Tag der Pressefreiheit Demokratie ist so messbar wie das Wetter; Allein in den 20 Jahren, die es den Welttag der Pressefreiheit gibt, sind weltweit wohl mehr als eintausend Journalisten ums Leben gekommen. Der größte Teil von ihnen ist ermordet worden, …

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck, 2014-05-03

Liebe BlogleserIn,

aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: http://www.heute.de/seit-20-jahren-ist-der-welttag-der-pressefreiheit-das-barometer-fuer-demokratie-32999460.html

von Wulf Schmiese

Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Es gibt aber immer Ärger, sie dort einzufordern, wo es keine gibt. Bundespräsident Joachim Gauck hat das auf seinem Staatsbesuch in der Türkei zu spüren bekommen. Pressefreiheit macht die Demokratie so messbar wie das Wetter. 

Gauck kritisierte die Sperrung von Internetseiten, die Entlassung und Verurteilung kritischer Journalisten und juristischen Druck auf Herausgeber. Woraufhin Ministerpräsident Erdogan tobte und öffentlich über den „Pastor“ herzog. Wie sonst nur Autokraten es tun, verbat sich Erdogan die „Einmischung in innere Angelegenheiten“.

20 Jahre Pressetag – als ein Seminar Geschichte machte

Es war von Gauck gar nicht auf diesen Termin hin geplant. Aber der Eklat passt zum heutigen Jubiläum: Der Welttag der Pressefreiheit hat 20. Geburtstag. Als die UNESCO diesen Tag 1994 zum ersten Mal ausrief, war das eigentlich Ausdruck von Optimismus. Es schien, dass nun weite Teile der Welt auf gutem Wege seien zu echten Demokratien.

Nur jeder Sechste weltweit hat Zugang zu freier Presse

Die UNESCO mit Sitz in Paris ist die Organisation der Vereinten Nationen, die für Kommunikation zuständig ist, wortwörtlich ist sie die „United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization“. Dass sie als Welttag der Pressefreiheit den 3. Mai wählte, geht auf das Jahr 1991 zurück. Der Kalte Krieg war vorbei, es gab keinen Ostblock mehr, und in Südafrika war das Apartheitsregime überwunden. Die UNESCO hatte für ihre über 190 Mitgliedsstaaten – also faktisch für die Vertreter aus jedem Land der Erde – erstmals in Namibias Hauptstadt Windhoek ein Seminar gegeben zu Demokratie und Medienfreiheit. Dieses Seminar machte Geschichte.

Wie ein Barometer misst es die Hochs und Tiefs auf dem Globus

Denn erstmals wurde offiziell festgelegt, was heute als demokratische Binsenweisheit gilt: „dass eine unabhängige, pluralistische und freie Presse wesentlich für die Entwicklung und den Bestand von Demokratie und ökonomischer Entwicklung ist“, wie es im Generalsekretariat der UNESCO hieß. Es wurden Kriterien formuliert, was eine unabhängige Presse ist, es wurden Garantien für Presse- und Versammlungsfreiheit in allen Staaten der Erde gefordert und auch betont, wie wichtig unabhängige Verlegerverbände und Journalistengewerkschaften seien. Das ganze wurde als „Erklärung von Windhoek“ verabschiedet – und das an einem 3. Mai. Deshalb wurde drei Jahre später dieses Datum zum Welttag der Pressefreiheit bestimmt.

Gauck weist Erdogans Kritik zurück

Die Pressefreiheit ist seitdem zu einer Maßeinheit geworden. Gleich einem Barometer misst sie die politischen Hochs und Tiefs auf dem Globus. Jahr für Jahr kann so der Druck in jedem einzelnen Land mit geradezu meteorologischer Genauigkeit abgelesen werden.

Mehr als 1.000 Journalisten sind ums Leben gekommen

Darum kümmert sich in Deutschland die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG). Sie veröffentlicht jedes Frühjahr eine aktuelle Rangliste der Pressefreiheit. „Bei unseren Recherchen arbeiten wir mit mehr als 140 Korrespondentinnen und Korrespondenten sowie zahlreichen lokalen Nicht-Regierungs-Organisationen zusammen“, wird dort die Arbeitsweise erklärt. Zudem würden Untersuchungsmissionen an die Brennpunkte gemacht. Die traurige ROG-Gesamtbilanz für das 2014: Es wurden 16 Journalisten und neun Online-Aktivisten getötet, 165 Journalisten und 159 Online-Aktivisten sitzen in Haft.

Immer mehr Journalisten werden entführt

Allein in den 20 Jahren, die es den Welttag der Pressefreiheit gibt, sind weltweit wohl mehr als eintausend Journalisten ums Leben gekommen. Der größte Teil von ihnen ist ermordet worden, nur jeder fünfte starb in Kriegen oder Kreuzfeuern. Die meisten Ermordeten seien keine wagemutigen Auslandskorrespondenten gewesen, heißt es bei der UNESCO, sondern zu über 80 Prozent Lokaljournalisten. Es waren örtliche Reporter, die über Korruption schrieben und über Kriminalität in ihrer Stadt berichteten. Wer sie umgebracht hat, ist zu 85 Prozent unaufgeklärt geblieben. Nur wenige Täter wurden laut UNESCO verurteilt.

Rangliste mit finsteren Staaten

In der ROG-Rangliste sind auch 2014 wieder die finsteren Staaten Eritrea, Nordkorea und Turkmenistan Schlusslichter, dicht gefolgt von Syrien, Somalia und China. Russland, wo es seit 2013 den Medien verboten ist, für „nichttraditionelle sexuelle Beziehungen“ zu werben, steht ebenfalls wie einbetoniert weit hinten, Platz 148.

 

Reporter ohne Grenzen


Das ZDF ist für Inhalte externer Internetseiten nicht verantwortlich.

Noch sechs Plätze weiter unten liegt die Türkei. „Besonders besorgniserregend“ empfinden es die Demokratiemesser der ROG, dass Pressefreiheit in immer mehr Staaten eingeschränkt werde, die eigentlich als demokratisch gelten. Über die Türkei heißt es: „Zehntausende Internetseiten sind gesperrt. Ende des Jahres saßen rund 60 Journalisten in türkischen Gefängnissen“. Bundespräsident Gauck wird die Rangliste genau gelesen haben, bevor er in die Türkei fuhr.

03.05.2014

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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirolvom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

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