Politiker Haider & Co – Hypo Alpe Adria Bank International AG -Bankmanager-Zusammenarbeit ergaben/ergeben enorme Verluste für das Land und den Bund! Kärnten wird von den Österreichern auf „Befehl“ von Faymann und Spindelegger. ohne Beteiligung einer einzigen Bank bzw. den Bankensicherungsfond gerettet! Wieviel haben die Parteien von den Banken dafür erhalten? 3,6 Milliarden und nun aktuell noch 1,05 Milliarden Euro an Steuergelder bisher und in den nächsten Jahren noch zweistellige Milliardenbeträge hinterher!!!! – vertrauliches Schreiben von Nowotny an Finanzministerium über die Politiker/Bankmanagerproblematik die von Fayman/Spindelegger einfach so – sozialisiert wurden! Die Banken und deren Banksicherungsgelder werden nicht angegriffen, und die Bonifikationsmanager, sowie deren vermögenden Kunden werden von deren Risiko entbunden??!! Die Bankenlobby zahlt den Parteien deren Bankrettungs-Ermöglichungshonorare auf Jahre!!!???!!! Die Politiker verkaufen uns für blöd ähh den Bürgern die Bankenrettung für notwendig/sinnvoll! Dies ergibt keinen LERNEFFEKT! 18 – 32 Milliarden werden sozialisiert und alles geht heiter ohne Bankenregelungen weiter?!?!?! Systemische Risiken werden ignoriert? Die Gier wird außer Acht gelassen?

Finanzmarkt- und Konzernzeitalter, 2013-12-18

Liebe BlogleserIn,

zwei aktuelle Artikel über die Hypo Alpe Adria aus dem WWW entwendet (vom ORF und Profil) sowie von Hr. Dr. Alexander von Paleske): Noch für Interessierte ein paar ältere Berichte über die Hypo Alpe Adria aus deutscher Sicht mit ein paar Details über die in Österreich medial untergegangen sind!?!

Hier noch ein Kärntner Beitrag über diese Politiker/Bankmanger-Ungeheuerlichkeiten auf Steuergeldkosten der Österreicher! Danke Haider, danke verantwortliche Politiker, danke Finanzmarktaufsicht, danke, danke, im Namen unserer verschuldeten Kinder und uns!

Hier noch ein ORF-Beitrag:

—————————————————————————————————————————————-

„Etwas voreilig“ ORF-online 17.12.13

Der Präsident des Fiskalrates, Bernhard Felderer, rechnet damit, dass es für die Hypo Alpe-Adria zur Bildung einer „Anstaltslösung“ – also einer „Bad Bank“ – kommen wird. Die Regierung habe sich ja schon festgelegt, dass es keine Insolvenz der Bank geben werde, sagte Felderer bei einer Pressekonferenz am Montag.

An eine Abbaueinheit unter Beteiligung der heimischen Großbanken glaubt Felderer nicht. Die Regierung habe ja schon ihre Entscheidung getroffen – „vielleicht etwas schnell“, wie Felderer anmerkte. „Mehrere Leute, die ich kenne, Sektionschefs im Finanzministerium, sagen, die Prüfung einer Insolvenzlösung sollte noch sorgfältiger passieren, aber das ist aus meiner Sicht ein Nachhaken“ – denn die Entscheidung von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) gegen eine Insolvenz sei ja schon gefallen.

Felderer verwies auf das letzte Woche bekanntgewordene Gutachten der Beraterfirma Oliver Wyman, wonach eine Insolvenzlösung für den Steuerzahler deutlich billiger wäre. Diese Firme „berät Zentralbanken weltweit, und die haben das, glaube ich, sehr schön dargestellt“, so der Chef des Fiskalrats, der Nachfolgeinstitution des Staatsschuldenausschusses. Der Fiskalrat berät das Finanzministerium bei dessen Haushaltspolitik.

„Kärnten aus dem Schlamassel“ ziehen

Gleichzeitig gab er zu bedenken, dass eine Insolvenz der Hypo auch einen Konkurs des Landes Kärnten bedeuten würde. „Die Frage, die sich die Bundesregierung gestellt hat, ist: Kann sich Österreich leisten, ein Land wie Kärnten nicht zu retten? Die Finanzmärkte erwarten natürlich, dass die Bundesregierung den Bail-out durchführt – also Kärnten aus dem Schlamassel führt.“

Würde man diese Rettung nicht durchführen, dann könnte es zu deutlichem Reputationsschäden und damit höheren Refinanzierungskosten für die Staatsschuld kommen – „diese Gefahr wird dort (in der Regierung, Anm.) hoch bewertet, und man will offenbar kein Risiko eingehen und bevorzugt daher die Anstaltslösung“.

„Weniger als keine Lust“

Dass es bei einer solchen Lösung zu einer Beteiligung der heimischen Banken kommt – wie etwa Ex-Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) gehofft hatte -, glaubt Felderer nicht: „Was ich aus den Banken höre, ist, dass die weniger als keine Lust dazu haben.“ Die Stimmung sei bei den Instituten nicht so, dass man „in Euphorie“ helfen wolle – daher bleibe nur die Anstaltslösung.

Mit einem großen Schock auf den Finanzmärkten rechnet Felderer bei einer solchen Lösung nicht: „Die Finanzmärkte erwarten das.“ Freilich sei es „nicht schön“, wenn der Steuerzahler alle Kosten übernehmen müsse. Und es wäre natürlich auch nicht „optisch schön“, wenn die Staatsschuldenquote dann über 80 Prozent des BIP steigen würde, so Felderer.

Defizit „deutlich“ unter zwei Prozent des BIP

Eine gute Nachricht zum Start gab es immerhin für die neue Große Koalition: Österreich kann sein Budgetdefizit im laufenden Jahr trotz zusätzlicher Hilfen für kriselnde Staatsbanken voraussichtlich deutlich senken. Dank Sondereinnahmen werde das Defizit voraussichtlich unter zwei Prozent der Wirtschaftsleistung liegen, sagte Felderer. 2012 waren es 2,5 Prozent.

Die Republik gab 2013 deutlich mehr für kriselnde Banken wie die Hypo aus als geplant – laut Felderer insgesamt 2,3 Milliarden Euro. Allerdings nahm der Staat auch mehr ein als zunächst gedacht, etwa durch den rund zwei Milliarden Euro teuren Verkauf neuer Mobilfunkfrequenzen und höhere Steuereinnahmen in einigen Bereichen.

Vor Ende des EU-Defizitverfahrens

Damit könnte Österreich aus dem seit einigen Jahren laufenden Defizitverfahren der EU-Kommission entlassen werden. Das Land kam während der Krise 2009 und 2010 auf Defizite von 4,1 und 4,5 Prozent – deutlich mehr als die Maastricht-Obergrenze von drei Prozent. 2011 lag das Defizit dann wie 2012 bei 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Die neue Regierung hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2016 ein strukturell ausgeglichenes Budget zu erreichen. Dabei werden Einmaleffekte wie Bankenhilfen und Sondereinnahmen nicht berücksichtigt. Felderer hält dieses Ziel durchaus für realistisch. Es gebe noch einige Stellschrauben, an denen die Regierung drehen könne. Am Montag ließ er aber erkennen, dass für ihn auch eine neuerliche Verschiebung um ein, zwei Jahre keine Katastrophe wäre.

Lob für Finanzierungsvorbehalt

Das Regierungsprogramm beurteilte Felderer grundsätzlich positiv. Wichtig ist ihm, was von anderer Seite – etwa der Opposition – in den letzten Tagen mehrfach kritisiert wurde: dass alle Vorhaben unter einem Finanzierungsvorbehalt stehen. Das Programm habe die Stabilität stark im Fokus. Aus Felderers persönlicher Sicht ist das Reformtempo langsam, aber es fänden sich alle Reformbaustellen im Regierungsprogramm wieder. Besonders bei der Anhebung des faktischen Pensionsalters wäre Felderer mehr Tempo lieber gewesen.

Links:

  • ————————————————————————————————————————————
  • Hier noch der PROFIL Artikel vom 17.12.13
  • Vertrauliches Schreiben an Finanzministerium: „Ungeordnete Abwicklung“ könnte bis zu 26 Milliarden Schaden verursachen.



    Von Ulla Kramar-Schmid und Michael Nikbakhsh

    Freitag vergangener Woche war Zahltag. Wieder einmal. Die Republik hatte einen Vertreter des Finanzministeriums nach Klagenfurt entsandt. Zur außerordentlichen Hauptversammlung der Hypo Alpe-Adria-Bank International AG. Im Gepäck: 800 Millionen Euro frisches Kapital. Steuergeld. Nach 250 Millionen Euro im November. Nach 700 Millionen Euro im Frühjahr. 3,6 Milliarden Euro. Das ist jener Betrag, den die Republik seit Ende 2008 nach Kärnten überweisen musste – one way, ohne Rückfahrkarte (die übernommenen Staatsgarantien für Anleihen in der Höhe von 1,2 Milliarden Euro sind hier noch gar nicht eingerechnet).
    Längst geht es nicht mehr darum, die Bank wieder geschäftstüchtig zu machen. Es geht nur noch um den Ausgleich von Verlusten. Also darum, die Bank keinesfalls bankrott gehen zu lassen. Das haben Kanzler und Vizekanzler so dekretiert. Koste es, was es eben koste.

    In diesem Kontext ist jene vertrauliche Information zu lesen, die am 19. November Alfred Lejsek, einen hohen Beamten des Finanzministeriums, via E-Mail ereilte. Absender: Ewald Nowotny, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank und dessen Vize Andreas Ittner, OeNB-Direktor für „Finanzmarktstabilität und Bankenaufsicht“. Im Anhang: ein vierseitiges Schreiben, das sich etwa so zusammenfassen lässt: Bekommt die Hypo Alpe-Adria bis Ende des Jahres nicht noch einmal 1,05 Milliarden Euro, ist sie pleite. Mit weitreichenden Konsequenzen.

    Massive Zusatzbelastungen
    Das von Nowotny und Ittner unterzeichnete Dokument liegt profil vor. Da heißt es: „Sollten keine weiteren Kapitalmaßnahmen gesetzt und in weiterer Folge eine ungeordnete Abwicklung eintreten, würde dies … zu Verlusten für Eigenkapitalgeber (die Republik, Anm.), Nachranggläubiger (die Anleihegläubiger, Anm.) und Gewährträger (die Republik und das Land Kärnten, Anm.) in Höhe von bis zu 16 Mrd. EUR führen. Aus Sicht der OeNB erscheint eine solche Verlusthöhe nicht unplausibel … Da das Land Kärnten per Jahresende 2012 weiterhin für Verbindlichkeiten der HAA iHv ca. 14,9 Mrd. EUR haftete, könnten für den Bund und damit die österreichische Volkswirtschaft massive Zusatzbelastungen entstehen.“ Die OeNB ist hier allerdings nicht ganz à jour. Die Haftungen des Landes Kärnten liegen mittlerweile knapp unter 14 Milliarden Euro.

    Die OeNB-Direktoren warnen dessen ungeachtet ausdrücklich vor einer Insolvenz des Landes Kärnten: „Selbst wenn der Bund die Haftungen des Landes Kärnten nicht unmittelbar übernehmen sollte, wäre zu befürchten, dass eine durch Schlagendwerden der Haftungen potentiell ausgelöste Insolvenz des Landes Kärnten auch für den Bund und andere Gebietskörperschaften Zusatzbelastungen in Milliardenhöhe zur Folge hätte.“

    Dem nicht genug, rechnet die OeNB nun auch mit schweren Erschütterungen für die gesamte österreichische Kreditwirtschaft. So schuldete die Hypo Alpe-Adria International Bank AG der Pfandbriefstelle der österreichischen Hypobanken zuletzt rund 1,2 Milliarden Euro. Die Pfandbriefstelle ist eine Einrichtung des Hypo-Sektors. Sie platziert Schuldtitel („Pfandbriefe“) auf dem Kapitalmarkt und leitet die Erlöse in Form von Darlehen an die acht noch aktiven Hypobanken im Lande weiter. „Die Verluste müssten von den anderen Landeshypothekenbanken solidarisch getragen werden, wobei die Verlustzuweisung bei drei Landeshypothekenbanken zu einer sofortigen Unterschreitung der regulatorischen Eigenmittelanforderung führen würde.“Welche drei Banken gemeint sind, lassen Nowotny und Ittner offen. Tatsache ist: Geriete die Pfandbriefstelle ins Schleudern, würde das in letzter Konsequenz massiv auf Raiffeisen Oberösterreich durchschlagen. Die Linzer Landesbank kontrolliert sowohl die Hypo Salzburg als auch die Hypo Oberösterreich.„Insgesamt erscheinen potentielle Folgekosten für die kommenden drei Jahre von rund 6 bis 8 Mrd. EUR als nicht unrealistisch.“

    Als wäre das nicht schon schlimm genug, malt die OeNB auch noch die unmittelbare Zukunft des österreichischen Finanzsektors in düsteren Farben:„Bei einer ungeordneten Abwicklung der HAA könnten sich … auch für den österr. Finanzplatz bzw. die anderen in CESEE (Zentral- und Südosteuropa, Anm.) tätigen österr. Bankengruppen substantielle negative Auswirkungen ergeben. So ist insbesondere davon auszugehen, dass das Vertrauen der Investoren und der Ratingagenturen in die implizite Staatsgarantie wegfallen würde, sodass ein sofortiges Ratingdowngrade der österreichischen Banken und dadurch erhöhte Refinanzierungskosten die Folgen wären. Unter der Annahme einer Verteuerung der Refinanzierung am Kapitalmarkt um 200 Bps(Basispunkte, hier: zwei Prozentpunkte, Anm.) würde dies alleine bei den Top 5-Bankengruppen in den kommenden drei Jahren zu Zusatzkosten von ca. 1,8 Mrd. EUR führen.“ In Summe rechnet die OeNB also mit einem volkswirtschaftlichen Schaden in der Höhe von bis zu 26 Milliarden Euro bis zum Jahr 2016.

    Wie und vor allem auf welcher Basis die OeNB diese Summen errechnet hat, erschließt sich aus dem Papier nicht. Tatsache ist, dass das Finanzministerium wenige Tage nach Einlagen des Schreibens einen neuerlichen Kapitaleinschuss in der Höhe von 1,05 Milliarden Euro freigab.

    Den vollständigen Bericht lesen Sie im nächsten profil, das am 23. Dezember erscheint.

    ————————————————————————————————————–

    HYPO ALPE ADRIA Berichte von Hr. Dr. Alexander von Paleske

    Sehr gute Informations-Quelle: http://oraclesyndicate.twoday.net/

    ————————————————————————————————————–

    BayernLB, Hypo Group Alpe Adria und kein Mangel an Skandalen

    Dr. Alexander von Paleske – —-16.3. 2008 — Wir berichteten im vergangenen Jahr ausführlich über den Verkauf der österreichischen Skandalbank Hypo-Group-Alpe-Adria an die Bayerische Landesbank, Anstalt des öffentlichen Rechts. Kaufpreis: 1,6 Milliarden. Die Hypo-Alpe war damals mehrheitlich im Besitz des Landes Kärnten, dessen Landeshauptmann der Rechtsaußen und Bewunderer hitlerscher Arbeitsmarktpolitik Jörg Haider ist.

    Haider führte mit dem damaligen Innenminister und jetzigem Ministerpräsidenten Günther Beckstein die Verkaufsverhandlungen. Ein Skandal für sich, bedenkt man, dass die EU seinerzeit, nach dem Eintritt von Haiders FPÖ in die österreichische Regierung, die Kontakte auf ein Minimum reduzierte und Israel seinen Botschafter abzog. Mit dabei war damals noch, der mittlerweile in die Wüste geschickte Chef der BayernLB, Werner Schmidt.

    Die Bayerische Landesbank kauft ein Kuckucksei

    Wie sich nun herausstellte, handelte es sich beim Kauf der Skandalbank um ein Kuckucksei. Denn nicht nur die von Nachrichte Heute gelisteten Skandale belasten diese Bank, sondern die Hypo-Alpe besaß auch einen schönen Ableger in Liechtenstein, die Hypo-Alpe Adria Liechtenstein AG. Dieser Ableger soll seinerzeit schon bei der angeblichen „Karussellfinanzierung“ der Kapitalerhöhung der Hypo-Alpe eine wichtige Rolle gespielt haben, wie „Der Standard“ am 18. Juni 2007 unter der Überschrift- „Hypo-Kapitalerhöhung im Karussell“ schreibt.
    Dieser Ableger bot der „verehrten Kundschaft“ an „den Finanzplatz Liechtenstein optimal zu nutzen“. Und zur Kundschaft gehörte nach dem Erwerb auch die BayernLB inklusive deren Kundenstamm. Was „optimale Nutzung“ in Liechtenstein wirklich bedeutet, das wurde in den vergangenen Wochen klar: Steuerhinterziehung.

    Auf Nachfragen nach einer möglichen Verwicklung in den Steuerskandal, antwortete die BayernLB laut dem Nachrichtenmagazin SPIEGEL ausweichend.

    Weg mit Schaden
    Nun will man den skandalträchtigen Ableger schnellstens wieder loswerden, getreu dem Motto „Weg mit Schaden“. Denn mittlerweile wurde auf Antrag der SPD und der Grünen in der vergangenen Woche im bayerischen Landtag ein Untersuchungsausschuss eingesetzt, der die Geschäfte der BayernLB genauer unter die Lupe nehmen soll. Auch und gerade die mögliche Förderung der Steuerhinterziehung. Der Ausschuss soll seine diesbezügliche Arbeit am 3. April aufnehmen.

    Satter Schaden
    Über Schaden braucht sich die BayernLB nun wirklich nicht zu beschweren, den hat sie schon reichlich. Wie die FAZ
    gestern schreibt, muss die BayernLB deutlich höhere Belastungen durch die Kreditmarktkrise verbuchen, als bisher bekannt. Die Rede ist von 2,3 bis 3 Milliarden Euro.

    Auch Österreichs Justiz bewegt sich

    Das Strafverfahren gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Hypo-Alpe, Wolfgang Kulterer, wegen angeblicher Bilanzfälschung, Untreue und einiges mehr, soll Ende März zu einer Anklageerhebung führen, wie österreichische Zeitungen unter Berufung auf Justizkreise mitteilen. Wir dürfen also mit Spannung auf weitere Neuigkeiten aus der Alpenrepublik und dem weiß-blauen Bundesland warten.

    Republik Österreich: Finanzskandale ohne Ende

    Dr. Alexander von Paleske —- 4.5. 2008 — Wir haben in unseren Artikeln die Finanzskandale in der Alpenrepublik um die Arbeiterbank BAWAG, die Hypo-Alpe Adria Bank und die Betrugsfirma Amis beleuchtet. Als wäre es der Skandale in der Alpenrepublik nicht genug, da gibt es schon einen weiteren Finanzskandal, der seit Monaten Schlagzeilen macht: der Meinl-Skandal. Die Firma Meinl ist in Österreich, was in Deutschland Tchibo ist. Eine Firma mit sehr hohem Bekanntheitsgrad, einer langen Tradition im Kaffeerösten aber auch Lebensmittelhandel. Mittlerweile ist Meinl auch im Bank- und Immobiliengeschäft tätig.


    Meinl-Stand in Hamburg – Foto Dr. v. Paleske

    Ein kleiner Umweg hat uns zu dieser Firmengruppe geführt. Bei den Mitbeteiligten im Amis Skandal stießen wir auf die Investment Bank Luxembourg, nunmehr Sella Bank. Diese wurde von den Amis-Geschädigten wegen angeblicher Verletzung von banküblichen Sorgfaltspflichten im Zusammenhang mit der Bewertung von Amis-Fonds auf Schadensersatz verklagt. Die Bank konnte gegenüber der Luxemburger Bankenaufsicht keine vernünftige Bewertung der in ihrem Depot befindlichen Wertpapiere der Amis vorlegen, worauf die Aufsichtsbehörde den weiteren Handel untersagte. Der Beginn des Endes für Amis und ein schlechtes Bild für Sella.

    Aber diese Bank geriet darüber hinaus auch im Zusammenhang mit der Air Holland, einer Fluglinie, die am Kokaintropf hing, und den gebankten Geldern der Russenmafia in die Schlagzeilen. Mutter-Bank dieser presseintensiven Filiale ist die Banca Sella in Italien, die ihre Wurzeln bis in das 16 Jahrhundert zurückverfolgen kann. Chef der Banca Sella war lange Zeit ein Herr Maurizio Sella, ein Freund und Berater des gerade wiedergewählten Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und langjähriger Vorsitzender der italienischen Bankenvereinigung ABI.

    Die Meinl Gruppe kommt ins Spiel
    Amis hatte nicht nur 16.000 Anleger hereingelegt, sondern auch in Österreich und Deutschland Papiere von Meinl-Firmen verkauft. Gegen satte Provision versteht sich. Da enden die Querverbindungen allerdings nicht, denn die Sella-Tocher in Luxemburg gibt nun einen Fond heraus, der sich nach dem griechischen Gott Apollo benennt. Anders als der griechische Gott stürzte dieser Fond in den letzten Monaten mal eben um satte 50% ab.

    Als einzige Auszahlungsbank möglicher Gewinne ist neben der Sella Bank, die Meinl-Bank in Österreich genannt, Zeichen vertrauensvoller Zusammenarbeit. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats dieser hoffnungsvollen „Apollo Global Derivativs“ sitzt oder saß ein Christian Tury, seines Zeichens austrischer Investment-Guru. Als Anlageberater von Apollo fungierte wiederum Turys Firma, die „Tury Invest GmbH“.

    Diese Tury verkauft ihre Papiere in Österreich wiederum maßgeblich über die Meinl Bank. Und Christian Tury entwickelte für die Amis-Betrugsfirma mit dem damaligen Prokuristen und Vorstandsmitglied der Amis, Wolfgang Gaensdorfer, das „Finanzprodukt“ Vario Invest. Tury war gleichzeitig auch als Berater für Fonds von Amis tätig. Eine schöne Zusammenarbeit, ähnlich einer harmonischen Familie,schwarze Schafe inbegriffen.

    Julius Meinl Nr. 5
    Der jetzige geschäftsführende Spross der Meinl Dynastie, Julius Meinl Nummer V, wollte nicht nur rösten, sondern auch banken und expandieren. Also stampfte er die angeblich erfolgreichste Privatbank Österreichs aus dem Boden. Er freundete sich mit einem Herrn an, der uns schon aus dem BAWAG Skandal bekannt ist, Wolfgang Flöttl, der in der Karibik das Geld der BAWAG durchbrachte. Wo dann der Gewerkschaftsbund die Streikkasse zur Abdeckung der Schulden opfern musste und die BAWAG wegen weiterer Verluste im Zusammenhang mit der Refco-Pleite schließlich „verheuschreckt“ wurde. Die Republik Österreich musste für die Verluste eine Bürgschaft übernehmen, um die BAWAG vor dem Konkurs zu bewahren.

    Dieser Flöttl war über seinen Vater, damals Chef der BAWAG, seinerzeit außerordentlich hilfreich bei Meinl-Emissionen. Denn Meinl gründete nicht nur die Bank, sondern gleich eine Vielzahl von Firmen, deren Aktivitäten von Flugplatzverwaltung über Energie bis zu Immobilienfonds reichten. Letzterer fungierte unter dem Namen „Meinl European Land“ (MEL) dem Einkaufszentren vor allem in Osteuropa gehören. Umgekehrt lieh die Bank Meinl Wolfgang Flöttl auch mal Geld, als dieser ein paar wertvolle Gemälde kaufen wollte, aber finanziell klamm war. Der Kredit soll dann angeblich mit BAWAG Geldern getilgt worden sein.

    Der MEL- Fond ist nun Gegenstand eines Skandals, der auch nach Deutschland reicht, denn auch in Deutschland kauften mehr als 10.000 Anleger, Bezieher mittlerer Einkommen wie bei Amis, Anteilsscheine teilweise über Amis. Renditen zwischen 10 und 15% wurden Interessenten versprochen. Wer möchte da nicht mit dabei sein? Verkauft wurden diese Papiere durch die Firma Meinl Success – nomen est omen -, über ein Netz von Vermögensberatern, Keilertruppe, wie die ZEIT sie nannte, ähnlich wie bei der Amis. Das Vertriebsmodell der Zukunft, wie der Meinl-Success-Chef Karl Mauracher frohlockte.

    Kurspflege nach Meinl-Art

    Die Firma MEL war aus „Steuer“- und sonstigen Gründen in dem Finanzparadies der Kanalinsel Jersey angesiedelt, wo es angenehmerweise keine strengen Börsengesetze gibt. Los ging es im Jahre 2005 mit Anleihen im Karussell. Geld wurde geliehen, obgleich man angeblich genug Bargeld hatte. Davon profitierte wohl jemand, dem man Zinsen für diese Anleihen zahlen musste. Und das war rein zufällig die Meinl Bank.

    Geparkt wurden diese Anleihen in der Karibik, bei der Mein-Filiale in Antigua. Dort wo auch Herr Flöttl seine Briefkastenfirmen unterhielt. Die Meinl Bank verdiente schöne „Parkgebühren“, also wohl weniger Zahlung für die Anleger. Auch gegen lästige Fragen von Kleinaktionärsvertretern auf Hauptversammlungen und in der Öffentlichkeit wappnete man sich offenbar. Der Aktionärsvereinigung IVA bzw. deren Vorsitzendem Wilhelm Rasinger wurde Geld für „Beratergespräche“ überwiesen. Kleine Zuwendungen erhalten die Freundschaft. Kommentar Rasinger: „er habe sich gegen diese Zuwendungen nicht wehren können“.

    Der nächste Schlag, oder sollte man besser sagen „Akt der Kurspflege“ folgte dann im vergangenen Jahr, als die Gesellschaft 1,9 Milliarden Euro benutzte, die eigentlich für Immobilienakquisitionen vorgesehen waren, um ein Aktienrückkaufprogramm zu starten, als dessen Folge der Kurs ansteigen sollte. Die Aktionäre vorab von dieser „Pflegeaktion“ zu unterrichten, wie es sonst bei Aktiengesellschaften üblich ist, hielt die MEL nicht für nötig. 30% der Aktien wurden zurückgekauft, was in Österreich verboten ist. Es dürfen maximal 10% sein.

    Aber man logierte ja in Jersey, dort geht es freizügiger zu. Statt einem Anstieg der Kurse trat jedoch das Gegenteil ein als der Aktienrückkauf aufflog. Der Kurs pro Aktie stürzte von 20 Euro auf lächerliche 6 Euro ab. 70% durch den Schornstein. Für die Aktionäre also keine „Kurspflegeaktion“, sondern eine „Vermögensvernichtungsaktion“. Durch den anschließenden Kursverfall verlor die MEL natürlich auch ordentlich Geld. Von wegen 10-15% Gewinn. Und das Papier flog aus dem Premiumsegment der Wiener Börse, dort wo sich die mündelsicheren Papiere, zu denen die MEL gehörte, tummeln dürfen, heraus. Also nichts mehr mit Mündelsicherheit.

    Wie einst die BAWAG war nun die MEL reif zum Verkauf, zum Teilverkauf um präzise zu sein. Teilverkauft wurde an die Citi-Group und die israelische Firma Gazit, zum Absturzpreis natürlich, und weil das bei der „Kurspflegeaktion“ verjubelte Geld für Investitionen fehlt ,müssen nun Schulden gemacht werden, eine Wandelanleihe soll aufgenommen werden, die mit mehr als 10% zu verzinsen ist. Da werden die Kleinaktionäre, also die „kleinen Leute“, die oftmals ihre ganzen Ersparnisse gerade auch wegen der versprochenen Mündelsicherheit in diese Papiere gesteckt haben, wohl etliches abschreiben müssen. Nun wollen Kleinanleger, über 100.000 davon gibt es allein in Osterreich, klagen. Solche Prozesse können lange dauern und teuer werden.

    Derweil kann Julius Meinl zügig weiter seinen Geschäften und Vergnügungen nachgehen, zu letzteren gehören auch Jagdgesellschaften für den Geld- und Hochadel, oder Flüge mit seinen zwei Hawker 800 XP Jets, oder einem Learjet. Am 25.4. 2008 sollte der Jahresbericht 2007 der MEL vorgelegt werden, er wurde nicht tagsüber, sondern um Mitternacht veröffentlicht, offenbar scheuen die MEL Zahlen das Tageslicht, wie die Wiener Zeitung „Die Presse“ vermerkte.

    Wer jetzt noch Appetit auf mehr hat, dem wird die Nobelschänke „Meinl am Graben“ in Wien empfohlen (Kleingeld bitte nicht vergessen). Österreich: Von den Republikskandalen zur Skandalrepublik?

    Der Fall Hypo-Alpe-Adria- Bank (Skandalpe) – Ein österreichisch-deutsches Schmierenstück.

    Dr. Alexander von Paleske – — 29.5. 2007— Wir haben in einer Reihe von Artikeln über diese Bank und die mit ihr verbundenen Skandale berichtet. Aus einem Skandal sind mittlerweile wenigstens vier geworden. Und statt immer wieder auf die früheren Artikel zurückzuverweisen, geben wir hier nun eine zusammenfassende Darstellung der Skandalchronik.

    In den Skandalen wirkten mit:
    Jörg Haider, (Österreichischer Rechtsaussen, Landeshauptmann, führender Sprecher Österreichs in Sachen Ausländerfeindlichkeit), Adnan Khashoggi (internationaler Waffenhändler und Grossbetrüger), Günther Beckstein, (Bayerischer Innenminister und demnächst Ministerpräsident), Kurt Faltlhauser (Bayerischer Finanzminister) Wolfgang Kulterer (Aufsichtsratspräsident und ehemaliger Vorstand der Hypo-Alpe-Adria Bank und Geschäftsführer der Flick Vermögensverwaltung und der Flick Stiftung), Rakesh Saxena, (internationaler Grossbetrüger), Ed Fagan (US Staranwalt) Tilo Berlin (Vermögensvermehrer, Investor) Christian Rauscher (Schatzmeister der Hypo-Alpe), Werner Schmidt (Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Landesbank) und einige mehr. Sowie die folgenden Banken: WMP/General Commerce Bank, Hypo Alpe Adria Bank, Bayerische Landesbank (Anstalt des öffentlichen Rechts).

    Wie alles anfing
    Die Skandalchronik fängt in den USA im Jahre 1993 an. Dort begann eine Bank unter dem Namen Czech Fund mit ihren Aktivitäten. Mit dabei bis zum Jahre 1996 der ehemalige Reagan- Sicherheitsberater während des Iran-Contra-Skandals Robert Mc Farlane, mittlerweile als Berater für den Irak-Chefsöldner Tim Spicer und seine Irak-Söldnerfirma Aegis tätig.

    Die Firma verschmolz im Jahre 1996 mit einer Firma Eastbrokers International in dessen Verlauf ein gewisser Herr Kössner aus Wien Anteilseigner wurde. Er hatte schon eine Wiener Broker Firma unter dem Namen WMP Bank AG mehrheitlich besessen, die mit Eastbrokers verschmolzen wurde und sich nun Global Capital Partners nannte. Die WMP Bank wurde an Kössner zurückverkauft und er diese dann in „General Commerce Bank“ umbenannte.

    Der Grund für dieses hin- und her war vielleicht Spurenverwischen, denn der Mehrheitsaktionär von Czech Industries, eine Firma Stratton Oakmont, war wegen Aktienbetrugs geschlossen worden, ein böses Omen!

    Die Hypo-Alpe-Adria Bank kommt ins Spiel

    Die Hypo-Alpe Adria Bank gehört zur Hälfte dem Land Kärnten/Österreich deren Landeshauptmann Jörg Haider ist, Österreichs Rechtsaussen, Saubermann und Ausländerfeind Nr. 1. Die Hypo-Alpe-Bank war Minderheitsaktionär in der WMP Bank und verkaufte Anleihen der Global Capital Partners an ihre Kunden, wertlose Papiere wie sich herausstellen sollte und das sollte sich noch bitter rächen. Kössner hatte mit grosser Sorgfalt diese Beziehungen zu der renommierten Bank aufgebaut. Er verlor allerdings durch Kapitalerhöhungen die Mehrheit in der Bank und damit den Einfluss auf das Geschehen.

    Dort tauchte nun Mitte 2000 eine CrackCrew bei der WMP/Genneral Commerce Bank Bank auf, die den Laden so richtig aufmischen sollte.

    Es handelte sich im einzelnen um

    1. Regis Possino, ehemaliger US-
    Rechtsanwalt

    – 1978 wegen Verkaufs von Kokain verhaftet

    – versuchte ausserdem einen Deal über einen monatlichen
    Verkauf von Kokain im Werte von US Dollar 680.000 zu landen.

    – Versuchte weiterhin gestohlene Pfandbriefe unter das Volk zu
    bringen

    – Verhaftet erneut während des Prozesses, weil er versuchte, eine
    Geschworene zu beeinflussen.

    – Verlust der Anwaltslizenz im Jahre 1984 wegen seiner
    kriminellen Aktivitäten.

    – 1996 erneut verurteilt wegen Aktienbetrugs.

    2. Sherman Mazur, US Amerikaner

    – 1993 im US Bundesstaat Arkansas rechtskräftig wegen
    Scheckbetrugs zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Während der
    Zeit seines Gefängnisaufenthalts soll er einen Filipino namens
    Amador Pastrana beauftragt haben, seine kriminellen Aktivitaten
    fortzuführen.

    3. Amador Pastrana, Filipino
    – König des internationalen Aktienbetrugs. Er soll wenigstens 100
    internationale Zweigstellen des betrügerischen Telemarketings
    (Boiler Rooms) kommandiert haben.

    4. Rakesh Saxena, Inder
    – internationaler Grossbetrüger, Resident in Kanada, das seit 10
    Jahren über einem Auslieferungsbegehren von Thailand
    brütet.

    – Soll in Thailand Betrug in Höhe von 2,2 Milliarden US
    Dollar begangen haben.

    – Soll von Kanada aus unter Hausarrest
    weiter Betrügereien in grossem Stil begangen haben.

    5. Adnan Kashoggi

    – internationaler Waffenhändler und Grossbetrüger. Zusammen
    mit Oliver North in den Iran-Contra Skandal verwickelt.

    6. Raoul Barthaumieu (auch Raoul
    Berthamieu) alias Lee Sanders. Kanadier belgischer
    Abstammung.

    – 1991 wegen Scheckbetrugs in den USA zu einer mehrjährigen
    Freiheisstrafe verurteilt. Traf dort auf Sherman Mazur

    Diese Herren organisierten nach Presseberichten in Wien Betrug im grossen Stil, indem die die General Commerce Bank in ein Zentrum des internationalen Aktienbetrugs verwandelten. Wertlose Wertpapiere sollen weltweit von dieser Crew verhökert worden sein. Der Schaden soll sich auf insgesamt 1 Milliarde
    US Dollar belaufen.

    Die Vorstrafen des Herrn Berthaumieu haben die Hypo Alpe Bank und deren Vorstand Dr. Wolfgang Kulterer keinswegs davon abgehalten, ihm im Jahre 2000 einen 100 Millionen Schilling Kredit zur Finanzierung zweier Lagerhäuser in Belgien zu gewähren.

    Als die WMP Bank schliesslich ins Trudeln kam, spielte sich Berthaumieu als Sanier auf und zu diesem Zweck erhielt er nochmals von der Hypo-Alpe- Bank Kredit über mehrere Millionen Schilling. Gutes Geld hinter schlechtem Geld hergeworfen.

    Aber Herr Dr. Kulterer wusste von Nichts und hörte nichts von der Vergangenheit dieser Herren, im Gegenteil, er bezeichnete den vorbestraften Berthaumieu als seriös, das habe er polizeilich nachprüfen lassen. Bei der Polizei in Kärnten? Von einer Internet Suchmaschine hatte er offenbar noch nichts gehört.

    Im Herbst 2000 schliesslich machte Berthaumieu Herrn Dr. Kulterer von der Hypo-Alpe mit Herrn Khashoggi bekannt. Khashoggi wollte direkt bei der Hypo-Alpe Geschäftskonten eröffnen und brachte eine Reihe „interessanter“ Geschaftsmodelle zu Sprache. Betrugsmodelle?

    Das war dann wohl selbst Herrn Dr. Kulterer etwas zuviel. Im Jahre 2001 flog dann alles auf und die Tür zur General Commerce Bank flog zu, amtlich mit Siegel. Herr Kössner wanderte ins Gefängnis, aber ein Prozess hat bis heute, nach 6 Jahren, noch nicht stattgefunden.

    Der US Staranwalt Ed Fagan, der schon Schweizer Banken und die Bundesrepublik mittels Klagen dazu gebracht hatte, Entschädigungszahlungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter zu leisten, hatte die Hypo-Alpe Bank auf Schadensersatz in Milliardenhöhe verklagt. Er wirft Kulterer und seiner Hypo-Mannschaft Insider Trading, Bilanzfälschung und Betrug vor.

    Da der Herr Bankdirektor Kulterer sich aber sehr bedrängt fühlte, hat er den schneidigen US Advokaten wegen gewerbsmässiger versuchter Erpressung angezeigt. Nun würde man vernünftigerweise erwarten, dass Herr Kulterer mit Schimpf und Schande davongejagt würde, aber das Gegenteil war der Fall.

    Ein Freund, ein guter Freund
    In Kärnten ist Haider der Boss als Landeshauptmann und damit grösster Aktionär der Hypo Alpe. Der bezeichnete den Dr. Kulterer auch als „Visionär“ und „erfolgreichsten Bankmanager Österreichs“.

    Kulterer liess sich nicht lumpen und gewährte Haider und seiner FPÖ einen Wahlkampfkostenerstattungsvorausschuss bis zum Jahre 2013. Offenbar werden die Wähler dort als beleihbares Eigentum und/oder als beleihbares Stimmvieh angesehen.
    Kulterer begleitete Haider, auch auf dessen Besuchsreise zu Libyens Staatschef Gadhaffi im Jahre 2000 als Gadhaffi noch zur „Achse des Bösen“ gehörte. Und Kulterer begann seine Visionen umzusetzten.

    14 Tage im Jahre 2004
    Im Jahre 2004 stieg die Bank in das Geschäft mit SWAPS ein. Etwas, was man besser als Casino-Banking bezeichnet. Binnen 14 Tagen verlor die Bank bei diesem Roulette 328 Millionen Euro. Und wie Weinpanscher versuchten Kulterer und Co angeblich, den Verlust zu strecken. Das ist schon beim Wein verboten, erst recht bei Bankbilanzen. Und es flog auf.

    Kulterer musste seinen Platz räumen, durfte aber sofort auf dem Sitz des Aufsichtsratspräsidenten Platz nehmen. Dort sollte er ursprünglich geparkt werden, bis sich die Wogen gelegt hätten, und dann wieder Vorstandschef werden. So belohnt Haider Treue. Aber auf seine weiterlaufenden Vorstandsbezüge verzichtete Kulterer erst nach Protesten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile.

    Ein Koffer
    voller brisanter Dokumente

    Der Schatzmeister der Bank, Christian Rauscher, entwickelte offenbar Schuldgefühle und beschädigte am 17.1.2005 sich selbst, aber als Überfall vorgetäuscht.
    Als die Polizei in seine Wohnung kam, stand dort ein Koffer, in dem sich angeblich Belastungsmaterial gegen die Bank en masse befunden haben soll. Die Polizei sah den Koffer, nahm aber weiter keine Notiz.
    Bankangestellte, die alarmiert worden waren, rannten in die Wohnung Rauschers und sicherten den Koffer. Der Polizei erklärten sie, der Koffer enthielte Bankgeheimnisse. Die Polizei liess sie ziehen. Gut, solche Kofferträger in einer Bank zu haben.

    Ein kroatischer Ex-General
    Im vergangenen Monat schliesslich wurde der ehemalige kroatische General Vladimir Zagorek verhaftet. Ihm wird Betrug, Geldwäsche pp. zur Last gelegt. Klar, dieser General war gern gesehener Kunde der Hypo-Alpe, dem man reichlich Kredit gab.

    Kulterer und Flick
    Der Herr Kulterer schmiedete weiter Pläne während seine Parkuhr lief. Aber zunächst einmal wurde ihm im Hinblick auf seine grossartige Arbeit in der Hypo-Alpe eine neue Aufgabe angetragen. Er wurde Chef der Flick Privatstiftung und der FKF Vermögensverwaltung.

    Zur Erinnerung: Friedrich Karl Flick wollte nicht, dass seine Erben die angeblich zu hohen Erbschaftssteuern in Deutschland bezahlen müssen, dort, wo sein Vater, Friedrich Flick zum Milliardär wurde, nachdem er aus dem Kriegsverbrechergefängnis in Nürnberg entlassen worden war. FKF, der Sohn, wanderte vor seinem Tod mit (Geld)sack und Pack in das Erbschaftssteuerparadies Österreich aus.

    Während Kulterer geruhsam auf der Parkbank verweilte, konnte die Hypo-Alpe Bank den Betrugsfall General Commerce Bank/Global Capital Partners nicht abschliessen. Dutzende Klagen von geprellten Kunden laufen gegen sie. Der erste, über eine Summe von 600.000 Euro, wurde im Juli 2005 letztinstanzlich wegen falscher Anlageberatung stattgegeben. Und natürlich stehen die Milliardenklagen des Ed Fagan weiterhin im Raum. Ausgang: Ungewiss

    Herr Kulterer schmiedet weitere Pläne
    Ursprünglich sollte die Skandalpe im Jahre 2007 an die Börse gebracht werden. Daraus wurde angesichts der Skandale nichts. Deshalb streckte Kulterer seine Fühler nach Bayern aus und siehe da, die bayerische Landesbank zeigte grosses Interesse. Sie ist mit ihrem Vorsitzenden Werner Schmidt auf Expansionskurs, aber da Deutschland schon übergebankt ist, gibt es dort nichts mehr zu expandieren. Also: Los in den Süden. Der erste Versuch mit der BAWAG, einer anderen österreichischen Bank in dieser Richtung war kläglich gescheitert, nachdem dort ein Bankangestellter Millionen mit riskanten Finanzgeschäften in den Sand gesetzt hatte. Also: Neuer Versuch. Geld genug hat man ja. Aber Kulterer darf ja auch seinen zweiten Job nicht vergessen, den bei den Flicks..

    Herr Berlin kreuzt auf
    Und siehe da, rein zufällig taucht auch der Herr Berlin, mit den Flicks geschäftlich verbunden, bei der Hypo Skandalpe auf und kauft sich mit 4,5 Prozent ein. Die Erben Flick haben Herrn Berlin Geld zur Geldvermehrung anvertraut – seid fruchtbar und vermehret Euch. Viele Milliarden sind eben noch nicht genug. Rein zufällig nimmt zu diesem Zeitpunkt auch Herr Kulterer die Kontakte mit der Bayerischen Landesbank auf. Diese verlaufen sehr erfolgreich. Und als sich das abzeichnet kauft Herr Berlin – rein zufällig- noch einmal 10% der Aktien.

    Bayern wertet Haider auf
    Um die Verkaufsverhandlungen auch politisch erfolgreich zu gestalten, fliegt Herr Haider am 16.5. nach München und trifft dort mit BayernLB Chef Werner Schmidt, aber auch mit Innenminister Beckstein und Finanzminister Faltlhauser zusammen.

    Sie machten, was die Europäische Union seinerzeit strikt abgelehnt hat, den Rechtsaußen Haider salonfähig. Und nicht nur über die Hypo-Alpe wurde gesprochen, sondern auch über eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bayern und Kärnten von Landeshauptmann zu Ministerpräsident in spe.

    Zur Erinnerung: Als Haiders FPÖ im Jahre 2000 eine Koalition mit der ÖVP einging, da entschied die Europäische Union, die Kontakte zu Österreich als Antwort darauf einzuschränken. Haider erhielt Einreiseverbot nach Israel, Israel zog seinen Botschafter ab. Er hatte durch Bemerkungen wie: „die österreichische Regierung solle sich Adolf Hitlers ordentliche Beschäftigungspolitik als Vorbild nehmen“ auf sich aufmerksam gemacht. Fremdenfeindliche Äusserungen kamen im Wochentakt.

    Zuletzt wollte er den noch nicht verurteilten angeblichen Wirtschaftskriminellen Helmut Elsner des Landes (Kärnten) verweisen, getreu dem Motto: „Kärnten muss sauber bleiben“ . Die zweisprachigen Ortsschilder an der Grenze zu Slowenien, dort lebt eine slowenische Minderheit, wollte er entfernen lassen, daran hinderte ihn jedoch ein Gerichtsbeschluss. Asylanten beschimpfte er als Parasiten.

    Und jetzt planen Beckstein und Haider an einem Tisch die gemeinsame Zukunft von Bayern und Kärnten im Allgemeinen und der Hypo-Adria Skandalpe im Besonderen.

    Herr Berlin verkaufte schnell seine Aktien an der Skandalpe und machte damit 154 Millionen Euro gut. 154 Millionen in fünf Monaten. Die Flicks wirds freuen. Es besteht aber der Verdacht, dass es sich um ein Insidergeschäft handelt. Und während bei seinem ersten Aktienkauf die Skandalpe nur mit 2,6 Milliarden bewertet wurde, sind es jetzt auf einmal 3,2 Milliarden, nächstes Jahr sollen es sogar 4,8 Milliarden sein. Billig einkaufen und teuer verkaufen, einfach durch eine unterschiedliche Bewertung.

    Und was wurde aus den WMP -Kriminellen?
    Regis Possino ist weiter „geschäftlich“ unterwegs, zuletzt vor einem Jahr bei einer „Roadshow“ in Asien, wo er 28 Millionen US Dollar „Anlagegelder“ einsammelte für seine Firma „Geneva Equities“. Die Firma Geneva Equities war auch bei dem Verkauf von Aktien einer Luftlinie „L-Air“ Belgien-Kanada involviert, einer Fluglinie, deren Flugzeuge nie abhoben, nur das Geld der Investoren flog davon – auf Nimmerwiedersehen

    Herr Mazur ist geschäftlich weiter in den USA tätig, zuletzt verkaufte er Wahlmaschinen einer Firma Accu Poll Holdings, in der seine Kinder Aktionäre sind. Die Aktien wurden nach dem Motto „pump and dump“ über Boiler Rooms verscherbelt. Betrügerisches Telemarketing – ein anderes Wort dafür.

    Rakesh Saxena hatte nach zehnjähriger anstrengender Betrugstätigkeit unter Hausarrest in Kanada erst einmal eine Ruhepause eingelegt und wartete im Auslieferungsgefängnis von Vancouver/Kanada auf seine Auslieferung nach Thailand. Seit Dezember ist er wieder frei.

    Raoul Berthaumieu alias Lee Sanders konnte ebenfalls keine gute Reputation erwerben. Wer den Namen seiner Firma „Pacific Federal S.A.“ .in eine Suchmaschine eingibt, erhaelt jede Menge Warnungen,sich nicht mit dieser Gesellschaft einzulassen, sie reichen von der britischen BBC bis zur belgischen Finanzaufsicht.
    Im Rahmen des Skandals um die Air Holland, einer Fluglinie,die am Kokaintropf hing,wurde er im Jahre 2004 in Luxemburg verhaftet.
    Im Oktober 2008 wurde er schliesslich in Brüssel wegen Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren verurteilt.

    Khashoggi soll sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufhalten und seinen wohlverdienten Ruhestand geniessen. Die Deutsche Bank hat voriges Jahr 350 Millionen US Dollar für einen Aktienbetrug bezahlt, in den nicht nur sie sondern auch Khashoggi verwickelt war, der Genesis Intermedia Skandal.

    ————————————————————————————————————————————-

    Jörg Haiders Hypo-Alpe (Skandalpe) auf dem Balkan

    Dr. Alexander von Paleske

    Ein Grundstück in Belgrad— 10.6.2007 —
    Am 22.4. 2005 verkündete die Hypo-Alpe, sie habe für 20 Millionen Euro ein Grundstück in Belgrad von den staatlichen Behörden erworben. Was der Skandalpe-Vertreter vor Ort, Boris Ignjatovic, nicht erwähnte, war, dass es sich um ein Grundstück mit „Geschichte“ handelt, genannt: „Three Tobacco Leaves“, drei Tabakblätter. Es gehörte einst über Generationen der jüdischen Familie Galich. Zwei der Familienmitglieder kamen bei der Verteidigung des Gebäudes gegen Nazitruppen im Jahre 1944 ums Leben. Sie wurden von der SS erschossen.

    Unmittelbar nach dem Krieg errichte die Familie Galich auf dem Grundstück unter großen Schwierigkeiten wieder ein Gebäude, bevor dann das Grundstück von Titos Regierung enteignet und das Gebäude abgerissen wurde. Das Grundstück blieb unbebaut und potentielle Investoren wurden von der Familie Galich kontaktiert und darauf hingewiesen, man wolle das Grundstück zurückverlangen. Die Investoren winkten daraufhin ab. Bis die Hypo-Alpe kam und sich das Grundstück schnappte, kurz bevor ein Gesetz zur Restitution verabschiedet werden sollte, das bei unbebauten Grundstücken die Rückgabe vorsah.

    Womit die Hypo Alpe aber nicht gerechnet hatte, war der Sturm der Entrüstung, der dann losbrach und in einer Demonstration am 30.5. 2005, an der mehrere hundert Menschen teilnahmen, seinen Höhepunkt fand. Die Zeitungen fragten, ob die Hypo Alpe, die dort jetzt ein Hotel und Einkaufszentrum errichtet, Baubeginn diesen Sommer, nichts aus dem Skandal um den Ski-Athleten Kostelic gelernt habe.

    Ein Skiathlet namens Kostelic
    Der kroatische Ski-Athlet Ivica Kostelic wurde von der Hypo-Alpe gesponsert. Er hatte, wie auch Joerg Haider, Landeshauptmann Kärntens und damit Mehrheitseigentümer der Hypo-Alpe, der seinerzeit die hitlersche Arbeitsmarktpolitik als vorbildlich gelobt hatte, durch Nazi freundliche Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht.

    Ein paar Kostproben aus dem Jahre 2003:

    Das Nazi-System sei ein gesundes System für einen ambitionierten Menschen;

    Vor dem Start zu einem Wettkampf sei er vorbereitet gewesen wie ein deutscher Soldat am 22.Juni 1941 (Tag des Angriffs Hitlers auf die Sowjetunion);

    Das Nazi-Regime sei 2000 Jahre römische Geschichte komprimiert auf 12 Jahre gewesen;

    Die Kommunisten seien schlimmer als die Nazis gewesen, weil man unter den Nazis habe Karriere machen können;

    Ein Film über den Angriff der Nazi-Luftwaffe 1940/1941 auf Großbritannien habe Begeisterung bei ihm ausgelöst.

    Zur Erinnerung: England stand damals allein im Kampf gegen Hitler. In einem heroischen Kampf wehrten die britischen Piloten den Angriff der Nazi-Luftflotte ab. Dies führte zur Rettung Englands und wurde in der berühmt gewordenen Rede Churchills vor dem britischen Unterhaus gewürdigt: „Never in the field of human conflict was so much owed by so many to so few“

    Man hatte erwarten können, dass die Hypo Alpe sofort diesen Kerl von der Liste der Gesponserten streicht, stattdessen akzeptierte man eine lauwarme Entschuldigung dieses „Vorzeigeathleten“.

    Schöne Geschäfte in Kroatien
    Schliesslich sei auch auf die Grundstücksgeschäfte in Kroatien verwiesen – ZEIT online http://www.zeit.de/2007/25/Istrien Wie die Kärntner Bank Hypo Alpe-Adria die istrische Riviera zu Geld machte – gemeinsam mit kroatischen Verbrechern .

    ——————————————————————————————————————————————————-

    Kroat-Rocker Marko Perkovic und die Hypo-Alpe-Adria Bank

    Dr. Alexander von Paleske— 29.6. 2007 — Heute Morgen erschien eine kleine Meldung in dem Weblog „Die Jüdische“, der in Österreich beheimatet ist. Danach soll die Skandalbank Hypo-Alpe das Sponsorship für den kroatischen Rocksänger Marko Perkovic alias Thompson eingestellt haben. Das wäre normalerweise keine Zeile wert, aber Marko Perkovic ist nicht irgendwer, sondern der zurzeit wohl populärste Rocksänger Kroatiens. Er hat eine Welttournee hinter sich gebracht, die in der Hafenstadt Split im Jahre 2002 mit 40.000 Menschen begann und im Jahre 2005 in Melbourne Australien zu Ende ging.

    Auch in Deutschland trat er auf, im April in Frankfurt vor 13.000 zahlenden Besuchern und im Juni in Zagreb/Kroatien vor 60.000. Die Musik soll von der legendären Pop-Gruppe Abba abgekupfert sein, behaupten einige, die Texte sind offenbar außerordentlich rechtslastig.

    Eine Kostprobe:
    „Jasenovac und Gradiska Stara, da sind die Schlächter von Maks zu Hause.“

    Zur Erinnerung:
    Jasenovac war ein KZ zur Zeit der faschistischen Ustascha-Herrschaft in Kroatien und Bosnien Hecegovina nach dem Einmarsch deutscher Truppen im Jahre 1941. Die Ustascha wurde von einem Zagreber Rechtsanwalt namens Ante Pavelic angeführt und war das Pendant zu Adolf Hitlers NSDAP. Wie in Nazi-Deutschland wurden von der Ustascha (übersetzt: Freiheitskämpfer) Rassengesetze nach deutschem Vorbild erlassen und Konzentrationslager eingerichtet. Das größte war Jasenovac, 100 km südlich von Zagreb gelegen. Dort wurden Juden, Roma und Serben sowie antifaschistische Widerstandskämpfer eingeliefert und auf brutalste Weise ermordet. Die Zahl der Getöteten schwankt. Es sollen etwa 290.000 Serben, 30.000 Juden und 30.0000 Roma gewesen sein. Kommandant des Lagers war der von Perkovic besungene Vjekoslav ‚Maks“ Luburic (1914-1969)

    Nun ist das Sponsorship der Skandalbank Hypo-Alpe für Faschistenfreunde nichts Neues. Schon der Vertreter des ehemaligen Mehrheitseigentümers der Hypo-„Skandalpe“ des Landes Kärntens, der Landeshauptmann Jörg Haider war durch die Empfehlung der hitlerschen Arbeitsmarktpolitik aufgefallen.

    Auch der von der Hypo-„Skandalpe“ gesponserte kroatische Skiathlet Ivica Kostelic hatte durch Nazi-freundliche Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht, wie schon unter „Journalismus – Nachrichten von Heute“ berichtet.

    Nun also auch Marko Perkovic, alias Thompson. Allerdings kann sich die Bayerische Landesbank als neuer Mehrheitsaktionär, anders als der Rechtsaußen Jörg Haider, derartige Faschistenfreunde auf der Liste der Gesponserten nicht leisten. Nur so ist die Entscheidung der Hypo-„Skandalpe“ zu verstehen.

    Neues von den Finanzskandalen – BayernLB, Hypo-Alpe und Meinl

    Dr. Alexander von Paleske —- 13.6. 2008 — Neben den spannenden Fussball-Europameisterschaften dürfen wir im Alpenländle die Skandale nicht aus dem Auge verlieren, mit denen wir uns in den letzten Monaten so intensiv beschäftigt haben.

    Schöne Geschäfte der Hypo-Alpe
    Fangen wir also zunächst mit der Hypo-Alpe, auch als Skandalpe bezeichnet, an:

    Die musste ihren schönen Finanzableger in Liechtenstein, die Hypo-Alpe-Adria Liechtenstein AG für n’Appel und n’Ei verkaufen. Der hatte seinerzeit angeblich so vortrefflich gedient, um eine Kapitalerhöhung „im Karussell“ vorzunehmen, also Verkauf von Aktien auf Darlehensbasis an Kunden. Die Darlehen sollen angeblich von dem liechtensteinischen Ableger bereitgestellt worden sein und diese Aktien wurden dann angeblich wieder an die Bank zurückgegeben, wobei das Darlehen dann gelöscht wurde.

    Scheinkapitalerhöhung ist ein anderes Wort dafür. Und dieser Ableger soll angeblich auch deutsche Kunden von der „unerträglichen deutschen Steuerlast“ befreit haben. Jedenfalls so lange, bis nicht wieder irgendeine CD mit Kundendaten von einem Geheimdienst aufgekauft wird.

    Rauswurf in Vancouver
    Am 27. Mai verhängte die Securities and Exchange Commission von Vancouver/Kanada dort ein permanentes Handelsverbot gegen die Hypo-Alpe-Liechtensteinbank , weil diese sich weigerte (Bankgeheimnis), die Namen von angeblichen Finanzartisten preiszugeben, die offenbar über diese Liechtenstein- Bank in den Jahren 2006/2007 an massiven Penny-Stock Manipulationen beteiligt waren

    Geldwäsche fuer Kroaten?

    Und schliesslich sollen beide Banken, Mutter und Tochter, als Waschmaschine für schmutzige Gelder aus Kroatien gedient haben. Es handelte sich dabei um angeblich aus staatlichen oder staatsnahen kroatischen Unternehmen geschleuste Gelder, die dann im Karussellprizip nach Verbankung bei der Hypo-Alpe als „Darlehen“ an Privatpersonen gegeben worden seien. Auch hier soll die Filiale in Liechtenstein emsig mitgewirkt haben.Dies behauptet jedenfalls der prominente Zagreber Journalist Domagoj Margetic.

    Damit musste nun nach der Übernahme der HypoAlpe durch die Bayern LB, Anstalt des öffentlichen Rechts, Schluss sein. Schliesslich stehen Wahlen in Bayern an. Also weg mit Schaden. Karussellbetrieb soll es in Zukunft nur noch im Wiener Prater und beim Münchener Oktoberfest geben.

    Aber auch sonst machte die Hypo-Alpe, offenbar Geschäfte, die nicht viel einbrachten, sodass es für die Bilanz 2007 hiess: Plus/Minus Null, oder auch schwarze Null. Welch ein Erfolg..

    Ein Mann namens Lars Windhorst
    Wer kennt ihn nicht. Als 14- jähriger gründete er ein Imperium, das später wie ein Kartenhaus zusammenfiel. Helmut Kohl, weiland deutscher Bundeskanzler, nahm ihn als „Vozeige-Jungunternehmer“auf eine Asienreise mit. Heute kann er wohl eher als „Vorzeige-Pleitier“ betrachtet werden. Aber ein Mann wie Windhorst fällt wieder auf die Füsse. Und so wurde er von einer Investmentfirma angeheuert und gab Bestellungen über Aktien auf, Schrottpapiere, wie sich herausstellen sollte. Auftrag heute, Bezahlung nach Abnahme später.

    Die Hypo Alpe kaufte freudig ein, eine Abnahme durch Windhorst erfolgte aber nicht. Schaden, nachdem die Papiere nun Ladenhüter, auf Talfahrt gegangen waren, angeblich 42 Millionen Euro.

    Finanzielle Eiszeit
    Aber auch in Deutschland scheint es nicht so recht erfreulich zu laufen, denn gerade hat der Eigentümer des „Snow Fun Parks“ in Wittenburg, Hans-Gerd Hanel, Konkurs angemeldet. Zu wenige Besucher. Grösste Gläubigerbank: Die Hypo-Alpe, die hatte vor Jahresfrist nochmals Geld nachgeschossen 10 Millionen Euro – half alles nichts.

    Vermietung an sich selbst
    Und auch bei den sogenannten Geschäftserfolgen muss man genauer hinsehen. So hat es die Maklerfirma C.B. Ellis geschafft, ein der Hypo Alpe gehörendes Haus in München zu vermieten. Grossartig. Zwei der drei Mieter kommen aus dem eigenen Hause, nämlich eine Leasinggesellschaft der Hypo-Alpe und zum anderen eine Tochter der BayernLB. Eine schöne Leistung.

    Auf zur BayernLB
    Aber wir wollen auch die BayernLB nicht vergessen, mit ihren mehr als 4 Milliarden Euro Verlusten nach dem Erwerb von US-Schrottpapieren. Wie nicht anders zu erwarten, werden diese Verluste jetzt „sozialisiert“. Der Schrott wird in die Abfalltonne geworfen, und vom bayerischen Staat und den bayerischen Sparkassen „entsorgt“ durch eine Garantie ueber insgesamt 4,8 Milliarden Euro. je 2,4 Milliarden Euro.

    Nun soll eine Marktoffensive gestartet werden, wie der neue BayernLB Chef, Michael Kemmer, verkuendete. Wie die aussieht konnte man kürzlich beobachten, die Bank wurde der österreichischen Erste Bank in Wien angedient, aber die Braut ist offenbar hässlich, die Erste Bank winkte ab. Auch hier gilt offenbar jetzt die Devise „Weg mit Schaden“. Möglichst schnell, möglichst vor den Wahlen.

    Meinl – Die Aktionäre proben den Aufstand.
    Bei drei Firmen des austrischen Meinl-Kaffeerösters, nämlich den Firmen Meinl International Power (MIP), Meinl International Airports (MIA) und Meinl European Land (MEL) proben die Aktionäre jetzt den Aufstand. Wir hatten ausführlich über Meinl und den Skandal um die Firma MEL berichtet.

    Investmentgelder, die ueber eine Kapitalerhöhung hereingekommen waren, wurden statt zum Investieren für ein Aktienrückkaufprogramm benutzt. Rein zufällig wurde zu diesem Zeitpunkt die Firma Meinl International Power an die Börse gebracht und somit drängt sich der Verdacht auf, dass dieses Rückkaufprogramm nur dazu diente, um durch Hochhalten des MEL Kurses den Kauf der MIP Aktien mit einem möglichst hohen Emissionskurs schmackhaft zu machen.

    Das Ende ist bekannt. Der Emissionskurs war hoch, aber danach stürzten alle Papiere miteinander ab. Seid verschwunden – Millionen. Bis zu 70% durch den Schornstein. Die Geschädigten vorwiegend Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen, also die „kleinen Leute“ sahen vielfach grosse Teile ihrer Lebenserparnisse entwertet.

    Jetzt wollen sie zurückschlagen und die Meinl Bank, die das Managment der Firmen über eine Managementgesellschaft stellte und die natürlich an den Emissionen und an den Anleihen verdiente, herausdrängen. Auch mit den Lizenzgebühren für die Benutzung des Namens Meinl soll es nun vorbei sein.

    Denn der bankende und investierende Kaffeeröster Julius Meinl V hatte sich für die drei Firmen MAI, MEL und MIP etwas besonderes ausgedacht: Die Aktionäre, also die „kleinen Leute“ kaufen die Papiere, die Firma selbst aber manage ich gegen Bares ueber meine Meinl Bank und für meinen Namen bezahlen sie auch noch. Da diese „Dienstleistungen“ als Verbindlichkeiten bezahlt werden mussten, gleichgültig ob Gewinn oder Verlust gemacht wurde, floss an Meinl immer Geld, Sommers wie Winters. Ein schönes, konjunkturunabhängiges Betriesbssystem.

    Tu felix Austria – meinl


    Meinl-Stand in Hamburg

    BayernLB-Tochter Hypo-Alpe, Bilanzfälschung und eine Frau mit Zivilcourage

    Dr. Alexander von Paleske — 9.11.2008 — In Klagenfurt findet zur Zeit ein Strafprozess wegen angeblicher Bilanzfälschung bei der Hypo-Alpe Adria Bank statt. Angeklagt sind drei Bankmanager, darunter der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Hypo -Alpe, Wolfgang Kulterer, (es gilt die Unschuldsvermutung),der letztes Jahr die Fäden bei dem Verkauf der Bank an die Bayern LB, Anstalt des öffentlichen Rechts, zog.

    Die Hypo-Alpe-Adria-Bank gehörte vormals zur Hälfte dem Land Kärnten, dessen Landeshauptmann der kürzlich verstorbene österreichische Rechtsaussen und Bewunderer faschistischer Arbeitsmarktpolitik, Jörg Haider war.

    Der Verkauf der Bank machte einen skandalträchtigen Eindruck, denn sowohl der Wolfgang Kulterer als auch der Investor Tilo Berlin, nunmehr Vorstand der Hypo Alpe, sind mit den Flicks verbunden, Tilo Berlin als deren Investor und Wolfgang Kulterer als Chef der Flick Stiftung.

    Aber nicht nur das, die Verkaufsverhandlungen wurden von dem Ex-Ministerpräsidenten Bayerns, Günter Beckstein direkt mit dem Rechtsaussen Haider geführt. Die EU hatte das seinerzeit strikt abgelehnt, wir berichteten darüber.

    Tilo Berlin stockte kurz vor dem Verkauf an die BayernLB seinen Anteil bei der Hypo-Alpe auf und reichte ihn dann mit sattem 50% Gewinn an die BayernLb weiter, ein Schelm der Böses dabei denkt und der Herr Berlin würde den Vorwurf des Insider Tradings natürlich vehement von sich weisen..

    Nun steht Herr Kulterer vor Gericht. Im Jahre 2004 stieg die Hypo Alpe in das Geschäft mit Swaps ein, Zockerpapiere, die einen Gutteil zur Weltfinanzkrise beitrugen.

    Und prompt wurden mehr als 300 Millionen Euro in den Sand gesetzt. Nun begann die angebliche Verschleierung. Die Millionenverluste sollten angeblich in der Bilanz über mehrere Jahre versteckt werden. Das ist nach Paragraph 255 des österreichischen Aktiengesetzes eine strafbare Handlung. Seit 2 Wochen läuft nun der Strafprozess gegen die Bankmanager.

    Eine Zeugin packt aus
    Eigentlich sah es gar nicht so schlecht aus für den Herrn Kulterer. Der Mann und Zeuge, der wirklich etwas hätte zur Aufklärung beitragen können, der ehemalige Schatzmeister Rauscher, auch über den hatten wir hier schon berichtet, verweigerte die Aussage. Kulterer behauptet, er habe mit diesen Buchungsvorgängen nichts zu tun gehabt. Er hätte sich um Führungsaufgaben gekümmert.

    Bis dann vorgestern eine Zeugin auftrat, die auspackte. Und die belastete den Angeklagten Kulterer , von seinem Freund Haider einstmals als der „erfolgreichste Bankmanager Oesterreichs“ gepriesen, schwer.

    Der soll ihr nämlich den Auftrag gegeben haben, eine von ihr gefertigte Stellungnahme über die Verbuchung der Swapserei zurückzudatieren, also eine Verfälschung vorzunehmen. Aber nicht nur das, offenbar hat die Bank letztes Jahr weiter geswapst, wobei nicht ganz klar ist, ob die BayernLB da schon Eigentümer war. Auch hier soll die Swapserei am Accounting vorbeigeschleust worden sein. Man hat bei der Bank den Eindruck „Die Katze lässt das Mausen nicht“.

    Die Frau hatte die Nase voll und verliess daraufhin die Bank. Hut ab!. Herr Kulterer dürfte jetzt etwas ins Schwitzen kommen.

    Steuerzahler an die Bankenverlustfront
    Die BayernLB lässt wohl den deutschen Steuerzahler für ihre Hypo-Alpe Verluste bezahlen, denn bisher hat das Investment „Hypo Alpe“ nichts abgeworfen. Im Gegenteil! Wie das HANDELSBLATT
    am 5.11. meldet (Landesbank in der Krise) muss die Hypo Alpe wegen Kapitalmangels offenbar nicht nur unter den austrischen Finanzrettungsschirm flüchten, sondern die BayernLB,ohnehin mit mehr als 6 Milliarden Euro Miesen gesegnet, muss vermutlich ebenfalls erheblich Kapital nachschiessen.

    E-Mail avpaleske@botsnet.bw

    Neues von der Hypo-Alpe und aus der Meinl-Welt

    Dr. Alexander von Paleske —- 26.10. 2008 — Es ist einige Zeit ins Land gegangen, seit wir über die Skandale aus der Alpenrepublik Österreich berichtet haben. Zeit daher, nachzuschauen, was sich in der Zwischenzeit getan hat.

    Hypo Group Alpe Adria und Co
    Starten wir also mit der Hypo-Alpe- Skandalbank (Skandalpe), Tochter der Verlustbank BayernLB. Die Hypo Alpe wird wohl auch dieses Jahr keinen Gewinn abwerfen, wie sollte sie auch. Flick-Vermögensvermehrer und Vorstand der Hypo-Alpe, Tilo Berlin, erklärte, die BayernLB habe bei der Hypo-Alpe „Aufräumarbeiten“ zu erledigen, ein Kreditportfolio im Volumen von 500 Millionen müsse „bearbeitet“ werden.

    Wie soll aber die Verlust-und nun auch noch Skandalbank BayernLB woanders aufräumen, wenn sie das eigene Haus noch nicht einmal in Ordnung halten kann?

    Und jetzt geht zwischen bayerischen Landesregierung und der Bundesregierung schon der Streit los, wer für die Zocker-Milliardenverluste der BayernLB aufkommen soll. Die Hypo-Alpe will nun an den österreichischen Bankenentlastungstopf ran, den die österreichische Regierung, ähnlich wie auch die deutsche Bundesregierung, eingerichtet hat, um „Wettbewerbsnachteile“ gegenüber anderen Banken in Europa auszugleichen.

    Ein „erfolgreicher“ Bankmanager vor Gericht
    Am 28.10. soll nun endlich der Prozess gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Hypo- Alpe, Wolfgang Kulterer, losgehen. Der verstorbene austrische Rechtsaussen und Bewunderer faschistischer Arbeitsmarktpolitik, Jörg Haider, nannte ihn dereinst den „erfolgreichsten Bankmanager Österreichs“.

    Kulterer wird Bilanzmanipulation zur Last gelegt. Die Hypo-Alpe hatte mit der Pleitebank Lehman im Jahre 2004 geswapst und dabei angeblich die eingefahrenen Verluste im dreistelligen Euro-Millionenbereich wie ein Weinpanscher strecken wollen, nicht im Weinfass, sondern in der Bilanz – über einige Jahre. Das ist auch in Österreich verboten.

    Kulterer ist mittlerweile mit Reitpferden und Lebensgefährtin nach London umgezogen. Er will seine reichen Erfahrungen dort ansässigen Banken andienen. Kürzlich kam er nach Österreich, um an der tränenreichen Beerdigung Jörg Haiders teilzunehmen.

    Kaffeeröster Meinl
    Weiter gehts mit dem Kaffeeröster Meinl und den Firmen, die seinen Namen tragen, oder besser muss man sagen: trugen. Denn Meinl European Land heisst ja nun Atrium und gehört jetzt mehrheitsmässig zur Citi Bank (Der Bank, die angeblich nie schläft) und der Gazit Group.

    Der SPÖ Justizsprecher Johannes Jarolim stellte in der vergangenen Woche zu Meinl und seiner Bank fest, dass es nur um die Gewinnoptimierung der Meinl Bank ging, aber nicht um die Meinl-Gesellschaften, die an die Börse gebracht und deren Zertifikate an mehr als 100.000 Kleinanleger, also die „kleinen Leute“ darunter auch 10.000 in Deutschland, verkauft wurden.

    Ist der Ruf erst ruiniert….
    Zur Erinnerung: Meinl konnte dank seines guten Namens aus der Zeit der Kaffeeröstung nicht nur die Zertifikate auf die Meinl Firmen verkaufen, sondern er liess sich ja anschliessend auch noch die Benutzung des Namens Meinl extra bezahlen – doppelt gemoppelt sozusagen.

    Nun haben die Kleinanleger viel Geld verloren, von dem einstmals schönen Kurs von 22 Euro bei Meinl-Atrium sind nun ganze 3,60 Euro übrig geblieben, 85% durch den Schornstein. Für viele Kleinanleger, die dem Namen Meinl vertraut haben, nicht selten der Verlust der Lebensersparnisse.

    Bei Meinl-Airports International (MAI), wo die Aktionäre erfolgreich den Aufstand probten und das Management auswechselten, sind mittlerweile Nachrichten über Wertberichtigungen im dreistelligen Millionenbereich bekannt geworden. Und man versucht aus dem Managementvertrag mit der Meinl-Bank Tochter MAM herauszukommen.

    Bei etlichen von der MAI gekauften Anteile, also der „Investitionen“ weiss man nicht, warum sie überhaupt erworben wurden, z.B. die Beteiligung an der Flughafenfirma TAV in der Türkei. Das sieht alles nicht danach aus, als würde es in der Zukunft zu einer signifikanten Kurserholung kommen. Zur Erinnerung: Die an Kleinanleger verkauften Zertifikate dienten dazu, Geld einzusammeln für die Verwirklichung einer Geschäftsidee. Mit dem eingesammelten Geld sollte dann investiert werden.
    .
    Aber auch bei der dritten Firma, Meinl International Power (MIP), wo der frühere Finanzminister Österreichs, Karl Heinz Grasser, fest mit drinnen sitzt, scheint es nicht zum Besten zu stehen. Mittlerweile will angeblich die „Heuschreckenfirma“ Audley Capital Advisers die MIP übernehmen. Gleichwie, für die Ablösung des Namens „Meinl“ will Meinl gerne angeblich auch noch kassieren, 10 Millionen Euro, um präzise zu sein. Eines steht schon jetzt fest: Von dem einstmals ausserordentlich guten Ruf der Meinls ist wenig übrig geblieben.

    Aber wie heisst es doch:“Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“

    Wolfgang Kulterer – Vom „erfolgreichsten Bankmanager“ zum bestraften Bilanzfälscher

    Dr. Alexander von Paleske —-18.11. 2008 — Heute war Urteilsverkündung im Strafverfahren gegen Kulterer und andere wegen Bilanzfälschung bei der Hypo-Alpe-Adria Bank, deren Vorstandsvorsitzender Kulterer einst war.

    Der Prozess hatte vor drei Wochen begonnen. Kulterer und seine zwei Mitangeklagten wiesen zu Prozessbeginn alle Vorwürfe zurück und beteuerten ihre Unschuld. Bis eine couragierte Zeugin auftrat und auspackte.

    Die Staatsanwaltschaft erweiterte aufgrund der Aussage der Zeugin die Anklage gegen Kulterer auch auf Beweismittelfälschung.

    Derart in die Enge getrieben gestand heute Kulterer, von dem austrischen Rechtsaussen Jörg Haider einst als „der erfolgreichste Bankmanager Oesterreichs“ bezeichnet, seine Schuld ein.

    Er wurde daraufhin vom Strafgericht in Klagenfurt zu einer Geldstrafe von 140.000 Euro verurteilt. Damit zog das Gericht einen Schlusstrich unter die Affäre, über die wir hier mehrfach berichtet hatten.

    Die Bank hatte im Jahre 2004 bei Swaps-Geschäften mit der Lehman-Pleitebank Verluste in Höhe von mehr als 300 Millionen Euro eingefahren, die auf Anweisung Kulterers in der Bilanz durch Strecken über mehrere Jahre versteckt werden sollten.

    BayernLB muss weiter zahlen
    Die Bayerische Landesbank, Anstalt des öffentlichen Rechts, die vor mehr als einem Jahr die Skandalbank Hypo-Alpe- Adria gekauft hatte, muss offenbar weiter Nachschlag an diese Bank zahlen. 400 Millionen Euro sollen es zum Jahresende sein, um die Kapitaldecke der Hypo-Alpe zu stärken.

    Dabei ist die BayernLB selbst bereits jetzt mit mehr als 6 Milliarden Euro Verlusten aus Finanzgeschäften gesegnet und kann wohl nur dank des Entlastungstopfs der deutschen Bundesregierung ans Ueberleben denken.

    Auch für den Hypo-Alpe-Nachschlag wird wohl der deutsche Steuerzahler letztlich zahlen müssen.

    ————————————————————————————————————————————–

    BayernLB-Tochter Hypo Group Alpe Adria – Reicht mir die Hand, meine Skandale

    ;Dr. Alexander von Paleske —- 20.12. 2008 — Vor 18 Monaten kaufte die damals noch stolze BayernLB im Rahmen ihres scheinbar unaufhaltsamen Expansionskurses für 1,6 Milliarden Euro die fünftgrösste österreichische Bank, die Hypo Group Alpe Adria, mehrheitlich im Besitz des Landes Kärnten. Damaliger Landeshauptmann Kärntens war der Rechtsaussen, Bewunderer hitlerscher Arbeitsmarktpolitik und Asylantenfeind Jörg Haider, mittlerweile verstorben.

    Vorstandsvorsitzender der Bank bis zum Jahre 2005 und danach für weitere zwei Jahre Chef des Aufsichtsrats: der Haider-Freund Wolfgang Kulterer, mittlerweile im vergangenen Monat wegen vorsätzlicher Bilanzfälschung zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt.

    Nun hat die BayernLB, obwohl selbst tiefstens in den roten Zahlen gerade mal eben satte 699 Millionen Euro an die Tochter Hypo-Alpe überweisen, obgleich sie andererseits nur dank der Zuwendungen der bayerischen Staates ans Ueberleben denken kann..

    Der bayerische Staat hat im Gegenzug wegen dieser Verlust-Landesbank sich bis über beide Ohren verschuldet, in zweistelliger Milliardenhöhe. Knapp die Hälfte von dem, was der bayerische Staat in 60 Jahren insgesamt an Schulden angehäuft hatte, und das nur um Zockerverluste und Verluste aus ungebremster Expansion auszugleichen.
    .
    Grund genug daher zu einen Blick auf die „kostbare“ Banktochter in Oesterreich zu werfen und höchste Eisenbahn sozusagen, die Bankenhochzeit mit einer kleinen „Festschrift“ zu würdigen in die viele Informationen eingehen, die wir im Laufe der letzten 15 Monate hier publiziert haben.
    Viel Grund zum Feiern gibt es allerdings nicht, das sei gleich vorausgeschickt, es handelt sich im Gegenteil um eine unerfreuliche Skandalchronik, die Bank sollte eher „Hypo-Skandalpe“ heissen.

    Ein Blick zurück
    Die Skandalchronik fängt in den USA im Jahre 1993 an. Dort begann eine Bank unter dem Namen Czech Fund mit ihren Aktivitäten. Mit dabei bis zum Jahre 1996 der ehemalige Reagan- Sicherheitsberater während des Iran-Contra-Skandals Robert Mc Farlane, mittlerweile als Berater für den Irak-Chefsöldner Tim Spicer und seine Irak-Söldnerfirma Aegis tätig.

    Die Firma verschmolz im Jahre 1996 mit einer Firma Eastbrokers International in dessen Verlauf ein gewisser Herr Kössner aus Wien Anteilseigner wurde. Er hatte schon eine Wiener Broker Firma unter dem Namen WMP Bank AG mehrheitlich besessen, die mit Eastbrokers verschmolzen wurde und sich nun Global Capital Partners nannte. Die WMP Bank wurde an Kössner zurückverkauft der diese dann in „General Commerce Bank“ umbenannte.

    Der Grund für dieses hin- und her war vielleicht Spurenverwischen, denn der Mehrheitsaktionär von Czech Industries, eine Firma Stratton Oakmont, war wegen Aktienbetrugs geschlossen worden, ein böses Omen!

    Die Hypo-Alpe-Adria Bank kommt ins Spiel
    Die Hypo-Alpe Adria Bank gehörte zur Hälfte dem Land Kärnten/Österreich deren Landeshauptmann Jörg Haider war, mittlerweile verstorbener Rechtsaussen, Saubermann und Ausländerfeind Nr. 1.

    Die Hypo-Alpe-Bank war Minderheitsaktionär in der WMP Bank und verkaufte Anleihen der Global Capital Partners an ihre Kunden, wertlose Papiere wie sich herausstellen sollte und das sollte sich noch bitter rächen.
    Kössner hatte mit grosser Sorgfalt diese Beziehungen zu der renommierten Bank aufgebaut. Er verlor allerdings durch Kapitalerhöhungen die Mehrheit in der Bank und damit den Einfluss auf das Geschehen.

    Dort tauchte nun Mitte 2000 eine CrackCrew bei der WMP/General Commerce Bank Bank auf, die den Laden so richtig aufmischen sollte.

    Es handelte sich um die teils einschlägig vorbestraften Herren Regis Possino, Sherman Mazur, Amador Pastrana , Rakesh Saxena und Adnan Khashoggi

    Diese Herren organisierten nach Presseberichten in Wien Betrug im grossen Stil, indem die die General Commerce Bank in ein Zentrum des internationalen Aktienbetrugs verwandelten. Wertlose Wertpapiere sollen weltweit von dieser Crew verhökert worden sein. Der Schaden soll sich auf insgesamt 1 Milliarde US Dollar belaufen.

    Die Vorstrafen des Herrn Berthaumieu haben die Hypo Alpe Bank und deren Vorstand Dr. Wolfgang Kulterer keinswegs davon abgehalten, ihm im Jahre 2000 einen 100 Millionen Schilling Kredit zur Finanzierung zweier Lagerhäuser in Belgien zu gewähren.

    Als die WMP Bank schliesslich ins Trudeln kam, spielte sich Berthaumieu als Sanier auf und zu diesem Zweck erhielt er nochmals von der Hypo-Alpe- Bank Kredit über mehrere Millionen Schilling. Gutes Geld hinter schlechtem Geld hergeworfen.

    Aber Herr Dr. Kulterer wusste von Nichts und hörte nichts von der Vergangenheit dieser Herren, im Gegenteil, er bezeichnete den vorbestraften Berufsbetrüger Raoul Berthaumieu als seriös, das habe er polizeilich nachprüfen lassen. Bei der Polizei in Kärnten? Von einer Internet Suchmaschine hatte er offenbar noch nichts gehört.

    Im Herbst 2000 schliesslich machte Berthaumieu Herrn Dr. Kulterer von der Hypo-Alpe mit Herrn Khashoggi bekannt. Khashoggi wollte direkt bei der Hypo-Alpe Geschäftskonten eröffnen und brachte eine Reihe „interessanter“ Geschaftsmodelle zu Sprache. Betrugsmodelle?

    Das war dann wohl selbst Herrn Dr. Kulterer etwas zuviel. Im Jahre 2001 flog dann alles auf und die Tür zur General Commerce Bank flog zu, amtlich mit Siegel. Herr Kössner wanderte ins Gefängnis, aber ein Prozess hat erst dieses Jahr, also nach 7 Jahren stattgefunden und endete mit Freispruch.

    Der US Staranwalt Ed Fagan, der schon Schweizer Banken und die Bundesrepublik mittels Klagen dazu gebracht hatte, Entschädigungszahlungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter zu leisten, hatte die Hypo-Alpe Bank auf Schadensersatz in Milliardenhöhe verklagt. Er warf Kulterer und seiner Hypo-Mannschaft Insider Trading, Bilanzfälschung und Betrug vor.

    Da der Herr Bankdirektor Kulterer sich aber sehr bedrängt fühlte, hat er den schneidigen US Advokaten wegen gewerbsmässiger versuchter Erpressung angezeigt. Nun würde man vernünftigerweise erwarten, dass Herr Kulterer mit Schimpf und Schande davongejagt würde, aber das Gegenteil war der Fall.

    Ein Freund, ein guter Freund
    In Kärnten war Haider der Boss als Landeshauptmann und damit grösster Aktionär der Hypo Alpe. Der bezeichnete den Dr. Kulterer auch als „Visionär“ und „erfolgreichsten Bankmanager Österreichs“.

    Kulterer liess sich nicht lumpen und gewährte Haider und seiner FPÖ einen Wahlkampfkostenerstattungsvorausschuss bis zum Jahre 2013.

    Offenbar werden die Wähler dort als beleihbares Eigentum und/oder als beleihbares Stimmvieh angesehen.

    Kulterer begleitete Haider, auch auf dessen Besuchsreise zu Libyens Staatschef Gadaffi im Jahre 2000 als Gadaffi noch zur „Achse des Bösen“ gehörte. Damals verfolgte Libyen noch ein eigenes Atomprogramm, und es bestand ein weitgehendes Handelsembargo.
    Aber mehr noch, Gadaffi war für die Anschläge über Lockerbie, über Niger und auf die Berliner Discothek La Belle verantwortlich.
    Es ist weithin unbekannt, dass auch vier deutsche Nachwuchswissenschaftler, die sich mit dem Forschungsschiff Meteor auf Forschungsreise befanden, im Jahre 1987 in Djibouti offenbar einem von Gadaffi gesteuerten Anschlag zum Opfer fielen: Daniel Reinschmidt, Annette Barthelt, Wilhelm „Harvey“ Halbeisen und Marco Buchalla. Drei weitere Wissenschaftler wurden bei dem Bombenanschlag schwer verletzt.

    Haider fliegt zu Gadaffi, und weil „noch ein Platz in der Maschine frei war“, flog der Dr. Kulterer auch gleich mit.Zu einem Zeitpunkt, als Gadaffi noch nicht in die Zivilisation zurückgekehrt war.

    Hypo-Alpe auf dem Balkan
    Ein Grundstück in Belgrad
    Am 22.4. 2005 verkündete die Hypo-Alpe, sie habe für 20 Millionen Euro ein Grundstück in Belgrad von den staatlichen Behörden erworben. Was der Skandalpe-Vertreter vor Ort, Boris Ignjatovic, nicht erwähnte, war, dass es sich um ein Grundstück mit „Geschichte“ handelt, genannt: „Three Tobacco Leaves“, drei Tabakblätter. Es gehörte einst über Generationen der jüdischen Familie Galich. Zwei der Familienmitglieder kamen bei der Verteidigung des Gebäudes gegen Nazitruppen im Jahre 1944 ums Leben. Sie wurden von der SS erschossen.

    Unmittelbar nach dem Krieg errichte die Familie Galich auf dem Grundstück unter großen Schwierigkeiten wieder ein Gebäude, bevor dann das Grundstück von Titos Regierung enteignet und das Gebäude abgerissen wurde. Das Grundstück blieb unbebaut und potentielle Investoren wurden von der Familie Galich kontaktiert und darauf hingewiesen, man wolle das Grundstück zurückverlangen. Die Investoren winkten daraufhin ab. Bis die Hypo-Alpe kam und sich das Grundstück schnappte, kurz bevor ein Gesetz zur Restitution verabschiedet werden sollte, das bei unbebauten Grundstücken die Rückgabe vorsah.

    Womit die Hypo Alpe aber nicht gerechnet hatte, war der Sturm der Entrüstung, der dann losbrach und in einer Demonstration am 30.5. 2005, an der mehrere hundert Menschen teilnahmen, seinen Höhepunkt fand.

    Ein kroatischer Ex-General
    Vergangenes Jahr wurde schliesslich wurde der ehemalige kroatische General Vladimir Zagorek verhaftet. Ihm wird Betrug, Geldwäsche pp. zur Last gelegt. Klar, dieser General war gern gesehener Kunde der Hypo-Alpe, dem man reichlich Kredit gab.

    Hypo-Alpe und ihr Ableger in Liechtenstein
    Die Hypo-Alpe hatte auch einen Ableger in Liechtstein, der dieses Jahr verscherbelt wurde.
    Diese Hypo-Alpe Liechtenstein AG hatte unter anderem seinerzeit angeblich so vortrefflich gedient, um eine Kapitalerhöhung „im Karussell“ vorzunehmen, also Verkauf von Aktien auf Darlehensbasis an Kunden. Die Darlehen sollen angeblich von dem liechtensteinischen Ableger bereitgestellt worden sein und diese Aktien wurden dann angeblich wieder an die Bank zurückgegeben, wobei das Darlehen dann gelöscht wurde.

    Scheinkapitalerhöhung ist ein anderes Wort dafür. Und dieser Ableger soll angeblich auch deutsche Kunden von der „unerträglichen deutschen Steuerlast“ befreit haben. Jedenfalls so lange, bis nicht wieder irgendeine CD mit Kundendaten von einem Geheimdienst aufgekauft wird.

    Rauswurf in Vancouver
    Am 27. Mai 2008 verhängte die Securities and Exchange Commission von Vancouver/Kanada dort ein permanentes Handelsverbot gegen die Hypo-Alpe-Liechtensteinbank , weil diese sich weigerte (Bankgeheimnis), die Namen von angeblichen Finanzartisten preiszugeben, die offenbar über diese Liechtenstein- Bank in den Jahren 2006/2007 an massiven Penny-Stock Manipulationen beteiligt waren, auch als „Pump and Dump“ bekannt.

    Geldwäsche für Kroaten?
    Und schliesslich sollen beide Banken, Mutter und Tochter, als Waschmaschine für schmutzige Gelder aus Kroatien gedient haben. Es handelte sich dabei um angeblich aus staatlichen oder staatsnahen kroatischen Unternehmen geschleuste Gelder, die dann im Karussellprizip nach Verbankung bei der Hypo-Alpe als „Darlehen“ an Privatpersonen gegeben worden seien. Geldwäsche ein anderes Wort dafür.
    Auch hier soll die Filiale in Liechtenstein emsig mitgewirkt haben.Dies behauptet jedenfalls der prominente Zagreber Journalist Domagoj Margetic.

    Einer der Nutzniesser dieses Karussellbetriebs ist offenbar der kroatische Rechtsradikale Ivic Pasalic gewesen. Der ehemalige Berater des verstorbenen kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman erhielt von der Hypo-Alpe 30 Millionen Euro zum Bau eines Einkaufszentrums, obgleich Pasalic jedwede einschlägige Erfahrung fehlte. Auch bei dem Bau einer Wohnanlage sei die Hypo Alpe dem Rechtsaussen finanziell behilflich gewesen.

    Schöne Riviera-Geschäfte in Kroatien
    Schliesslich sei auch auf die Grundstücksgeschäfte in Kroatien verwiesen – ZEIT online http://www.zeit.de/2007/25/Istrien Wie die Kärntner Bank Hypo Alpe-Adria die istrische Riviera zu Geld machte – gemeinsam mit kroatischen Verbrechern

    Hypo Alpe und von ihr geförderte Rechtsausleger
    Der kroatische Ski-Athlet Ivica Kostelic wurde von der Hypo-Alpe gesponsert. Er hatte, wie auch Jörg Haider, Landeshauptmann Kärntens und damit Mehrheitseigentümer der Hypo-Alpe, der seinerzeit die hitlersche Arbeitsmarktpolitik als vorbildlich gelobt hatte, durch Nazi freundliche Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht.

    Ein paar Kostproben aus dem Jahre 2003:

    – Das Nazi-System sei ein gesundes System für einen ambitionierten Menschen;

    – Vor dem Start zu einem Wettkampf sei er vorbereitet gewesen wie ein deutscher Soldat am 22.Juni 1941 (Tag des Angriffs Hitlers auf die Sowjetunion);

    – Das Nazi-Regime sei 2000 Jahre römische Geschichte komprimiert auf 12 Jahre gewesen;

    – Die Kommunisten seien schlimmer als die Nazis gewesen, weil man unter den Nazis habe Karriere machen können;

    – Ein Film über den Angriff der Nazi-Luftwaffe 1940/1941 auf Großbritannien habe Begeisterung bei ihm ausgelöst.

    Zur Erinnerung: England stand damals allein im Kampf gegen Hitler. In einem heroischen Kampf wehrten die britischen Piloten den Angriff der Nazi-Luftflotte ab. Dies führte zur Rettung Englands und wurde in der berühmt gewordenen Rede Churchills vor dem britischen Unterhaus gewürdigt: „Never in the field of human conflict was so much owed by so many to so few“

    Man hatte erwarten können, dass die Hypo Alpe sofort diesen Kerl von der Liste der Gesponserten streicht, stattdessen akzeptierte man eine lauwarme Entschuldigung dieses „Vorzeigeathleten“.

    Auch Rechtsrocker Perkovic förderungswürdig
    Der Rechtsrocker Perkovic wurde ebenfalls von der Hypo-Alpe gesponsert, denn Marko Perkovic ist nicht irgendwer, sondern der zurzeit wohl populärste Rocksänger Kroatiens, rechtslastig dazu. Er hat eine Welttournee hinter sich gebracht, die in der Hafenstadt Split im Jahre 2002 mit 40.000 Menschen begann und im Jahre 2005 in Melbourne Australien zu Ende ging.

    Auch in Deutschland trat er auf, im April 2007 in Frankfurt/Main vor 13.000 zahlenden Besuchern und im Juni 2007 in Zagreb/Kroatien vor 60.000. Die Musik soll von der legendären Pop-Gruppe Abba abgekupfert sein, behaupten einige, die Texte sind offenbar außerordentlich rechtslastig.

    Eine Kostprobe nach Shoa.de

    „Jasenovac und Gradiska Stara, da sind die Schlächter von Maks zu Hause.“

    Zur Erinnerung:
    Jasenovac war ein KZ zur Zeit der faschistischen Ustascha-Herrschaft in Kroatien und Bosnien Hecegovina nach dem Einmarsch deutscher Truppen im Jahre 1941. Die Ustascha wurde von einem Zagreber Rechtsanwalt namens Ante Pavelic angeführt und war das Pendant zu Adolf Hitlers NSDAP. Wie in Nazi-Deutschland wurden von der Ustascha (übersetzt: Freiheitskämpfer) Rassengesetze nach deutschem Vorbild erlassen und Konzentrationslager eingerichtet. Das größte war Jasenovac, 100 km südlich von Zagreb gelegen. Dort wurden Juden, Roma und Serben sowie antifaschistische Widerstandskämpfer eingeliefert und auf brutalste Weise ermordet. Die Zahl der Getöteten schwankt. Es sollen etwa 290.000 Serben, 30.000 Juden und 30.0000 Roma gewesen sein. Kommandant des Lagers war der von Perkovic besungene Vjekoslav ‚Maks“ Luburic (1914-1969)

    Ein Bankdirektor und seine Visionen
    Im Jahre 2004 stieg die Hypo-Alpe Bank in das Geschäft mit SWAPS ein. Etwas, was man besser als Casino-Banking bezeichnet. Binnen 14 Tagen verlor die Bank bei diesem Roulette 328 Millionen Euro. Und wie Weinpanscher versuchten Kulterer und Co den Verlust zu strecken. Das ist schon beim Wein verboten, erst recht bei Bankbilanzen. Und es flog auf.

    Kulterer musste seinen Platz räumen, durfte aber sofort auf dem Sitz des Aufsichtsratspräsidenten Platz nehmen. Dort sollte er nach den Vorstellungen des Herrn Haider ursprünglich geparkt werden, bis sich die Wogen gelegt hätten, und dann wieder Vorstandschef werden. So belohnte Haider Treue. Aber auf seine weiterlaufenden Vorstandsbezüge verzichtete Kulterer erst nach Protesten. Nun ist Kulterer vom Strafgericht in Klagenfurt wegen vorsätzlicher Bilanzfälschung im November zu einer saftigen Geldstrafe rechtskräftig verurteilt worden.

    Hypo Alpes Schatzmeister und ein Koffer

    Der Schatzmeister der Bank, Christian Rauscher beschädigte am 17.1.2005 sich selbst, aber als Überfall vorgetäuscht.
    Als die Polizei in seine Wohnung kam, stand dort ein Koffer, in dem sich angeblich Belastungsmaterial gegen die Bank en masse befunden haben soll. Die Polizei sah den Koffer, nahm aber weiter keine Notiz.
    Bankangestellte, die alarmiert worden waren, rannten in die Wohnung Rauschers und sicherten den Koffer. Der Polizei erklärten sie, der Koffer enthielte Bankgeheimnisse. Die Polizei liess sie ziehen. Gut, solche Kofferträger in einer Bank zu haben.

    Bespitzelung von Mitarbeitern
    Auch Mitarbeiter sollen angeblich auf Anweisung Kulterers bespitzelt worden sein.
    Und die Bank zahlte im Jahre 2006 eine anständige Belohnung für einen Privatdetektiv namens Guggenbichler, der von Gegnern Haiders aus seiner ehemaligen Partei angeheuert worden war, aber die Seiten wechselte. Auf Anweisung Haiders wurde ihm offenbar ein nicht rückzuzahlender „Kredit“ in Höhe von 160.000 Euro von der Hypo-Alpe gewährt.

    Kulterer und Flick
    Der Herr Kulterer schmiedete nun Pläne während seine Parkuhr lief. Aber zunächst einmal wurde ihm im Hinblick auf seine grossartige Arbeit in der Hypo-Alpe eine neue Aufgabe angetragen. Er wurde Chef der Flick Privatstiftung und der FKF Vermögensverwaltung.

    Zur Erinnerung: Friedrich Karl Flick wollte nicht, dass seine Erben die angeblich zu hohen Erbschaftssteuern in Deutschland bezahlen müssen, dort, wo sein Vater, Friedrich Flick zum Milliardär wurde, nachdem er aus dem Kriegsverbrechergefängnis in Nürnberg entlassen worden war. FKF, der Sohn, wanderte vor seinem Tod mit (Geld)sack und Pack in das Erbschaftssteuerparadies Österreich aus.

    Während Kulterer geruhsam auf der Parkbank verweilte, konnte die Hypo-Alpe Bank den Betrugsfall General Commerce Bank/Global Capital Partners nicht abschliessen. Dutzende Klagen von geprellten Kunden laufen gegen sie. Der erste, über eine Summe von 600.000 Euro, wurde im Juli 2005 letzinstanzlich wegen falscher Anlageberatung stattgegeben. Und natürlich stehen die Milliardenklagen des Ed Fagan weiterhin im Raum. Ausgang: Ungewiss

    Herr Kulterer schmiedet weitere Pläne
    Ursprünglich sollte die Skandalpe im Jahre 2007 an die Börse gebracht werden. Daraus wurde angesichts der Skandale nichts. Deshalb streckte Kulterer seine Fühler nach Bayern aus und siehe da, die bayerische Landesbank zeigte grosses Interesse. Sie war mit ihrem ehemaligen Vorsitzenden Werner Schmidt auf Expansionskurs. Aber da Deutschland schon übergebankt ist, gibt es dort nichts mehr zu expandieren. Also: Los in den Süden. Der erste Versuch mit der BAWAG, einer anderen österreichischen Bank in dieser Richtung war kläglich gescheitert, nachdem dort ein Bankangestellter Millionen mit riskanten Finanzgeschäften in den Sand gesetzt hatte. Also: Neuer Versuch. Geld genug hat man ja. Aber Kulterer darf ja auch seinen zweiten Job nicht vergessen, den bei den Flicks..

    Herr Berlin kreuzt auf
    Und siehe da, rein zufällig taucht auch der Herr Berlin, mit den Flicks geschäftlich verbunden, bei der Hypo Skandalpe auf und kaufte sich mit 4,5 Prozent ein. Die Erben Flick haben Herrn Berlin Geld zur Geldvermehrung anvertraut – seid fruchtbar und vermehret Euch. Viele Milliarden sind eben noch nicht genug. Rein zufällig nimmt zu diesem Zeitpunkt auch Herr Kulterer die Kontakte mit der Bayerischen Landesbank auf. Diese verlaufen sehr erfolgreich. Und als sich das abzeichnet kaufte Herr Berlin – rein zufällig- noch einmal 10% der Aktien.

    Bayern wertet Haider auf
    Um die Verkaufsverhandlungen auch politisch erfolgreich zu gestalten, flog Herr Haider am 16.5. 2007 nach München und traf dort mit BayernLB Chef Werner Schmidt, aber auch mit Innenminister Beckstein und Finanzminister Faltlhauser zusammen.

    Sie machten, was die Europäische Union seinerzeit strikt abgelehnt hat, den Rechtsaußen Haider salonfähig. Und nicht nur über die Hypo-Alpe wurde gesprochen, sondern auch über eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bayern und Kärnten von Landeshauptmann zu Ministerpräsident in spe.

    Zur Erinnerung: Als Haiders FPÖ im Jahre 2000 eine Koalition mit der ÖVP einging, da entschied die Europäische Union, die Kontakte zu Österreich als Antwort darauf einzuschränken. Haider erhielt Einreiseverbot nach Israel, Israel zog seinen Botschafter ab. Er hatte durch Bemerkungen wie: „die österreichische Regierung solle sich Adolf Hitlers ordentliche Beschäftigungspolitik als Vorbild nehmen“ auf sich aufmerksam gemacht. Fremdenfeindliche Äusserungen kamen im Wochentakt.

    Auch wollte er den damals noch nicht verurteilten Wirtschaftskriminellen Helmut Elsner des Landes (Kärnten) verweisen, getreu dem Motto: „Kärnten muss sauber bleiben“ . Die zweisprachigen Ortsschilder an der Grenze zu Slowenien, dort lebt eine slowenische Minderheit, wollte er entfernen lassen, daran hinderte ihn jedoch ein Gerichtsbeschluss. Asylanten beschimpfte er als Parasiten.

    Und nun planten Beckstein und Haider an einem Tisch die gemeinsame Zukunft von Bayern und Kärnten im Allgemeinen und der Hypo-Adria Skandalpe im Besonderen.

    Herr Berlin verkaufte schnell seine Aktien an der Skandalpe und machte damit 145 Millionen Euro gut. 145 Millionen in fünf Monaten. Die Flicks wirds freuen. Es besteht aber der Verdacht, dass es sich um ein Insidergeschäft handelt. Und während bei seinem ersten Aktienkauf die Skandalpe nur mit 2,6 Milliarden bewertet wurde, sind es jetzt auf einmal 3,2 Milliarden, nächstes Jahr sollen es sogar 4,8 Milliarden sein. Billig einkaufen und teuer verkaufen, einfach durch eine unterschiedliche Bewertung.

    „Geschäftserfolge“ nach dem Kauf durch die BayernLB
    Ein Mann namens Lars Windhorst
    Wer kennt ihn nicht. Als 14- jähriger gründete er ein Imperium, das später wie ein Kartenhaus zusammenfiel. Helmut Kohl, weiland deutscher Bundeskanzler, nahm ihn als „Vozeige-Jungunternehmer“auf eine Asienreise mit. Heute kann er wohl eher als „Vorzeige-Pleitier“ betrachtet werden. Aber ein Mann wie Windhorst fällt wieder auf die Füsse. Und so wurde er von einer Investmentfirma angeheuert und gab Bestellungen über Aktien auf, Schrottpapiere, wie sich herausstellen sollte. Auftrag heute, Bezahlung nach Abnahme später.

    Die Hypo Alpe kaufte freudig ein, eine Abnahme durch Windhorst erfolgte aber nicht. Schaden, nachdem die Papiere nun Ladenhüter, auf Talfahrt gegangen waren, offenbar 42 Millionen Euro.

    Finanzielle Eiszeit
    Aber auch in Deutschland scheint es nicht so recht erfreulich zu laufen, der Eigentümer des „Snow Fun Parks“ in Wittenburg, Hans-Gerd Hanel, musste Konkurs anmelden Zu wenige Besucher. Grösste Gläubigerbank: Die Hypo-Alpe, die hatte vor Jahresfrist nochmals Geld nachgeschossen 10 Millionen Euro – half alles nichts.

    Vermietung an sich selbst
    Und auch bei den sogenannten Geschäftserfolgen muss man genauer hinsehen. So hat es die Maklerfirma C.B. Ellis geschafft, ein der Hypo Alpe gehörendes Haus in München zu vermieten. Grossartig. Zwei der drei Mieter kommen aus dem eigenen Hause, nämlich eine Leasinggesellschaft der Hypo-Alpe und zum anderen eine Tochter der BayernLB. Eine schöne Leistung.

    Epilog
    Die BayernLb wird also weiterzahlen müssen, nachdem sie bereits 441 Millionen Euro für eine Kapitalerhöhung der Hypo Alpe im Dezember 2007 zahlte und jetzt erneut 699 Millionen Euro.
    Dabei handelt es sich um Kapitalerhöhungen der besonderen Art: Sie bringen nämlich auf absehbare Zeit keinerlei nennenswerte Dividende.
    Der Grund: Die österreichische Hypo Alpe hat eine so geringe Kapitaldecke, dass sie unter den Bankenrettungsschirm des austrischen Staates schlüpfen muss, und zwar in der Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Das ist mehr, als die viermal grössere Raiffeisenbank benötigt und lässt die entsprechenden Rückschlüsse zu: Exlandeshauptmann Jörg Haider hatte „seine“ Landesbank jahrelang zur Finanzierung seiner Event-Politik ausgenommen wie eine Weihnachtsgans

    Der österreichische Vater Staat verlangt aber im Gegenzug die Ueberweisung von Dividendenzahlungen an sich, sofern überhaupt welche anfallen. Pech für die Aktionäre. Die werden auf lange Zeit wenig bekommen, vor allem die klamme BayernLB. Und in fünf Jahren müssen die Staatsgelder zurückgezahlt werden.– es dürften dann wieder einmal die BayernLB und damit der bayerische Staat zur Kasse gebeten werden.

    Auch ist noch bei der Hypo-Alpe ein Kreditportfolio in Höhe von 500 Millionen Euro zur „Bearbeitung“ für die BayernLB anstehend,.

    Und unverkäuflich ist die Hypo Alpe zur Zeit natürlich auch.

    Da der ehemalige bayerische Finanzminister Faltlhauser seinerzeit mit ausgehandelt hat, dass nur die BayernLB, nicht aber die anderen Aktionäre eine Kapitalerhöhung mittragen müssen, bleibt alles an der BayernLb hängen. Babylonische Finanzierungs-Gefangenschaft ein anderes Wort dafür.

    Und was wurde aus den beteiligten Personen?
    Regis Possino ist weiter „geschäftlich“ unterwegs, zuletzt vor zwei Jahren bei einer „Roadshow“ in Asien, wo er 28 Millionen US Dollar „Anlagegelder“ einsammelte für seine Firma „Geneva Equities“. Die Firma Geneva Equities war auch bei dem Verkauf von Aktien einer Luftlinie „L-Air“ Belgien-Kanada involviert, einer Fluglinie, deren Flugzeuge nie abhoben, nur das Geld der Investoren flog davon – auf Nimmerwiedersehen

    Herr Mazur ist geschäftlich weiter in den USA tätig, zuletzt verkaufte er Wahlmaschinen einer Firma Accu Poll Holdings, in der seine Kinder Aktionäre sind. Die Aktien wurden nach dem Motto „pump and dump“ über Boiler Rooms verscherbelt. Betrügerisches Telemarketing – ein anderes Wort dafür.

    Rakesh Saxena hatte nach zehnjähriger anstrengender Betrugstätigkeit unter Hausarrest in Kanada erst einmal eine Ruhepause eingelegt und wartete im Auslieferungsgefängnis von Vancouver/Kanada auf seine Auslieferung nach Thailand. Seit Dezember ist er wieder frei.

    Raoul Berthaumieu alias Lee Sanders konnte ebenfalls keine gute Reputation erwerben. Wer den Namen seiner Firma „Pacific Federal S.A.“ .in eine Suchmaschine eingibt, erhält jede Menge Warnungen,sich nicht mit dieser Gesellschaft einzulassen, sie reichen von der britischen BBC bis zur belgischen Finanzaufsicht.
    Im Rahmen des Skandals um die Air Holland, einer Fluglinie,die am Kokaintropf hing,wurde er im Jahre 2004 in Luxemburg verhaftet.
    Im Oktober 2008 wurde er schliesslich in Brüssel wegen Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren verurteilt.

    Khashoggi soll sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufhalten und seinen wohlverdienten Ruhestand geniessen. Die Deutsche Bank hat im Jahre 2006 satte 350 Millionen US Dollar für einen Aktienbetrug bezahlt, in den nicht nur sie sondern auch Khashoggi verwickelt war, der Genesis Intermedia Skandal.

    Tilo Berlin ist weiter Vorstandsvorsitzender der Hypo-Alpe.

    Marko Perkovic ist weiter auf Tour, wird aber immer öfter wieder ausgeladen. So zuletzt aus der Hamburger Studentenmensa.

    Herr Kössner ist mittlerweile freigesprochen, dagegen Herr Kulterer, wie erwähnt, verurteilt.

    Und die BayernLB – und damit der Steuerzahler – zahlt und zahlt und zahlt und zahlt und zahlt und zahlt ……..für eine Skandalbank..

    Nachtrag: am 23.12. 2008 hat die Hypo-Alpe die Zusage über 900 Millionen Euro aus dem österreichischen Bankenrettungsfond erhalten.
    600 Millionen weniger als erbeten.

  • ———————————————————————-

  • http://kaernten.orf.at/news/stories/2619835/

    http://kaernten.orf.at/news/stories/2617289/

    http://kaernten.orf.at/news/stories/2617137/

    http://kaernten.orf.at/news/stories/2615902/

    Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuchen offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert