt.

Ein Konvoi mit den sterblichen Überresten von 136 Opfern des Massakers brach am Donnerstag Richtung Srebrenica auf. Begleitet von Polizeiautos fuhr ein Lastwagen mit den 136 Särgen im bosnischen Visoko los. Hunderte Menschen, darunter Angehörige der Opfern, waren beim Start des Konvois dabei. Die Leichname sollen an der Gedenkstätte beigesetzt werden. Bereits am Mittwoch begannen die Feierlichkeiten mit dem „Marsch des Todes – Weg der Freiheit“. Rund 5.000 machten sich vom Dorf Nezuk bei Tuzla auf den Weg nach Srebrenica. Der 100 Kilometer lange Marsch führt über jene Route, auf der die Bewohner Srebrenicas im Juli 1995 aus ihrer Heimatstadt vor den bosnisch-serbischen Truppen geflohen waren.

Auch Serbiens Präsident nimmt teil

Zur Gedenkfeier haben die Präsidenten Sloweniens, Kroatiens und Montenegros – Borut Pahor, Kolinda Grabar-Kitarovic und Filip Vujanovic – ihr Kommen angekündigt. Serbiens Staatschef Nikolic erklärte sich nach einer anfänglichen Absage mittlerweile ebenfalls bereit, den Opfern des „schrecklichen“ Verbrechens seine Ehre zu erweisen. Auch der serbische Regierungschef Aleksandar Vucic nimmt an der Gedenkfeier zum 20. Jahrestag des Völkermordes teil. Voraussetzung für die Reiseentscheidung war offenbar, dass die geplante UNO-Resolution, in der das Massaker von Srebrenica als Völkermord bezeichnet wird, im Sicherheitsrat nicht abgesegnet wurde.

Für Österreich nimmt Nationalratspräsident Karlheinz Kopf (ÖVP) als offizieller Vertreter an den Gedenkfeierlichkeiten teil. „Das Massaker von Srebrenica ist ein Mahnmal, eine Warnung, dass auch im heutigen Europa noch kriegerisches Handeln und menschenunwürdiges Verhalten möglich sind, wenn dem Hass nicht rechtzeitig entgegengewirkt wird“, so Kopf vorab in einer Aussendung. Es gebe „keine friedenspolitische Alternative zum europäischen Integrations- und Einigungsprozess“.

Links:

Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

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