Offener Brief an Politiker und Medien vom Journalisten Axel Retz über 2 Angriffskriege in Europa

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 23.09.2015

Liebe® Blogleser_in,

Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.

Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: http://www.neopresse.com/politik/echter-journalist-redet-klartext-teil-1/ und hier: https://www.facebook.com/ttip.aktionsbuendnis?fref=nf

Journalist redet Klartext Teil 1

Der offene Brief an Politiker und Medien, den der bekannte Journalist Axel Retz verfasst hat, beschäftigt sich mit den beiden Angriffskriegen, welche die USA gegen Europa führen; den Ukraine-Krieg und den Migrations-Krieg. Auch wenn dieser Brief eine gewisse Länge hat, sollte man ihn zur Gänze gelesen haben, denn es handelt sich dabei wirklich um einen höchst lesenswerten Brief. Wegen seiner Überlänge wurde der Brief in zwei Teile untertrennt. Teil 2 folgt morgen.

Axel Retz ist Journalist und mit mehr als 25 Jahren Berufsausübung das, was man „altgedient“ nennt – und nicht unbekannt. Er ist Autor wöchentlicher Kolumnen für Finanzseiten, Börse und Wirtschaftsmedien. Er betreibt zwei unabhängige, werbungsfreie Börsenwebseiten:http://www.private-profits.de und http://www.moneyversum.de.

Im folgenden der Originaltext, inklusive allen Links und der Originalformatierung mit allen Hervorhebungen usw., des offenen Briefes von Axel Retz an Politiker und Medien. Die Non Profit News Redaktion hat den Text um einen Einschub ergänzt. Eine englische Textpassage die im Original nicht übersetzt wurde, haben wir in Deutsch eingefügt. Die Stelle ist in kursiver Schrift und in # … # gesetzt.

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Axel Retz: Offener Brief an Politiker und Medien

Axel Retz
Am Goldhügel 44
95517 Seybothenreuth
axel-retz@t-online.de
Nine-eleven 2015

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

mir ist bekannt, dass diese Anrede protokollarisch bei einigen von Ihnen nicht dem entspricht, was der Etikette entspricht. Sie werden es mir nachsehen, hoffe ich. Dieser Brief geht an den Bundespräsidenten, die Bundeskanzlerin, die Führer der beiden großen Kirchen hierzulande, die Intendanten von ARD und ZDF und die Chefredakteure von „DIE ZEIT“, „FAZ“, „DIE WELT“, „Süddeutsche Zeitung“ und an die gut 6.800 Leser meines wöchentlichen Newsletters.

ch schreibe Ihnen heute als freiberuflicher, beim Bundeskanzleramt akkreditierter Journalist, Übersetzer von Wirtschafts- und Börsenliteratur, ehemaliger Chefredakteur eines bundesweit vertriebenen Börsenmagazins, langjähriger wöchentlicher Kolumnist für Börse online und Herausgeber eines wöchentlich erscheinenden Newsletters, der sich an die intellektuell besser Situierten unseres Landes richtet, aber auch in allen Kontinenten zahlreiche Leser hat.

Ich schreibe aber vor allem als Bürger, der sowohl den inneren wie den äußeren Frieden ohne Not erheblichen Gefahren ausgesetzt sieht. Und ich bitte Sie um eine (gerne kurze) Stellungnahme, die ich in meinem samstäglich erscheinenden Newsletter veröffentlichen werde. Keine Antwort, Sie wissen es, wird von meinen Lesern auch als Antwort wohl verstanden werden.

Angesichts meiner erkennbaren Affinität zum Wirtschaftsgeschehen, das untrennbar mit dem politischen Geschehen verbunden ist, darf ich mit einem durchaus provozierenden Zitat von John Maynard Keynes beginnen: „Praktiker, die sich ganz frei von intellektuellen Zwängen glauben, sind gewöhnlich die Sklaven irgendeines verblichenen Ökonomen. Wahnsinnige in hoher Stellung saugen ihren wilden Irrsinn aus dem, was irgendein akademischer Schreiber vorher verfasste.“

Insbesondere in den USA, in zunehmendem Umfang aber auch hierzulande hat es sich eingebürgert, politisches Tun und Lassen an den Elaboraten externer Berater oder „Think Tanks“ auszurichten. Man denkt nicht mehr selbst, man lässt denken.

Zwei der in den USA einflussreichsten Think Tanks sind die von George Friedman gegründete und geleitete Stratfor und die Gruppierung um den US-Militärstrategen Thomas P. M. Barnett. Und mit Blick auf diese beiden Herren sollten wir uns jetzt erst des Ukraine-Konflikts und dann der Flüchtlingsproblematik annehmen. Zu Wort kommen werden aber auch die ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower und John F. Kennedy sowie der frühere Leiter des militärischen US-Geheimdienstes DIA, General a. D. Michael T. Flynn.

Die spannendste Frage, die sich ergeben wird, ist die, ob Sie das hier Vorgestellte tatsächlich alles nicht wissen oder es zwar wissen, aber vor der Öffentlichkeit und letztlich auch ihrem Gewissen und Ihrer Verantwortung verstecken. Immerhin: Nach Lektüre dieses Briefes wird die erste Möglichkeit ad acta gelegt werden können.

THEMA 1

Ukraine – „Most blatant coup in history“

Spätestens nach Bekanntwerden des abgehörten Telefonats zwischen Victoria Nuland (Assistant Secretary of State im US-Außenministerium) und Geoffrey R. Pyatt (US-Botschafter für die Ukraine) vom 4. Februar 2014 hätte den politisch Verantwortlichen, aber auch dem, was früher einmal unter dem Begriff Journalismus/der Medien subsumiert war, ein erstes Licht aufgehen müssen, zumal Frau Nuland zusammen mit Richard Lugar schon 1997 das schöne Werk „Russia, it’s neighbors, and an enlarging NATO“, veröffentlicht hatte, in dem u. a. der Effekt einer Ausweitung der NATO in die baltischen Staaten und die Ukraine untersucht wird (https://books.google.de/books?id=o42_jgO8wncC).

Einmal abgesehen davon, dass dem damaligen sowjetischen Präsidenten Gorbatschow von US- Außenminister James Baker und seinem deutschen Amtskollegen Hans-Dietrich Genscher im Gegenzug zum russischen „ да“ zur deutschen Wiedervereinigung zugesagt wurde, dass es keine Osterweiterung der NATO geben werde, gehe ich davon aus, dass Sie, liebe/r Leser/in die Verfassungen souveräner Staaten achten, unabhängig davon, ob Sie sie kennen oder nicht.

Sehen wir uns daher einmal die Artikel der auch heute noch gültigen ukrainischen Verfassung an, die für den mit dem im Februar 2014 vollzogenen „Regierungswechsel“ in Kiew in Betracht kommen:

Artikel 108 definiert zur Beendigung der Befugnisse des Präsidenten folgende vier mögliche Voraussetzungen:

1)відставки;
2) неможливості виконувати свої повноваження за станом здоров’я;
3) усунення з поста в порядку імпічменту;
4) смерті.

Das heißt: Rücktritt, Verhinderung der Amtsausübung aus gesundheitlichen Gründen, Amtsenthebung in einem Amtsenthebungsverfahren, Tod.

Alternativ zur Beendigung der Amtszeit eines gewählten Präsidenten käme noch Artikel 111 in Frage: Президент України може бути усунений з поста Верховною Радою України в порядку імпічменту у разі вчинення ним державної зради або іншого злочину. Danach kann ein Präsident auch wegen Hochverrats oder eines anderen schweren Verbrechens des Amtes enthoben werden, was allerdings der Beantragung einer Untersuchungskommission durch das Parlament und der Einschaltung des Verfassungsgerichts bedarf.

Da die Absetzung des Präsidenten weder auf Artikel 108 noch auf Artikel 111 der Verfassung gestützt werden konnte, begründete das Parlament sie damit, dass sich der Präsident von der Ausübung seiner Verfassungsgemäßen Macht „selbst zurückgezogen“ habe. Nur:

De jure verfängt diese Argumentation nirgends in der Verfassung. Zudem ist sie an Zynismus kaum zu überbieten. Wer aus berechtigter Furcht um sein Leben und das seiner Angehörigen die Flucht ergreifen muss, „zieht sich nicht selbst zurück“. Ebenso wenig wie etwa die, die heute in Syrien vor Krieg und Verfolgung fliehen.

Wenn wir uns also nicht über die ukrainische Verfassung hinwegsetzen wollen, dann ist Wiktor Janukowytsch unverändert rechtmäßiger, demokratisch gewählter Präsident der Ukraine. Dass er hinweggeputscht wurde, ändert daran nichts. Und es ist schon eine gewaltige Verdrehung der Fakten, ausgerechnet die, die diesem Präsidenten noch die Treue halten, unmittelbar nach dem Sturz des legitimen Präsidenten und bis heute anhaltend als „Separatisten“ oder „Aufständische“ zu betiteln. Der exakt gleichen Logik folgend, gab es im Deutschland der Weimarer Republik nach dem 30. Januar 1933 auch eine Menge „Separatisten“ und „Aufständische“ – leider zu wenige.

Aber wurde Wiktor Janukowitsch überhaupt hinweggeputscht? Und von wem? Hier kommt Stratfor-Chef George Friedman ins Spiel. In einem Interview für die russische Zeitung Kommersant, datierend vom 19. Dezember 2014, nachzulesen hier (http://russia-insider.com/en/2015/01/20/2561) führt der Leiter der auch als „Schatten-CIA“ bezeichneten Denkfabrik u. a. aus:

„Russia calls the events that took place at the beginning of this year a coup d’etat organized by the United States. And it truly was the most blatant coup in history.”

Auf Deutsch: „Russland bezeichnet die Ereignisse vom Jahresbeginn als einen von den USA organisierten Staatstreich. Und es war wahrlich der offensichtlichste Staatsstreich der Geschichte.“

Lesenswert ist das ganze Interview. Ebenso wie Mr. Friedmans Buch 2011 erschienenes „The Next Decade“, in dem er ganz freimütig beschreibt, dass es schon seit über 100 Jahren das Ziel der USA gewesen sei, eine zu dichte Annäherung zwischen Deutschland und Russland zu verhindern, da dies die einzige Allianz sei, die den USA gefährlich werden könne.

Friedman warnt in “The Next Decade” auch ausdrücklich davor, die Krise zu rasch zu eskalieren. So stellt er auf Seite 162 fest: “If the United States drives the relationship to a crisis too soon, it will only strengthen Germany’s hand in the region.”

Übersetzt: Falls die Vereinigten Staaten die Entwicklung der Krise zu rasch forcieren, wird das nur zu einer Stärkung der deutschen Position in der Region führen.“

Ohne mich in weitere Details verlieren zu wollen (lesen Sie das Buch bitte einfach selbst) empfiehlt Mr. Friedman des Weiteren, Europa „einzulullen“ und warnt: „Any indication that the United States is directly seekig to block Germany or to create a crises with Russia will generate a counterreaction in Europe […]“. Und „At all costs, the United States must prevent the geographical amalgamation of Russia and the European peninsula, because that would create a power the United States would be hard-pressed to contain“. Ich denke, ich brauche es nicht zu übersetzen.

# („Jeder Hinweis darauf, dass die USA direkt versuchen, Deutschland zu blockieren, oder eine Krise mit Russland zu schaffen, wird in Europa eine Gegenreaktion verursachen.“
Und „Unter allen Umständen müssen die USA eine Vereinigung Russlands mit Europa verhindern, denn dieser Kraft könnten die USA kaum etwas entgegensetzen.“) Einschub der NPN Redaktion #

Sehr aufschlussreich liest sich aber auch das hier:
„This is the challenge for the American president as we enter the next decade. He must move with misdirection in order not to create concern in Moscow or Berlin that might make those governments increase the intensityof their relationship before the United States can create a structure to limit it.“

„Beim Eintritt in die nächste Dekade steht der amerikanische Präsident vor folgender Herausforderung: Er muss mit in die falsche Richtung weisenden Informationen arbeiten, um in Moskau und Berlin keine Bedenken zu schüren, die die Regierungen dort die Intensität ihrer Beziehungen vertiefen lassen könnten, bevor die Vereinigten Staaten eine Struktur errichtet haben, die das einschränkt.“

Womit ich auf den Anfang dieses Briefes und das Zitat von John Maynard Keynes verweise: Die Vorgänge in und um die Ukraine wurden vom Think Tank Stratfor minutiös “vorgedacht”. Und augenscheinlich auch bis heute so perfekt umgesetzt, dass eine zufällige Koinzidenz von Planung und Ablauf der Ereignisse nahezu ausgeschlossen erscheint.

Dem deutschen Bundestag dürften einige der von mir angesprochenen Fakten bekannt sein, da sie von Frau Dr. Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) dort am 19. März d. J. angesprochen wurden. Auszüge aus der Rede finden Sie hier:http://pressejournalismus.com/2015/03/ueber-georg-friedmans-aussagen-wird-auch-im-deutschen-bundestag-gesprochen/.

Wenn Sie sich (aus Zeitgründen) vielleicht nur einen ganz kurzen Überblick über Mr. Friedmans Denkweise verschaffen wollen, ist sein Auftritt beim „The Chicago Council on Global Affairs“ am 04. Februar d. J. hilfreich (deutsche Übersetzung). Fündig werden Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=IuTCKy8uL7A.

Die Übersetzung, von mir geprüft, ist in Ordnung.

ZWEI FRAGEN HIERZU:

Erstens: Es ist kaum vorstellbar, dass Ihnen als politischen Entscheidungsträgern bzw. Verantwortlichen für die von mir adressierten Medien die dargestellten Fakten unbekannt sind. Warum also lassen Sie sich von den USA wie am Nasenring durch die aktuelle Geschichtsschreibung ziehen, aus der – im rechten Licht betrachtet – sehr bald eine größere militärische Konfrontation bis hin zu einem atomaren Krieg werden könnte?

Zweitens: Warum sind unsere Medien in Anbetracht des Ausgeführten zu einem derartigen, Russland dämonisierenden und die USA glorifizierenden Einheitsbrei verkommen, von dem sich (siehe Auflagen, Zuschauerzahlen und Zugriffe auf Online-Seiten) immer mehr Menschen abwenden? Wenn die USA den Putsch in Kiew inszeniert haben und wenn die NATO rund um Russland in immer höherem Tempo neue „Dependancen“ einrichtet und an der russischen Grenze Manöver bis hin zu Abwurf von Übungs-Atombomben durchführt, was glauben Sie denn, wie viele Ihrer Leser oder Zuschauer Ihnen Ihre Konstruktion der „russischen Aggression“ abnehmen? Wollen Sie den totalen Krieg? Herr Bundespräsident:

„Manchmal muss ein junger Mensch alles geben und wenn es das eigene Leben ist.“, haben Sie auf der Münchener Sicherheitskonferenz letzten Jahres kundgetan, wobei Sie bedauernd anfügten, dass „diese Bereitschaft zur Hingabe selten geworden“ ist. Ich darf anfügen:

Vermutlich meinten Sie nicht „ein“ junger Mensch, sondern „Millionen“. Und: Für Jesus Christus war Ihre Feststellung korrekt. Heute hingegen müsste jeder Mensch, egal welchen Alters, alle seine Begabungen einsetzen, um diesen Globus friedfertiger zu machen. „Artikel 5“ Ihres „christlichen Grundgesetzes“ steht Ihrer Sichtweise zudem etwas entgegen, falls noch erinnerlich.

Mit Klimaveränderung, demographischer Entwicklung, geradezu explosiv wachsendem Auseinanderklaffen der Vermögensverteilung national wie international und den beispiellosen Flüchtlingsströmen gibt es für die Verwendung „menschlicher Ressourcen“, Herr Bundespräsident, sogar noch viel reizvollere Projekte als sich für die Ziele als die Hingabe seines Lebens im Krieg. Wenn Sie um die Einfädelung all der vielen heutigen Konflikte und der der vergangenen 50 Jahre auf diesem Erdball und die dabei verwendeten, fast immer gleichen Strategien wirklich gar nichts wissen, schade. Für einen raschen Wissenstransfer stehe ich zur Verfügung. Sie können aber auch nur ein wenig lesen. Mehr tue ich ja auch nicht.

Natürlich ließe sich fragen, ob denn niemand das heutige Desaster hätte kommen sehen. Und in der Tat werden wir fündig. Dwight D. Eisenhower, 34. Präsident der USA und sein Nachfolger John F. Kennedy warnten mehr als deutlich vor dem Einfluss des militärisch-industriellen Komplexes. Einen auszugsweisen Mitschnitt der Reden der beiden Präsidenten finden Sie hier:

https://www.youtube.com/watch?v=jRER8m0zHrM

Hier geht es zum zweiten Teil des Briefes:  2 Teil des Briefes/

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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

Don´t be part of the problem! Be part of the solution. Sei dabei! Gemeinsam sind wir stark und verändern unsere Welt! Wir sind die 99 %! 

“Wer behauptet, man braucht keine Privatsphäre, weil man nichts zu verbergen hat, kann gleich sagen man braucht keine Redefreiheit weil man selbst nichts zu sagen hat.” Edward Snowden.   

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2 Gedanken zu „Offener Brief an Politiker und Medien vom Journalisten Axel Retz über 2 Angriffskriege in Europa

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